HERMANN
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Kranke Juden im KZ Auschwitz vor Ermordung bewahrt
Als die Deutschen 1940 in Frankreich einmarschierten, wurde Langbein zuerst nach Dachau und dann nach Auschwitz deportiert.
Dort wurde er Mitglied der Internationalen Widerstandsbewegung der Lagerinsassen und war persönlicher Sekretär des SS-Oberarztes Dr. Wirths. Diese Position versuchte Langbein zu nutzen. Typhus-Patienten wurden von Ärzten in Konzentrationslagern oft nicht behandelt, sondern getötet. Langbein überzeugte Wirths, seinen Teil dazu beizutragen, das zu ändern. Er brachte Dr. Wirths nicht nur dazu Kranke zu behandeln, sondern auch jüdische Ärzte im Krankenhaus des Hauptlagers einzustellen.
Im Jänner 1944 sollten 1800 kranke Juden vergast werden. Langbein erfuhr davon und wandte sich an Wirths. Dr. Wirths intervenierte beim Lagerführer Liebeshenschel und überzeugte diesen, von den 1800 "nur" die Todkranken umzubringen.
Langbein wurde für seine Aktivitäten zwei Mal inhaftiert und wurde im August 1944 zur Strafe ins Lager Neuengamme deportiert.
Nach dem Krieg wurde Langbein Sekretär des Internationalen Auschwitz Komitees und veröffentlichte zahlreiche Schriften, unter anderem „Menschen in Auschwitz“ und „Der Auschwitz Prozess: Eine Dokumentation“.
Siehe Meisels (1996) "Die Gerechten Österreichs"
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Hermann Langbein wurde am 18. Mai 1912 in Wien geboren. Nach seiner Matura wurde er in Wien Schauspieler.
Damals war es für einen Jungen aus gut bürgerlichem Haus ein ungewöhnlicher Weg Schauspieler zu werden. Durch die Wirtschaftskrise wurde er nur für einzelne Rollen engagiert, weil das Deutsche Volkstheater sparen musste.
Darum hat Hermann Langbein Schülern Nachhilfestunden gegeben um sich etwas Geld dazu zu verdienen. Hermann Langbein war schon immer für soziale Gerechtigkeit und ist es bis zu seinem Lebensende geblieben.
Er wurde von seinem großen Bruder beeinflusst. Hermann hat auch sehr viel gelesen. Er war sogar in einer Bibliothek eingeschrieben, wo er die Bücher relativ billig bekommen hat. Hermann Langbein las am liebsten Bücher aus Amerika
(z.B.: Sinclair Lewis), diese sozialkritischen Werke beeinflussten seinen weiteren Weg.
1933 schloss er sich der KPÖ (Kommunistischen Partei Österreichs) an und wurde wegen seiner politischen Aktivitäten in den Dreißigerjahren mehrfach verhaftet.
1938 zog er in den Spanischen Bürgerkrieg, wo er in den Internationalen Brigaden gegen die Errichtung einer Diktatur unter Franco kämpfte.
Er geriet nach der Niederlage der spanischen Republik im Februar 1939 bis April 1941 in französische Internierungshaft. Kurz danach, im Mai 1941 bis August 1942, war Langbein ein politischer Häftling im KZ Dachau. Nach dem Aufenthalt im KZ Dachau wurde er im KZ Auschwitz untergebracht, wo er die Nummer 60 355 zugeordnet bekommen hat. In Auschwitz wurde er dem Nachtdienst des Krankenbaues zugeteilt, wo er die Totenmeldung schreiben musste. Er konnte sich die Todesursache immer selbst aussuchen, da keiner erfahren durfte, wodurch diese Menschen wirklich ums Leben gekommen waren. Später musste er als Schreiber der SS arbeiten. In diesem KZ war er Leitungsmitglied der internationalen Widerstandsorganisation. Von August 1944 bis zu seiner Flucht kurz vor der Befreiung war er im KZ Neuengamme bei Hamburg, bzw. im Außenlager von diesen KZs.
1956, nach der Niederwerfung des Ungarn-Aufstands, brach er mit der KPÖ. Er war Generalsekretär des Internationalen Auschwitz-Komitees, Sekretär des Comites, kämpfte für die „Entschädigung“ der Auschwitz-Häftlinge und drängte die Justiz, die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen.
Obwohl er selbst auch viele Probleme hatte, stellte er den Auschwitz-Prozess immer an die erste Stelle und leistete einen großen Beitrag zur Erforschung der Geschichte des KZs.
Er war Initiator der Aktion „Zeitzeugen“, wobei ehemalige KZ-Häftlinge an Österreichs Schulen alle Fragen der Schüler beantworteten und auch ihre Erlebnisse der damaligen Zeit preisgaben.
Unsere Schule hat ihm zu Ehren in unserem Schulgarten einen Baum gepflanzt.
Hermann Langbein starb am 24. Oktober 1995 im Alter von 83 Jahren.
Kranke Juden im KZ Auschwitz vor Ermordung bewahrt
Hermann Langbein war Mitglied der Internationalen Widerstandsbewegung der Lagerinsassen und persönlicher Sekretär des SS-Oberarztes Dr. Wirths. Er konnte Wirths davon überzeugen, Typhus-Patienten im KZ zu behandeln und auch jüdische Ärzte anzustellen – und verhinderte die Vergasung von 1800 kranken Juden.
Hermann Langbein war Schauspieler und KPÖ-Mitglied. Ab 1937 kämpfte er mit der Republikanischen Armee im spanischen Bürgerkrieg. Nach dem Sieg der Faschisten floh Langbein nach Frankreich und wurde dort in ein Internierungslager gebracht.Als die Deutschen 1940 in Frankreich einmarschierten, wurde Langbein zuerst nach Dachau und dann nach Auschwitz deportiert.
Dort wurde er Mitglied der Internationalen Widerstandsbewegung der Lagerinsassen und war persönlicher Sekretär des SS-Oberarztes Dr. Wirths. Diese Position versuchte Langbein zu nutzen. Typhus-Patienten wurden von Ärzten in Konzentrationslagern oft nicht behandelt, sondern getötet. Langbein überzeugte Wirths, seinen Teil dazu beizutragen, das zu ändern. Er brachte Dr. Wirths nicht nur dazu Kranke zu behandeln, sondern auch jüdische Ärzte im Krankenhaus des Hauptlagers einzustellen.
Im Jänner 1944 sollten 1800 kranke Juden vergast werden. Langbein erfuhr davon und wandte sich an Wirths. Dr. Wirths intervenierte beim Lagerführer Liebeshenschel und überzeugte diesen, von den 1800 "nur" die Todkranken umzubringen.
Langbein wurde für seine Aktivitäten zwei Mal inhaftiert und wurde im August 1944 zur Strafe ins Lager Neuengamme deportiert.
Nach dem Krieg wurde Langbein Sekretär des Internationalen Auschwitz Komitees und veröffentlichte zahlreiche Schriften, unter anderem „Menschen in Auschwitz“ und „Der Auschwitz Prozess: Eine Dokumentation“.
Siehe Meisels (1996) "Die Gerechten Österreichs"
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Das Leben von Dr. Hermann Langbein
Im Rahmen des Projekts "A Letter to the Stars - Die Gerechten" beschäftigten sich die SchülerInnen der 2AM der Fachschule Sta. Christiana mit dem Leben und Wirken von Dr. Hermann Langbein.
Hermann Langbein wurde am 18. Mai 1912 in Wien geboren. Nach seiner Matura wurde er in Wien Schauspieler.
Damals war es für einen Jungen aus gut bürgerlichem Haus ein ungewöhnlicher Weg Schauspieler zu werden. Durch die Wirtschaftskrise wurde er nur für einzelne Rollen engagiert, weil das Deutsche Volkstheater sparen musste.
Darum hat Hermann Langbein Schülern Nachhilfestunden gegeben um sich etwas Geld dazu zu verdienen. Hermann Langbein war schon immer für soziale Gerechtigkeit und ist es bis zu seinem Lebensende geblieben.
Er wurde von seinem großen Bruder beeinflusst. Hermann hat auch sehr viel gelesen. Er war sogar in einer Bibliothek eingeschrieben, wo er die Bücher relativ billig bekommen hat. Hermann Langbein las am liebsten Bücher aus Amerika
(z.B.: Sinclair Lewis), diese sozialkritischen Werke beeinflussten seinen weiteren Weg.
1933 schloss er sich der KPÖ (Kommunistischen Partei Österreichs) an und wurde wegen seiner politischen Aktivitäten in den Dreißigerjahren mehrfach verhaftet.
1938 zog er in den Spanischen Bürgerkrieg, wo er in den Internationalen Brigaden gegen die Errichtung einer Diktatur unter Franco kämpfte.
Er geriet nach der Niederlage der spanischen Republik im Februar 1939 bis April 1941 in französische Internierungshaft. Kurz danach, im Mai 1941 bis August 1942, war Langbein ein politischer Häftling im KZ Dachau. Nach dem Aufenthalt im KZ Dachau wurde er im KZ Auschwitz untergebracht, wo er die Nummer 60 355 zugeordnet bekommen hat. In Auschwitz wurde er dem Nachtdienst des Krankenbaues zugeteilt, wo er die Totenmeldung schreiben musste. Er konnte sich die Todesursache immer selbst aussuchen, da keiner erfahren durfte, wodurch diese Menschen wirklich ums Leben gekommen waren. Später musste er als Schreiber der SS arbeiten. In diesem KZ war er Leitungsmitglied der internationalen Widerstandsorganisation. Von August 1944 bis zu seiner Flucht kurz vor der Befreiung war er im KZ Neuengamme bei Hamburg, bzw. im Außenlager von diesen KZs.
1956, nach der Niederwerfung des Ungarn-Aufstands, brach er mit der KPÖ. Er war Generalsekretär des Internationalen Auschwitz-Komitees, Sekretär des Comites, kämpfte für die „Entschädigung“ der Auschwitz-Häftlinge und drängte die Justiz, die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen.
Obwohl er selbst auch viele Probleme hatte, stellte er den Auschwitz-Prozess immer an die erste Stelle und leistete einen großen Beitrag zur Erforschung der Geschichte des KZs.
Er war Initiator der Aktion „Zeitzeugen“, wobei ehemalige KZ-Häftlinge an Österreichs Schulen alle Fragen der Schüler beantworteten und auch ihre Erlebnisse der damaligen Zeit preisgaben.
Unsere Schule hat ihm zu Ehren in unserem Schulgarten einen Baum gepflanzt.
Hermann Langbein starb am 24. Oktober 1995 im Alter von 83 Jahren.