KARL B. GRöGER |
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Durch Einbruch in Amsterdam Akten von Juden zerstört
Karl B. Gröger, Sozialist und selbst "Vierteljude", gründete zusammen mit anderen den Newsletter „Rattenkruid“ („Rattengift“), in dem sie zum bewaffneten Widerstand gegen die Nazis aufforderten. Zudem brachen sie in das Bevölkerungsregistrierungsamt ein und zerstörten eine große Zahl an Akten über Juden. Gröger wurde inhaftiert und am 14. Juli 1943 exekutiert.
Karl B. Gröger war Sozialist, übersiedelte nach dem Anschluss nach Amsterdam und setzte dort sein Medizinstudium fort. Wegen seiner österreichischen Herkunft musste Karl Gröger in die deutsche Armee einrücken. Da er aber zu einem Viertel Jude war, entließ man ihn bald. In Amsterdam lernte er durch seine Arbeit Rudolph Bloemgarten, Coos Hartogh und Henri Halberstadt kennen. Die vier veröffentlichten ab August 1942 den Newsletter „Rattenkruid“ („Rattengift“). In diesem forderten die vier zusammen mit J. de Roos und Leendert Barentsen zum bewaffneten Widerstand gegen die Nazis auf. Diese Gruppe, zu der auch Künstler und Autoren gehörten, nannte sich Rattenkruidjongens.
Die Gruppe wurde auch aktiv - im März 1943 brachen einige Mitglieder der Rattenkruidjongens in das Bevölkerungsregistrierungsamt in Amsterdam ein und zerstörten eine große Zahl an Akten. So sollten die Nazis keine Daten mehr über die Juden haben, die deportiert werden sollten.
Die Gruppe wusste zu diesem Zeitpunkt nicht, dass es Kopien aller Akten gab.
Karl B. Gröger versteckte sich nach diesem Anschlag auf einem Bauernhof, wurde aber wie alle anderen Mitglieder der Rattenkruidjongens entdeckt und inhaftiert. Sie wurden hart bestraft. 12 von ihnen wurden am 14. Juli 1943 exekutiert – darunter Karl B. Gröger.
Siehe Meisels (1996) "Die Gerechten Österreichs"