Die letzten Zeugen - Das Buc

ROMAN ERICH PETSCHE


 
 

ROMAN ERICH
PETSCHE

lebte in Österreich, Ried im Innkreis
wirkte in Serbien, Novi-Sad

Der Wehrmachtsoffizier, der jüdische Kinder vor dem KZ rettete

Roman Erich Petsche rettet die Zwillingstöchter Miriam und Hava Czarney vor der Deportation, indem er mit ihnen nach Budapest floh. Zudem kümmerte er sich nach dem Krieg um die Großmutter der Geretteten. 

Roman Erich Petsche lebte in Ried im Innkreis und diente während des Krieges als Offizier bei der Wehrmacht. Im März 1944 war er einer der Besetzer von Novi-Sad.
Viele deutsche Offiziere wohnten während der Besetzung im Haus einer reichen, jüdischen Familie. Roman Erich Petsche kam im Haus des Anwalts Tibor Czarney unter, der nach einem Fluchtversuch in ein Arbeitslager deportiert worden war. Gemeinsam mit den Eltern Tibor Czarneys, dessen Frau Vera, und dessen fünfjährigen Zwillingstöchtern Miriam und Hava sowie der Tante Olga, lebte Roman Erich Petsche in einem Haus. Am 24. März 1944 fand die Familie heraus, dass sie deportiert werden sollten.

Petsche wollte die Familie retten und fuhr mit dem Hausmädchen und den zwei Kindern nach Budapest. An der Grenze gab er sie als seine Frau und Kinder aus und so konnten Miriam und Hava fliehen. In Budapest wurden sie von einer Tante versteckt.

Die zurückgebliebenen Czarneys wurden nach Auschwitz deportiert und nur Olga überlebte das Konzentrationslager.
Da die Großmutter schon zu schwach für den Transport in das KZ war, konnte sie im Haus bleiben und Roman Erich Petsche kümmerte sich auch nach dem Krieg noch um sie.

Miriam und Hava Czarney überlebten beide und zogen später nach Israel.

Siehe Meisels (1996) "Die Gerechten Österreichs"
Siehe auch Gutman et al. (2005) "Lexikon der Gerechten unter den Völkern: Deutsche und Österreicher"

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