Die letzten Zeugen - Das Buc

MARIA STEINER


 
 

MARIA STEINER

wirkte in Österreich, Wien

Falsche Papiere, Wohnung und Urlaub für die versteckte Jüdin

Maria Steiner versteckte Hedwig Mendelssohn von 1942 bis Kriegsende. Sie besorgte ihr gefälschte Papiere, versteckte sie zuerst in ihrer Wohnung und dann in einer Mietwohnung, welche sie für Frau Mendelssohn besorgte. Dem Ehepaar Trinkl verschaffte Maria Steiner ein Einreise-Visum nach Paraguay, mit dem die beiden flüchten konnten.

Die gebürtige Düsseldorferin Maria Steiner lebte während den 1930ern in Wien.

Eine Bekannte von ihr war Hedwig Mendelssohn. 1942 zog Mendelssohns Mann nach Argentinien um. Hedwig Mendelssohn wollte ihm dorthin folgen, doch bevor sie das tun konnte, wurde ein Gesetz erlassen, das Juden verbot, auszureisen.

Mitte 1942 sollte Hedwig Mendelssohn deportiert werden. Verzweifelt wandte sie sich an Maria Steiner. Maria Steiner besorgte ihr falsche Papiere auf den Namen Hedy Steiner und versteckte sie vorerst in ihrer eigenen Wohnung, dann in einer Mietwohnung, die sie für Mendelssohn besorgte. Maria Steiner sorgte sogar dafür, dass Mendelssohn Urlaub im Rahmen der Organisation „Kraft durch Freude“ machen konnte. Es kursierten zwar Gerüchte, dass Steiner eine Jüdin verstecke, aber aufgedeckt wurde das nie.

Maria Steiner half auch noch zwei anderen Juden. Für das Ehepaar Trinkl besorgte Steiner Einreise-Visa nach Paraguay – und so konnte das Ehepaar über Italien fliehen.

Nach dem Krieg fand Hedwig Mendelssohn heraus, dass ihr Mann sich in Argentinien von ihr hatte scheiden lassen, um eine andere Frau zu heiraten. Sie lebte weiterhin in Wien.

Siehe Meisels (1996) "Die Gerechten Österreichs"
Siehe auch Gutman et al. (2005) „Lexikon der Gerechten unter den Völkern: Deutsche und Österreicher“

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