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Zur Flucht vor der Deportation ins KZ verholfen
Ludwig Knapp nahm 24 Zwangsarbeiter auf seinem Bauernhof auf, die er sehr human behandelte. Als die jüdischen Zwangsarbeiter nach Theresienstadt deportiert werden sollten, ermutigte er sie in Abstimmung mit seiner Ehefrau Maria Knapp zu fliehen.
Ludwig Knapp war Besitzer einer Sägemühle und eines Bauernhofes in Weitra in Niederösterreich. Während des Krieges wurden die meisten seiner Arbeiter zur Armee einberufen. Deshalb unterstütze ihn das Arbeitsamt in Gmünd mit jüdischen Zwangsarbeitern aus Ungarn. Solche Art von Unterstützung bekamen in dieser Zeit viele. Die jüdischen Arbeiter wurden meist sehr schlecht behandelt und hatten wenig zu essen. Ludwig Knapp wollte helfen und nahm deshalb 24 Zwangsarbeiter auf seinem Bauernhof auf – 11 davon waren arbeitsunfähig. Er sorgte dafür, dass alle genug Essen hatten. An jüdischen Feiertagen mussten sie nicht arbeiten und zu Weihnachten bekamen sie Geschenke. Mit dieser humanen Behandlung setzte Ludwig Knapp ein Beispiel für die anderen Bewohner von Weitra.Im April 1945 sollten die jüdischen Zwangsarbeiter nach Theresienstadt deportiert werden. In Abstimmung mit seiner Ehefrau Maria Knapp ermutigte er seine Arbeiter zu fliehen. In der Zeit, in der die 24 Arbeiter flohen, machte Ludwig Knapp zusammen mit seiner Familie einen Kurzurlaub. Danach informierte er die örtlichen Autoritäten, dass seine Arbeiter geflüchtet waren und minimierte so sein Risiko, dass jemand seine eigene Rolle bei dieser Aktion herausfand.
Nach Kriegsende gab die Familie ihren ehemaligen jüdischen Arbeitern Geld, damit diese sich die Heimreise leisten konnten.
Siehe Meisels (1996) "Die Gerechten Österreichs"
Mmag. Christian Gmeiner hat zu dem Ehepaar Knapp, im Jahr 2006 ein wegweisendes Projekt "Shatil - Ehrungen von Lebensrettern/innen" in Niederösterreich durchgeführt. Eine ausführliche Darstellung in pdf- Format finden sie hier.