Die letzten Zeugen - Das Buc

CHARLOTTE BECHER


 
 

CHARLOTTE
BECHER

lebte und wirkte in Österreich, 1070 Wien Neustiftgasse 33

Männer in Wiener Dachwohnung versteckt

Charlotte Becher versteckte gemeinsam mit ihrer Schwester Edeltrud die Brüder Posiles in der Dachwohnung ihres Verlobten und konnte sie somit vor der Deportation nach Theresienstadt retten.

Die jungen Wienerinnen Charlotte Becher (später Fritz) und ihre Schwester Edeltrud Becher (später Posiles) waren zur Zeit des Anschlusses beide verliebt: Während Charlotte mit dem Soldaten Friedrich Kunz verlobt war, ist Edeltrud mit dem Juden Walter Posiles liiert gewesen. Walter Posiles musste aus Österreich fliehen.

1942 sollten Walter Posiles und seine Brüder Ludwig und Hans nach Theresienstadt deportiert werden. Die drei konnten noch rechtzeitig nach Wien fliehen, wo Charlotte und Edeltrud Becher sie aufnahmen und ihnen ein Versteck besorgten: Die Dachwohnung von Charlottes Verlobten, Friedrich Kunz.  Dass seine Wohnung anderweitig verwendet wurde, wusste Friedrich Kunz nicht, er war Soldat und die meiste Zeit im Jahr nicht zu Hause. Als er Urlaub hatte, brauchten die Posiles Brüder ein anderes Versteck, so zog  Walter Posiles in einen zugesperrten Raum in der Wohnung von Kunz, den Charlotte zuvor an ihre Schwester vermietet hatte. Hans und Ludwig Posiles versteckten sich bei Freunden von Walter. Als Walter Posiles eine Lungenentzündung bekam, kümmerten sich Charlotte und Edeltrud Becher um ihn.

Edeltrud Becher und Walter Posiles heirateten nach dem Krieg. Sie lebten weiterhin in Österreich und ließen sich 1962 scheiden.

Siehe Meisels (1996) "Die Gerechten Österreichs"
Siehe auch Gutman et al. (2005) "Lexikon der Gerechten unter den Völkern: Deutsche und Österreicher"

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