Die letzten Zeugen - Das Buc

LUCIA POLLREIS


 
 

LUCIA POLLREIS

gemeinsam mit:

wirkte in Österreich, Wien

Die Geschäftsfrau, die jahrelang drei Juden versteckte

Die junge Wienerin Lucia Pollreis hat zwei Jüdinnen und einen Juden drei Jahre lang versteckt – in ihrer Wohnung in der Turnergasse 32 im 15. Wiener Bezirk, in ihrem Betrieb sowie in ihrem Landhaus in der Ramsau bei Hainfeld. Die Geschäftsfrau stellte Max Arnold als Schneider ein und besorgte ihm, seiner Frau Johanna und dessen Schwester Leopoldine Stern ein Versteck bei Maria Schauer.

Der Schneider Max Arnold lebte bis 1942, als die Nachricht bekam nach Wien zu kommen und sich registrieren zu lassen, in Pressbaumbekam. Er kam zwar nach Wien, aber registrieren ließ er sich nicht. In Wien lernte er auch seine spätere Frau Johanna kennen. Sie, ihr Mann Max und dessen Schwester Leopoldine Stern beschlossen, sich in der Stadt zu verstecken. Sie kontaktierten Lucia Pollreis, eine Geschäftsfrau, die Max Arnold als Schneider einstellte. Sie organisierte ihm und seiner Familie ein Versteck bei Maria Schauer.

Da Maria Schauer im Sommer immer Besuch von einer prominenten Nazi-Frau bekam, lebten Max und Johanna Arnold und Leopoldine Stern in diesen Monaten bei Lucia Pollreis. Obwohl ihr Mann, der in der deutschen Armee kämpfte, nicht wollte, dass sie die Juden unterstützt, gewährte Sie ihnen bis Kriegsende jeden Sommer Untersachlupf.

Während Max Arnold, Johanna Arnold und Leopoldine Stern gerade bei Maria Schauer unterkamen, wurde die Gestapo einmal misstrauisch. Ein Licht zu viel hatte gebrannt. Die Polizisten ließen sich aber schon an der Tür wieder abwimmeln, da Maria Schauer keine Unsicherheit gezeigt hatte.
 
Max und Johanna Arnold und Leopoldine Stern lebten nach dem Krieg weiter in Wien.

Siehe Meisels (1996) "Die Gerechten Österreichs"
Siehe auch Gutman et al. (2005) "Lexikon der Gerechten unter den Völkern: Deutsche und Österreicher"

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