ANNA EHN |
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Die Wienerin, die jüdischen Mädchen das Leben rettete
Anna Ehn versorgte das jüdische Mädchen Ilona Katz täglich mit Essen und rettete ihrer verletzten Schwester das Leben, indem sie diese aus einem SS-Krankenhaus befreite.
Während des Zweiten Weltkrieges gab es in Wien, wie auch in vielen anderen Regionen zu wenig Arbeitskräfte. Die meisten Männer wurden zur Armee einberufen und der Mangel an Arbeitskräften wurde mit Zwangsarbeitern ausgeglichen. Viele dieser Zwangsarbeiter waren ungarischen Juden, die beispielsweise nach Bombardierungen die Straßen aufräumen mussten. Die Versorgung der Zwangsarbeiter war schlecht und so litten sie unter Hunger und mussten um Essen betteln.Auch die 13-jährige Ilona Katz bettelte auf den Straße für sich und ihre Schwester um Essen. Eines Tages traf sie auf die Wienerin Anna Ehn. Die Passantin gab ihr das wenige, was sie bei sich hatte, kehrte aber kurz darauf zurück, um Ilona Katz mehr Essen zu geben. Von diesem Tag an brachte Anna Ehn Ilona Katz täglich ein wenig Essen.
Einige Zeit war vergangen, als Ilona Katzs Schwester verwundet, und in ein SS-Krankenhaus gebracht wurde. Anna Ehn konnte sich bei einem der Ärzte durchsetzen und so gab er ihr die Erlaubnis das Mädchen zu Hause gesund zu pflegen. Frau Ehn rettete Ilonas Schwester erneut das Leben.
Gegen Kriegsende wurden Ilona Katz und ihre Schwester nach Mauthausen deportiert. Beide Mädchen konnten überleben und Ilona Katz emigrierte später nach Israel.
Siehe Meisels (1996) "Die Gerechten Österreichs"
Siehe auch Gutman et al. (2005) "Lexikon der Gerechten unter den Völkern: Deutsche und Österreicher"