EDITH
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Die Frau, die für Juden Ausweise fälschte und Akten stahl
Edith Hauer-Frieschmuth stattete Juden mit gefälschten Ausweisen aus und stahl auch Akten von Juden, die deportiert werden sollten, um diese vorzuwarnen. Sie verhalf Monica Taylor vor der Gestapo zu fliehen und versteckte sie bei sich. Sie zog nach Alt-Aussee, wo sie Mitglied einer Widerstandsbewegung wurde.
Nach dem Anschluss wurde Edith Hauer-Frieschmuth in einer Untergrundgrupe aktiv, die Juden mit gefälschten Ausweisen ausstattete. So konnten diese mit einer falschen Identität aus dem Deutschen Reich fliehen. Edith Hauer-Frieschmuth hatte Kontakte zu Gestapo-Beamten und kam so zu offiziellen Stempeln, die man für die Ausweisfälschung brauchte. Einmal stahl Hauer-Frieschmuth bei einem Besuch im Gestapo-Hauptquartier auch Akten von Juden die deportiert werden sollten. So konnte Edith Hauer-Frieschmuth diese vorwarnen und Einige konnten fliehen.
Eine von Hauer-Frieschmuths Kollegen in der Untergrundgruppe war Monica Taylor. Weil deren Vater Jude war, suchte die Gestapo sie 1942 in ihrer Wohnung auf, um sie zu verhaften. Hauer-Frieschmuth befand sich auch gerade in der Wohnung und hielt die Beamten so lange hin, bis Monica Taylor aus der Wohnung entkommen war. Danach besorgte Hauer-Frieschmuth Monica Taylor ein Versteck.
1944 wurde die Situation in Wien zu gefährlich für Edith Hauer-Frieschmuth und sie zog gemeinsam mit Monica Taylor zu den Eltern ihres Mannes nach Alt-Aussee in Oberösterreich. Dort knüpfte sie Kontakte zu Gestapo-Beamten und kam so wieder zu Kopien aller Stempel, die man für die Ausweisfälschung brauchte. Sie wurde Mitglied einer Widerstandsbewegung im Raum Aussee.
Monica Taylor lebte nach dem Krieg in Wien und heiratete.
Siehe Gutman et al. (2005) "Lexikon der Gerechten unter den Völkern: Deutsche und Österreicher"