Die letzten Zeugen - Das Buc

MARIA SCHAUER


 
 

MARIA SCHAUER

gemeinsam mit:

wirkte in Österreich, Wien

Die Frau, die zufällig um Hilfe geboten wurde und sofort half Leben zu retten

Die Wienerin Maria Schauer versteckte in den Jahren 1942-1945 das jüdische Ehepaar Max und Johanna Arnold.

Max Arnold wohnte 1942 in Pressbaum bei Wien, als er von der Gestapo den Auftrag bekam nach Wien zu übersiedeln und sich bei der Israelitischen Kultusgemeinde zu melden. Da er wusste, dass eine solche Meldung die Verschickung in ein Lager bedeutete, beschloss er, der Anordnung nicht zu befolgen. Er wurde hierauf in Pressbaum unter dem Verdacht der Rassenschande verhaftet und in das Wiener Landesgericht II eingeliefert, wo er sechs Wochen lang blieb. Nach seiner Freilassung meldete er sich wieder nicht bei der Kultusgemeinde.

Er lernte seine spätere Frau Johanna kennen. Beide suchten eine Unterkunft, um einer Verhaftung durch die Gestapo zu entgehen. Durch einen Zufall trafen sie Maria Schauer, die sich bereit erklärte, ihnen Unterschlupf zu gewähren. Sie hielt sie im Laufe von drei Jahren in den Wintermonaten von September bis April versteckt, da in den Sommermonaten in der Wohnung eine Frau wohnte, die ein wichtiges Mitglied der NSDAP war. Sie hätte die beiden versteckten Juden an die Gestapo verraten.

Maria Schauer versorgte Max und Johanna mit Nahrung und Kleidung ohne eine Gegenleistung zu fordern. Einmal kam schon nach der Dämmerung ein Offizier der Gestapo in die Wohnung und rügte Maria, weil bei ihr noch eine Lampe brannte. Als er sie fragte, ob noch wer bei ihr wohne, erklärte sie mutig, dass außer ihr niemand im Hause sei.

Das Wohnhaus von Frau Schauer wurde bei einer Bombardierung durch die Alliierten schwer beschädigt. Maria brachte Max und Johanna in die Wohnung einer Freundin, wo sie bis zum Kriegsende versteckt blieben und überleben konnten.

Quelle Meisels (1996) "Die Gerechten Österreichs"
Siehe auch Gutman et al. (2005) "Lexikon der Gerechten unter den Völkern: Deutsche und Österreicher"

Home > Die Gerechten > Maria Schauer