Die letzten Zeugen - Das Buc

Gertrude Fantl-Brumlick wurde am 18.11.1921 in Bischofstetten als Tochter des Arthur Fantl-Brumlick (geb. 22.11.1890) ,Landwirt, und der Hilda Fantl-Brumlick (geb. 30.05.1898), Hausfrau, geboren. Insgesamt waren es 2 Kinder. Ihr Bruder heißt Walter Fantl-Brumlick und wurde am 06.03.1927 ebenfalls in Bischofstetten geboren. Er war Arbeiter bei der DB (reparierte Waggons.) Alle von der Familie waren österreichische Staatsbürger. Gertrude war groß ,das Gesicht war länglich und die Haare brünett. Sie besuchte 4 Jahre die Volksschule in Bischofstetten und 4 Jahre die Hauptschule Schillerschule in St.Pölten. Dort lernte sie servieren. Sie hatte keinen Beruf. Sie war ledig und wohnte mit ihrer Familie in Bischofstetten 29. Der Vater musste den Vertrag zum Verkauf des Hauses unterschreiben, tat es aber nicht, deshalb holte ihn die Gestapo nach Wien. Im Jänner 1939 wurde sie mit 18 Jahren samt ihrer Familie und ein paar Möbelstücken in einem Lastauto von Bischofstetten nach Wien transportiert. In Wien wohnten sie dann in 5 verschiedenen Wohnungen bis Oktober 1942. Am 1.Oktober 1942 wurde die Familie nach Theresienstadt deportiert. Mit den Lastautos wurden sie zum Alpenbahnhof transportiert, wo die Züge dann nach Theresienstadt bereit standen. In Theresienstadt gab es große Kasernen. Es gab nur L1 L 2 L 3 L 4 . Es waren längs und quer Gassen und 3 und 4 Etagenbetten. Vater und Sohn wurden am 1.10.1944 von Doktor Mengele unersucht. Der Vater wurde gleich vergast und der Sohn Walter musste arbeiten.. Das gleiche geschah mit Mutter und Tochter am 9.10.1944. Die Tochter musste arbeiten und die Mutter wurde vergast. Gertrude musste im Lager Kursbach in Schlesien schwere Erdarbeit verrichten. Beim Einmarsch der Roten Armee marschierten sie nach Groß Rosen von dort nach Bergenfelsen. Gertrude sah ihren Bruder am 1.10.1944 das letzte Mal.

Dieser Brief stieg im Mai 2003 in den Himmel

Brief an die Person! Liebe Frau Gertrude Fantl! Mein Name ist Karin Berger Ich mache bei dem Projekt „ A Letter To The Stars“ mit, und konnte die wunderbare Aufgabe übernehmen, eine Recherche über Sie zu verfassen Ich hatte leider nicht mehr die Ehre, Sie selber kennen zu lernen, aber dafür ihren Bruder. Ich habe Sie gewählt, weil ich die meisten Informationen über Sie bekommen konnte. Es waren drei Personen zur Auswahl! Meine Oma schickte mich zu Herrn Ziegelwagner, denn der hat sehr viele Informationen. Ich machte mich also auf den Weg. Er erzählte mir dass ihr Bruder noch lebt! Er gab mir freundlicherweise dessen Adresse und Telefonnummer! Als ich wieder zu Hause war, rief ich gleich an. Doch ich konnte ihn nicht sofort erreichen! Als ich ihren Bruder dann doch mal erreichte, brachte ich vor lauter Aufregung fast kein Wort heraus! Ihr Bruder, Walter Fantl, ist ein sehr, sehr netter Mann. Er lud mich und meinen Vater in den Semesterferien zu sich nach Hause ein, und mir wurden alle Fragen beantwortet, die ich stellte! Von Tag zu Tag musste ich immer mehr an Sie denken, und meine Freude, an diesen Projekt mitzuarbeiten, wurde immer größer. Ich hoffe, ich habe in den Lebenslauf nichts falsches hineingeschrieben! Ich finde, Sie waren und werden für mich immer eine sehr bewundernswerte Person sein! Schade, dass ich Sie nie persönlich kennen lernen durfte! Aber danke trotzdem Karin Berger