Die letzten Zeugen - Das Buc
Liste der Opfer
 
 
 

Auflistung von 1 bis 48 von 48

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frei

Stella Adler

1020 Wien, Nickelgasse 1/4

Rosenprojekt frei

Hermann Ascher

1190 Wien, Hohe Warte 32

Rosenprojekt frei

Regine Aufrichtig

1090 Wien, Seegasse 9

frei

Otto Baron

1010 Wien, Rudolfsplatz 1/24

Rosenprojekt frei

Ernestine Bauer

1020 Wien, Malzgasse 2

frei

Elisabeth Berger

1020 Wien, Grosse Mohrengasse 22

Rosenprojekt frei

Anna Boskowitz

1090 Wien, Grünentorgasse 26

frei

Emilie Boskowitz

1020 Wien, Afrikanergasse 11/14

Rosenprojekt frei

Julie Boskowitz

1090 Wien, Seegasse 9

frei

Martha Boskowitz

1020 Wien, Schreigasse 18

Rosenprojekt frei

Olga Boskowitz

1090 Wien, Seegasse 9/6/8

Rosenprojekt frei

Wilhelmine Boskowitz

1190 Wien, Kreindlgasse 15/1

Rosenprojekt frei

Cäcilie Braun

1020 Wien, Taborstrasse 7

Rosenprojekt frei

Friederike Deutsch

1020 Wien, Rembrandtstrasse 14/11

frei

Gisela Dlabaja

1020 Wien, Schmelzgasse 10/16

frei

Jenny Edelhofer

1020 Wien, Hammer Purgstallgasse 1

frei

Hermine Eisler

1200 Wien, Streffleurgasse 6

Rosenprojekt frei

Malwine Felix

1130 Wien, Gallgasse 75

Rosenprojekt frei

Desider Friedmann

1010 Wien, Zelinkagasse 4

Rosenprojekt frei

Samuel Häusler

1090 Wien, Seegasse 9

frei

Siegfried Heller

1020 Wien, Nestroygasse 8/5

frei

Berthold Jellinek

1020 Wien, Grosse Schiffgasse 2/3

Rosenprojekt frei

Siegmund Jellinek

1020 Wien, Franz Hochedlingergasse 6/1

frei

Bertha Kaiser

1020 Wien, Grosse Mohrengasse 30/5

frei

Irma Kelenmen

1020 Wien, Glockengasse 24

frei

Camilla Monath

1020 Wien, Haasgasse 10/7

Rosenprojekt frei

Moritz Munk

1010 Wien, Jordangasse 9/13

Rosenprojekt frei

Debora Neumann

1020 Wien, Förstergasse 4/3

frei

Adolf Rischawy

1020 Wien, Grosse Sperlgasse 6/15

frei

Hermann Roth

1020 Wien, Grosse Schiffgasse 5/25

frei

Heinrich Schreiber

1020 Wien, Grosse Mohrengasse 30

frei

Jakob Schreiber

1090 Wien, Türkenstrasse 17/2

frei

Kathi Schuller

1020 Wien, Nickelgasse 1

Rosenprojekt frei

Philippine Schwarz

1090 Wien, Seegasse 9

frei

Berthold Spitz

Boskowitz

frei

Emanuel Storch

1090 Wien, Servitengasse 4

frei

Anna Tieger

1020 Wien, Franz Hochedlingergasse 10

frei

Jakob Wassertrilling

1020 Wien, Untere Augartenstrasse 6/3

Rosenprojekt frei

Emma Weiszmann

1060 Wien, Fillgradergasse 13

Rosenprojekt frei

Berta Wiener

1020 Wien, Taborstrasse 7/14

Peter Lanka aus Wien legte an der letzten Adresse
von Desider Friedmann Blumen der Erinnerung nieder.

Desider Friedmann

Geburtsdatum: 24.11.1880 in Boskowitz

Wohnort:

1010 Wien, Börsegasse 14/7

Letzter bekannter Wohnort:

1010 Wien, Zelinkagasse 4

Deportation

Wien/Theresienstadt am 24.09.1942


Dieser Brief stieg am 5. Mai 2003 an einem Luftballon in den Himmel

An Herrn Desider Friedmann, Beinahe vergessen ist Ihr Name. Einst stolzer Präsident der jüdischen Kultusgemeinde in Wien, der letzte, bevor die Verbrecher auch in unserem Land gierig nach der Macht griffen. Nicht nur dies, erfolgreicher Anwalt, dessen Bürositz, liegend am Schottenring 26, Wien I, traurigerweise bekannter ist als Ihr Name. Kommend von der heutigen Tschechischen Republik, wo Sie am 24 November des Jahres 1880 das erste Mal das Licht der Welt erblickten. Wer konnte ahnen, dass sich im Laufe Ihres Lebens Menschen von einer unvorstellbaren Propagandamaschine manipulieren lassen werden? Niemand. Sonst hätte ihr Leben einen anderen Verlauf genommen. Wer weiß, hätten Sie wirklich am 6. Jänner 1921 in Wien, Ella Stiassni geheiratet? Wäre dadurch zwei weiteren Menschen das Leben auf dieser Welt verweigert worden? Ihren beiden Töchtern? Hätten Sie nur gemeinsam mit ihnen fliehen können, nach Isreal, wie sie es im Jahre 1939 taten. Aber durch ihre Anstrengung, Ihr Eintreten für die Kultusgemeinde leuchteten Sie aus den Listen der Verbrecher heraus wie es ein weißes Schaf unter zu vielen Schwarzen tun würde. Bis 1938 lebten sie ein Leben, dass man noch Leben nennen konnte. Als Sie dann aber Ihren Wohnsitz in der Börsegasse 14, den sie nach einem Umzug im Jahre 1934 von der Albertgasse 26, ebenfalls in Wien, bezogen hatten, verlassen mussten. Wieso? Sie waren zu wichtig als Vorsitzender der Jüdischen Gemeinschaft um sich noch weiter einsetzen zu dürfen. „Prominententransport“ wurde der erste Transport, vollgeladen mit unschuldigen Opfern, von Österreich nach Dachau am 1. April 1938, genannt, Sie waren auch darunter – um für ihre guten Taten bestraft zu werden. Als ob das nicht genug Bestrafung wäre, Buchenwald war die nächste Station Ihres Leidenweges. Theresienstadt, eine der wohl am wirksamsten arbeitenden Manipulationsein-richtungen der Verbrecher, selbst dies mussten sie erleben, über sich ergehen lassen, mit einem gezwungenen Lächeln die Taten ihrer Mörder vor dem unwissenden Volk zu verbergen. Den schwersten und zugleich letzten Weg mussten Sie aber noch antreten – die Reise nach Auschwitz – der Hölle auf Erden. Später sollten Ihre Töchter erfahren, dass ihr letzter Atemzug 1944 ihre Lungen verließ. Oft gehen Menschen über einen bestimmten Platz in Wien um einfach nur an ein anderes Haus zu gelangen, wahrscheinlich tagtäglich. Was es mit diesem Platz auf sich hat interessiert die wenigsten, die paar, die dessen Namen nennen können, sind die Elite dieser nur-in-eine-Richtung-starrenden, marschierenden Masse. Aber zumindest können sie ihn dies: Desider-Friedmann-Platz. An Gedenken...wer weiß es? Wer weiß es wirklich? Niemand. Aber um diese Unwissenheit zu bekämpfen schrieb ich diesen Brief, einen Brief, um die Vergangenheit nicht ruhen zu lassen, um Ihren Namen zumindest etwas von seinem alten Ruhm zurückzugeben, damit blindgeglaubte passierende Menschen doch noch ihre Augen öffnen und sagen können: „Zurecht wurde dieser Platz nach Dr. Desider Friedmann benannt!“ Gerhard Adam



Brief an die Zukunft

A letter to the stars An Herrn Desider Friedmann, Beinahe vergessen ist Ihr Name. Einst stolzer Präsident der jüdischen Kultusgemeinde in Wien, der letzte, bevor die Verbrecher auch in unserem Land gierig nach der Macht griffen. Nicht nur dies, erfolgreicher Anwalt, dessen Bürositz, liegend am Schottenring 26, Wien I, traurigerweise bekannter ist als Ihr Name. Kommend von der heutigen Tschechischen Republik, wo Sie am 24 November des Jahres 1880 das erste Mal das Licht der Welt erblickten. Wer konnte ahnen, dass sich im Laufe Ihres Lebens Menschen von einer unvorstellbaren Propagandamaschine manipulieren lassen werden? Niemand. Sonst hätte ihr Leben einen anderen Verlauf genommen. Wer weiß, hätten Sie wirklich am 6. Jänner 1921 in Wien, Ella Stiassni geheiratet? Wäre dadurch zwei weiteren Menschen das Leben auf dieser Welt verweigert worden? Ihren beiden Töchtern? Hätten Sie nur gemeinsam mit ihnen fliehen können, nach Isreal, wie sie es im Jahre 1939 taten. Aber durch ihre Anstrengung, Ihr Eintreten für die Kultusgemeinde leuchteten Sie aus den Listen der Verbrecher heraus wie es ein weißes Schaf unter zu vielen Schwarzen tun würde. Bis 1938 lebten sie ein Leben, dass man noch Leben nennen konnte. Als Sie dann aber Ihren Wohnsitz in der Börsegasse 14, den sie nach einem Umzug im Jahre 1934 von der Albertgasse 26, ebenfalls in Wien, bezogen hatten, verlassen mussten. Wieso? Sie waren zu wichtig als Vorsitzender der Jüdischen Gemeinschaft um sich noch weiter einsetzen zu dürfen. „Prominententransport“ wurde der erste Transport, vollgeladen mit unschuldigen Opfern, von Österreich nach Dachau am 1. April 1938, genannt, Sie waren auch darunter – um für ihre guten Taten bestraft zu werden. Als ob das nicht genug Bestrafung wäre, Buchenwald war die nächste Station Ihres Leidenweges. Theresienstadt, eine der wohl am wirksamsten arbeitenden Manipulationsein-richtungen der Verbrecher, selbst dies mussten sie erleben, über sich ergehen lassen, mit einem gezwungenen Lächeln die Taten ihrer Mörder vor dem unwissenden Volk zu verbergen. Den schwersten und zugleich letzten Weg mussten Sie aber noch antreten – die Reise nach Auschwitz – der Hölle auf Erden. Später sollten Ihre Töchter erfahren, dass ihr letzter Atemzug 1944 ihre Lungen verließ. Oft gehen Menschen über einen bestimmten Platz in Wien um einfach nur an ein anderes Haus zu gelangen, wahrscheinlich tagtäglich. Was es mit diesem Platz auf sich hat interessiert die wenigsten, die paar, die dessen Namen nennen können, sind die Elite dieser nur-in-eine-Richtung-starrenden, marschierenden Masse. Aber zumindest können sie ihn dies: Desider-Friedmann-Platz. An Gedenken...wer weiß es? Wer weiß es wirklich? Niemand. Aber um diese Unwissenheit zu bekämpfen schrieb ich diesen Brief, einen Brief, um die Vergangenheit nicht ruhen zu lassen, um Ihren Namen zumindest etwas von seinem alten Ruhm zurückzugeben, damit blindgeglaubte passierende Menschen doch noch ihre Augen öffnen und sagen können: „Zurecht wurde dieser Platz nach Dr. Desider Friedmann benannt!“ Gerhard Adam Bitte schicken Sie diesen Brief an das „Projektbüro ‚A Letter to the Stars‘, 1060 Wien, Mariahilferstraße 123/3/38“ Sie unterstützen damit die Weiterführung des Projekts!



Die Erstellung der Datenbank beruht auf
den vom DÖW - Dokumentationsarchiv des
Österreichischen Widerstandes - zur Ver-
fügung gestellten Forschungsergebnissen.


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