Die letzten Zeugen - Das Buc
Liste der Opfer
 
 
 

Auflistung von 1 bis 20 von 20

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frei

Samuel Allina

1020 Wien, Kleine Pfarrgasse 27/5

frei

Zallel Chomet

1020 Wien, Kleine Pfarrgasse 5

frei

Frieda Ebenstein

1020 Wien, Kleine Pfarrgasse 4/7

frei

Anna Eisinger

Klein Neusiedl 112

frei

Daniel Klein

1020 Wien, Grosse Mohrengasse 16/7

frei

Susanne Klein

1010 Wien, Franz Josefs Kai 39/28

frei

Viktor Klein

Gniebing/Feldbach, Steiermark

Rosenprojekt frei

Helene Kleinberg

1010 Wien, Wipplingerstrasse 14/11

frei

Rudolf Kohn

1020 Wien, Kleine Stadtgutgasse 12

frei

Regina Meier

Leopoldau, Kleingartenverein

Rosenprojekt frei

Elisabeth Rocicjak

9122 St. Kanzian / Škocjan, Kleindorf / Mala vas 4

Rosenprojekt frei

Siegfried Rudovsky

6111 Kleinvolderberg

Rosenprojekt frei

Liliane Sonnenfeld

1020 Wien, Kleine Sperlgasse 1/8

Rosenprojekt frei

Jakob Treichlinger

4020 Linz, Landstrasse 48

frei

Susanne Walter

1020 Wien, Kleine Pfarrgasse 15/5

frei

Charlotte Weinstein

1020 Wien, Kleine Stadtgutgasse 3

frei

Elisabeth Weinstein

1020 Wien, Kleine Stadtgutgasse 3

frei

Karl Weinstein

1020 Wien, Kleine Stadtgutgasse 3

Roswitha Wohlgenannt aus Groß Gerungs legte an der letzten Adresse
von Liliane Sonnenfeld Blumen der Erinnerung nieder.

Liliane Sonnenfeld

Geburtsdatum: 22.11.1932 in

Letzter bekannter Wohnort:

1020 Wien, Kleine Sperlgasse 1/8

Deportation

Wien/Litzmannstadt am 19.10.1941

Denk.Mal

Das Denk.Mal
"Steckbrief"
von Nadine Ebner (13) / Denise Rebnegger (13) ist Liliane Sonnenfeld gewidmet.


Geschichte des Opfers


Ich hinterlege meine Rose für die kleine Liliane Sonnenfeld.
Das Mädchen war gerade einmal 6 Jahre alt (geboren am 22.11.1932), als der Krieg ausbrach. Für sie muss es schrecklich gewesen sein, denn der 2. Weltkrieg brachte ihr ganzes Leben total aus dem Gleichgewicht.
Vorher lebte sie mit ihrer Familie in der Hetzgasse 17 im 3. Bezirk, danach mussten sie in den 2. Bezirk, der zu einem Ghettobezirk umfunktioniert worden war, umziehen, in die Kleine Sperlgasse 1/8.
Dort hatte die 8 - köpfige Familie nur ein einziges Zimmer zur Verfügung, in dem sie
sich aufhalten musste, wenn sie nicht im Freien war. Liliane hatte vier Geschwister: Gertrude (beim Ausbruch des Krieges 19 Jahre), Richard (beim Ausbruch des Krieges 18 Jahre), Erna (beim Ausbruch des Krieges 9 Jahre) und Fritz (beim Ausbruch des Krieges 1 Jahr). Ihre Eltern, Elisabeth und Josef, waren 44 und 49 Jahre alt, als Hitler in Polen einfiel. Außerdem lebte noch Alfred Sonnenfeld (damals 43 Jahre alt) bei der Familie. Ich nehme an, dass er ein Onkel der 5 Kinder war.
Eine noch lebende Angehörige, die 84 - jährige Johanna Sonnenfeld aus Jerusalem, wusste ein paar Details über die Familiengeschichte der Sonnenfelds:
Ursprünglich waren sie eine alteingesessenen Familien in Türnau in der Slowakei. Während der Türkenbelagerung flohen sie zuerst nach Bratislava und gelangten von dort aus auf illegalem Weg nach Wien, wo sie dann alle im 3. oder 9. Bezirk lebten.
Fast alle der Familie, die während des zweiten Weltkrieges in der Kleinen Sperlgasse 1/8 lebten, wurden am 19. 10. 1941 in das Konzentrationslager Litzmannstadt deportiert. Nur Alfred Sonnenfeld wurde schon am 15. 10.1941 aus dem Kreis seiner Familie gerissen.
Liliane wurde ebenfalls in das Jugendkonzentrationslager Litzmannstadt in Polen deportiert, sie war damals knappe 9 Jahre alt.
Das KZ Litzmannstadt diente ursprünglich der Verwahrung und Misshandlung tschechischer und polnischer Kinder und Jugendlicher, zwischen 12 und 16 Jahren. Es wurde 1942 eröffnet, im Jänner 1943 wurde die Altersgrenze auf 8 Jahre herabgesetzt und nur wenige Monate später wurde ein Block für Kinder ab 2 Jahren eingerichtet. Dorthin wurde Liliane gebracht. In diesem KZ wurden mindestens 500 Kinder und Jugendliche auf brutalste Weise ermordet.
Befreit wurde das Lager am 18. Jänner 1945 zusammen mit der Stadt Lódz. Zu diesem Zeitpunkt war Liliane allerdings nicht mehr am Leben, wann und wo sie gestorben ist, ist heute nicht einmal mir bekannt.
So war das Leben des kleinen Mädchens schon nach 12 Jahren zu Ende. Bestimmt war Liliane ein fröhliches, aufgewecktes Kind, für das der 2. Weltkrieg ein Schock war - ihr Name klingt, als würde eine kleine, neugierige Blume ihr Gesicht voller Lebenslust in das Licht der warmen Sonne strecken.
Jetzt habe ich nur mehr eine Hoffnung und zwar die, dass Liliane und ihre Familie nicht allzu lange dem Grauen des KZ Litzmannstadt ausgeliefert waren. Ich hoffe, dass sie alle einen möglichst schmerzlosen Tod hatten und nun alle glücklich sind.

geschrieben von Anna Hahn




Die Erstellung der Datenbank beruht auf
den vom DÖW - Dokumentationsarchiv des
Österreichischen Widerstandes - zur Ver-
fügung gestellten Forschungsergebnissen.


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