Die letzten Zeugen - Das Buc
Liste der Opfer
 
 
 

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frei

Else Preis

1020 Wien, Hofenedergasse 6/28

Rosenprojekt frei

Eva Preis

1020 Wien, Hofenedergasse 6/28

frei

Moritz Preis

1100 Wien, Favoritenstrasse 155

Evelyn Schmid - Tarmann aus Klagenfurt legte an der letzten Adresse
von Eva Preis Blumen der Erinnerung nieder.

Eva Preis

Geburtsdatum: 22.03.1935 in Klagenfurt

Letzter bekannter Wohnort:

1020 Wien, Hofenedergasse 6/28

Deportation

Wien/Theresienstadt am 20.08.1942


Geschichte des Opfers

recherchiert im Jahr 2003 von Chiara Steurer (14), BRG Viktring

Eva Preis: geb. 22.03.1935 in Klagenfurt letzter Wohnort: Wien 2, Hofenedergasse 6/28 Eltern: Felix Preis, Liesl Preis Geschwister: Peter Preis, Bruder 1938 war Evas Preis 3 Jahre alt, als ihre Familie nach Wien zog um sich bei der Kultusgemeinde für Auswanderungsplätze registrieren zu lassen. Felix Preis hielt Kontakt mit seiner Schwester Marianne Schiffer-Preis. Am 4. August 1942 schrieb er seine letzte Postkarte aus Wien nach Klagenfurt. Vermutlich am 20. August 1942 wurde die Familie Preis von Wien nach Theresienstadt deportiert, wo Felix Preis auch seine Mutter Hermine Preis wiedersah. Marianne Schiffer-Preis hatte weiterhin Kontakt mit ihren Verwandten.Sie wurde auch amtlich veständigt, dass Felix Preis am 29. Feber 1944 in Theresienstadt starb. Schiffer-Preis schickte weiterhin Lebensmittelpakete u. bekam auch verschiedene Karten, welche die Ausfolgung der Pakete bestätigten. Nur wenige Karten gingen direkt nach Klagenfurt und einige trugen auch ein wenig handschriftlichen Text, in dem über Gesundheit, Arbeit und Wetterverhältnisse berichtet werden. Auf einer Karte schreibt Eva mit ihrer Kinderhandschrift eine Mitteilung: "Vati wohnt jetzt bei Tante Dora." Dorothea Preis starb 1934! Hermine Preis schrieb am 28. Februar 1944:"Leider muss ich dir heute eine traurige Mitteilung machen. Am 29.02.1944 abends um 7 Uhr ist Felix gestorben. Er war lange Zeit krank." Die Diskrepanz zwischen dem Todesdatum und dem Absenderdatum ergibt sich daraus, dass beide Daten auf der Karte nach vorherigem Ausradieren durch fremde Hand eingesetzt waren. Abgestempelt wurde diese Karte erst am 6. Juli 1944 in Charlottenburg. Am 22. April 1944 - das Datum wurde wieder von fremder Hand flüchtig auf 20. April ausgebessert - schrieb Hermine Preis das letzte Mal nach Klagenfurt, dass es ihnen recht gut geht und dass Evi und Peter sehr gewachsen sind. Mit großer Wahrscheinlichkeit starben Hermine Preis, Liesl Preis und die Kinder Eva und Peter aber nicht in Theresienstadt, sondern wurden zuvor nach Auschwitz überstellt.



Dieser Brief stieg am 5. Mai 2003 an einem Luftballon in den Himmel

Liebe Eva! Als ich gehört habe, dass du gestorben bist, hat es mich sehr mitgenommen. Du warst immer so ein fröhliches Kind, und jetzt haben diese Nazis dir so etwas Grausames angetan. Ich verstehe einfach nicht, wie man nur so etwas machen kann, hat man danach nicht ein schlechtes Gewissen? Kann man nach so etwas noch ruhig schlafen, ohne dass einem die ganze Zeit das Schlechte und Grausame in den Träumen verfolgt? Ich bewundere dich sehr, dass du einfach das Beste daraus gemacht hast, und nicht einfach so in einer Ecke betrübt lagst. Ich finde es schade, dass du nicht mehr von der Welt kennen lernen durftest. Ich wollte dir noch sagen: Auch wenn du diesen Brief nie sehen wirst oder auch lesen kannst, hoffe ich, dass es euch im Himmel gut geht. Wer weiß, vielleicht gibt es ja ein Leben nach dem Tode und du wirst wieder geboren. Aber das weiß ich nicht, ich wünsche es mir nur so sehr für dich- Damit du die vielen schönen Momente noch erleben kannst, die dir genommen worden sind! Mit lieben Grüßen: Chiara



Brief an die Zukunft

BRIEF AN DIE ZUKUNFT: Liebe Zukunft! Ich wünsche mir für die Zukunft, das so etwas nie wieder passiert. Einmal genügt, deshalb soll nicht noch einmal so etwas Grausames passieren. Wenn man nicht selbst dabei war, in solchen KZ-Lagern, kann man sich gar nicht vorstellen, wie grausam so etwas ist. Rund um dich siehst du nur Leichen, Kranke und wenig fröhlich ausschauende Menschen, die noch die letzten Stunden ihres Lebens mit Spaß erfüllen wollen. Ich glaube, dass ich für viele Menschen spreche, denn ich glaube so etwas wird in der Zukunft nicht mehr passieren. Weil es genug Menschen auf der Erde gibt, die so etwas verhindern würden. Ich wünsche mir für die Zukunft FRIEDEN!!!! Und ein friedliches Zusammenleben, auch wenn manche Leute etwas anders sind. Man soll Menschen nicht vom Äußeren beurteilen, sondern es zählt dass Innere. Ich hoffe, dass es immer mehr und mehr Leute geben wird, die auch so denken wie ich. Denn man darf es nicht zulassen, noch einmal solche Herrschaft an die Macht kommen zu lassen. Alles Liebe Chiara



Die Erstellung der Datenbank beruht auf
den vom DÖW - Dokumentationsarchiv des
Österreichischen Widerstandes - zur Ver-
fügung gestellten Forschungsergebnissen.


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