Die letzten Zeugen - Das Buc
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Erwin Ranzenhofer

1090 Wien, Kolingasse 13/5

Erwin Ranzenhofer

Geburtsdatum: 19.11.1914 in Hollabrunn

Letzter bekannter Wohnort:

1090 Wien, Kolingasse 13/5

Deportation

Wien/Sobibor oder Majdanek am 14.06.1942


Geschichte des Opfers

recherchiert im Jahr 2003 von Nora Pucher (15), ARG Hollabrunn

Erwin Ranzenhofer 19.1.1914 in Hollabrunn geboren, Sohn von Karl Ranzenhofer und Raschi (Rachel) Ranzenhofer geborene Ornstein. Eltern heirateten am 2.Jänner 1910 in Wien 8. Verwandt mit den Königs aus Retz und der Familie Felix (Vorfahren des Bruno Kreisky). Bruder Walter Ranzenhofer 1923 ebenfalls in Hollabrunn geboren. Adresse: Sparkassegasse 8 und das Nachbarhaus. Großvater Johann Ranzenhofer ursprünglich aus Mikolov (Nikolsburg) in Mähren als Schneidermeister tätig. Er hatte 3 Kinder (1 Tochter und 2 Söhne). Erwin Ranzenhofer wurde röm. Kath. getauft am 15.Juli 1933 auf den Namen „Israel“ („Sara“). Trotzdem war er nicht als Katholik angesehen wegen des Nürnberger Rassegesetzes von 1935. Taufpate war Karl Fiby, Vizerektor des erzbischöflichen Gymnasiums in Hollabrunn. März 1938: Einmarsch der Nationalsozialisten von Stockerau in Hollabrunn. Sie beschlagnahmten die Kasse des Konfektionsgeschäftes der Ranzenhofers und mussten dann bei der Gemeinde unterschreiben, dass es eine freiwillige Spende (!!) an die NSDAP war. Im September 1938 mussten sie Hollabrunn verlassen und zogen anschließend in die Kolingasse im 9. Bezirk in Wien wo sie in ein Massenquartier gesteckt wurden. Walter Ranzenhofer, Erwins Bruder, wanderte 1939 nach England aus und wurde Mitbegründer des Austrian Center in London. Erwin Ranzenhofer wurde am 14. Juni 1942 deportiert nach Izbica in Polen. 1942 oder 1943 wurde er gemeinsam mit seinen Eltern ermordet.



Dieser Brief stieg am 5. Mai 2003 an einem Luftballon in den Himmel

Lieber Erwin! Wir haben uns viel mit dir beschäftigt und haben über deine Lebensgeschichte nachgedacht. Wir kennen deine Familiensituation und wissen, was dir angetan worden ist. Leider ist es vielen so ergangen. Um an diese Informationen heranzukommen, haben wir im Gemeindeamt und in der Pfarre recherchiert. Auch die Angaben vom Projekt „Letter to the stars“ haben uns geholfen. Außerdem haben wir mit deinen Verwandten Kontakt aufgenommen. Aufgefallen ist uns dabei, dass viele von deinen Verwandten geflüchtet sind und überlebt haben, wie zum Beispiel dein Bruder. Leider sind deine Eltern auch Opfer vom Nationalsozialismus geworden. Es fällt uns schwer für diesen Brief die richtigen Worte zu finden, weil diese Gemeinheiten zu schrecklich sind um sie in Worte zu fassen. Deswegen hoffen wir, dass niemandem mehr so etwas angetan wird wie dir. Nie wieder soll menschlicher Hass zu so etwas führen, wie zum Nationalsozialismus!!



Brief an die Zukunft

An die Zukunft.... Wir sind durch den Deutschunterricht auf das Projekt „Letter to the stars“ aufmerksam geworden und haben deshalb über den Nationalsozialismus und den Holocaust recherchiert. Dabei haben wir uns ein Opfer dieses Regimes ausgesucht und seine Lebensgeschichte kennen gelernt. Dabei sind viele Informationen zusammen gekommen und wir sind erschüttert, was Menschen anderen Menschen antun können. Viele denken und hoffen, dass so etwas Schlimmes nie wieder passiert, doch auch heute gibt es immer wieder Anzeichen für die Aggressivität, die sich bis heute nicht geändert hat. Auch hoffen wir, dass nie wieder so eine Menschenausrottung stattfinden wird und dieses Projekt zum Nachdenken gebracht hat. Eine schwache Hoffnung, wenn man heute noch von dem Rassismus und der Kriegeslust hört, die noch überall gegenwärtig ist. Doch hoffen kann man immer.... Angst Seelische Schmerzen Du unsterblicher Hass Warum verschwindest du nicht? Unverständlich!



Die Erstellung der Datenbank beruht auf
den vom DÖW - Dokumentationsarchiv des
Österreichischen Widerstandes - zur Ver-
fügung gestellten Forschungsergebnissen.


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