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von Marija Mochar Blumen der Erinnerung nieder.
![](uploads/images/Stefan%20Pinter/slides/P1180798.jpg)
Marija Mochar
Geburtsdatum: 1903 in
Letzter bekannter Wohnort:
9122 Srejach/Sreje, St.Kanzian/Škocjan,
Deportation
am 1943
Todesdatum
Anfang 1945
Geschichte des Opfers
Julia Mistelbauer, 5.A, BG/BRG für Slowenen, erforschte die Lebensgeschichte von
Marija Mochar, vulgo Dobrounik
geboren um 1903; letzter Wohnort in Srejach/Sreje, St.Kanzian/Škocjan; verhaftet im Sommer 1943, gestorben Anfang 1945 im KZ Ravensbrück
Mit meiner Großmutter, Maria Stern, habe ich mich über ihre Firmpatin Marija Mochar, die im KZ Ravensbrück umgebracht wurde, unterhalten. Marija Mochar wurde wahrscheinlich im Jahre 1903 in Srejach/Sreje in der Gemeinde St.Kanzian/Škocjan geboren.
Sie war die Cousine meiner Urgroßmutter Marija Artač, geborene Bajcar. Marija Mochar war nicht verheiratet. Sie lebte und arbeitete zu Hause am kleinen Bauernhof ihrer Eltern. Marija hatte drei Brüder, von denen zwei im 2. Weltkrieg ums Leben kam. Toni, der Theologie studierte und Pfarrer werden sollte, fiel in Russland, ihr Bruder Hanzej wurde in Dachau umgebracht. Der einzige Sohn vom Dobrounik Hof, der den Krieg überlebte, war bei der Wehrmacht und kam aus dem Krieg zurück. So wie zwei ihrer Brüder wurden auch ihre Eltern Opfer des NS-Regimes. Ihr Vater wurde wie ihr Bruder in Dachau umgebracht, doch in welchem Lager ihre Mutter starb, wusste meine Großmutter leider nicht mehr.
Meine Großmutter kann sich noch genau an den Tag erinnern, an dem sie in Klagenfurt gefirmt wurde. Nach der Messe ging sie alleine mit ihrer „Hota“ (Firmpatin) zu den Elisabethinen essen, da zwei Tanten ihrer Firmpatin dort als Nonnen im Kloster waren. Was meine Großmutter wohl nie vergessen wird, ist, dass sie zur Firmung von ihrer „Hota“ einen Rosenkranz und Süßigkeiten bekam. Meine Großmutter sah ihre „Hota“ eher selten. Meist nur zu Ostern, beim gemeinsamen Mittagessen. Meine Großmutter schwärmt noch heute von den Suppennudeln, die ihr „Hota“ gemacht hat. Sie sollen die besten und die dünnsten gewesen sein, die sie je gegessen hat.
Kurz nach der Firmung meiner Großmutter im Sommer 1943 wurde Marija Mochar ins KZ Ravensbrück gebracht. Eine Bekannte, die aus Ravensbrück heimgekehrt war, wusste meiner Großmutter nur mehr dies zu berichten: „Es war schon das Ende des Krieges, „Sie“ haben uns fortgejagt, doch Marija hatte kranke Füße, sie konnte nicht mehr richtig laufen, deswegen haben sie sie erschossen.“
Der Grund, weshalb man Maria Mochar in das KZ gebracht hatte, ist klar: Sie war eine Kärntner Slowenin und das reichte in jenen Zeiten schon aus, um sie umbringen zu lassen.