Die letzten Zeugen - Das Buc

BERNARD ADLER


 
 

BERNARD ADLER

geb. 1922-04-13
lebt heute in Großbritannien

Ermordete Verwandte


Diese Geschichte wurde im Projekt "Botschafter" erstellt.

Georg Gansterer, Schüler, hat als Botschafter der Erinnerung im November 07 in London den Überlebenden Bernard Adler, der in der Kristallnacht 1938 mit einem Kindertransport nach England flüchten konnte, interviewt.

"Der verrückte Hitler wird bald wieder verschwinden!"

Die Geschichte von Bernard Adler, dessen Familie von den Nazis ermordet wurde.

Bernard Adler kommt am 13. April 1922 als Sohn einer jüdischen Familie in Wien zur Welt. Er wohnt zusammen mit seinem Vater Chaskel, Mutter Frieda und der 3 Jahre älteren Schwester Eva in einer Wohnung in Hernals (17. Bezirk). Seine Eltern besitzen eine Bäckerei und verdienen durchschnittlich. Er selbst geht in ein nahe gelegenes Gymnasium.
Nachdem Hitler 1934 Polen annektiert hatte, bekommt Bernard den Judenhass zu spüren. Weil er nicht arischer Herkunft ist, wird er 1938 von der Schule verwiesen. Da die Situation für die Familie immer schlimmer wird, organisiert Chaskel mit Hilfe der Israelitische Kultusgemeinde zwei Plätze für den Kindertransport nach England.

"Die Jüdischen Gemeinden standen auch damals international in Kontakt,das machte die Einrichtung des Kindertransports möglich. Tickets für den Kindertransport waren rar und erforderten unter anderen eine Gesundenuntersuchung des Kindes am Vortag der Abreise, max. 1 Koffer (strenge Auflagen) und einen namentlich bekannten Bürgen in England der eine Summe von umgerechnet 5.000€ auslegen musste.“

In der Kristallnacht am 9. November 1938 wird die Bäckerei schwer beschädigt. Die Eltern entschließen sich, Bernard und Eva mit Hilfe des Kindertransports nach England in Sicherheit zu bringen.

Eva aber bleibt im Gegensatz zu Bernard bei den Eltern in Wien. Die waren davon überzeugt, dass der „verrückte Hitler“ bald wieder verschwinden wird.

Bernard flüchtet also am 12. November 1938 mit Bahn und Schiff nach England.

Ein Trainingslager für Jugendliche an der Südküste war ein Jahr lang sein Zuhause.

Mit damals 16 Jahren wollte ihn keine englische Familie adoptieren, weshalb er auf schnellstem Wege nach London zieht. Dort findet er Arbeit und lernt seine zukünftige Frau kennen. Zusammen haben Sie zwei Buben bekommen, welche heute Mitte 30 sind und selbst Kinder haben.

1939 (31. August) 3 Tage vor Ausbruch des Krieges versuchen die Eltern zusammen mit Eva in die Schweiz zu emigrieren. Sie werden zurückgeschickt.

1940 erhält Bernard den letzten Brief seiner Familie; in welchem steht, dass Sie nach Russland gebracht werden, wo es einen eigenen Staat für Juden gibt.

1941 Eva, Chaskel und Frieda werden in Minsk ermordet.
Nachdem Sie sich Ihr eigenes Grab schaufeln mussten, hat man Ihnen in den Kopf geschossen.

Home > Die Letzten Zeugen > Bernard Adler