Die letzten Zeugen - Das Buc

AARON LOW


 
 

Diese Geschichte wurde im Projekt "3808 - Einladung" erstellt.

Eine außergewöhnliche, lehrreiche Geschichtsstunde

Im Mai 2008 besuchten die beiden Freunde Arthur Kern und Aaron Low die SchülerInnen des BORG Inssbruck und erzählten den Jugendlichen ihre Lebensgeschichten.

Am 7. Mai 2008 bot sich den Schülern der siebten Klassen sowie der 8M die außergewöhnliche Gelegenheit mit zwei Zeitzeugen des Holocaust zu sprechen. Arthur Kern und sein Freund Aaron Low waren aus Los Angeles, ihrem jetzigen Wohnort angereist, um ihre Erlebnisse, Eindrücke und Erfahrungen während des Dritten Reiches authentisch an österreichische Jugendliche weiterzugeben.

Arthur wohnte in Wien, Aaron in Berlin, d.h.  Aaron musste die bedrückenden und beschämenden Erniedrigungen schon ab 1933 erdulden, ähnlich erging es Arthur dann ab 1938. Dies reichte von der totalen sozialen Ausgrenzung bis hin zur geplanten Deportation in polnische Ghettos in den ersten Kriegsjahren. Ihren Eltern und älteren Geschwistern blieb dieses Schicksal nicht erspart. Von dort  wurden sie dann in  Vernichtungslager gebracht und damit verliert sich ihre Spur. 

Arthur und Aaron wurden in letzter Minute mit einem Kindertransport nach Frankreich geschickt, wo sie sich das erste Mal trafen. Als dann Hitlerdeutschland 1940 Frankreich besiegte, waren sie auch dort nicht mehr sicher, und durch viele glückliche Umstände und ebenso viele unerschrockene Helfer gelangten sie über Portugal in die USA, wo sie sich eine Existenz aufbauen mussten. Erst nach dem Krieg konnten sie Nachforschungen beginnen, um herauszufinden was mit ihren Angehörigen passiert war. Berührende und sehr bewegende Briefe und Dokumente tauchten auf und langsam wurde eine düstere Ahnung erschreckende Wirklichkeit  -  ihre Familien, soweit sie im Großdeutschen Reich bleiben mussten, leben nicht mehr. 

In der nachfolgenden Diskussion hatten die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit noch weiterführende Fragen zu stellen, die Arthur und Aaron gerne beantworteten. Abschließend möchte ich erwähnen, dass unsere beiden Gäste ohne Ressentiments oder Hass über ihre bösen Erfahrungen sprachen und sie dem heutigen Österreich, insbesondere der heutigen Jugend sehr offen und positiv gegenüberstehen. Daher möchte ich diesen Bericht mit dem Titel, in leicht abgewandelter Form, beenden:

EINE  AUßERGEWÖHNLICH  LEHRREICHE  GESCHICHTSSTUNDE


Für die vielen tief beeindruckten Lehrerinnen und Schülerinnen

Prof. Martin Bichler, BORG Innsbruck

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