Die letzten Zeugen - Das Buc

HEDI POPE


 
 

Diese Geschichte wurde im Projekt "3808 - Einladung" erstellt.

Die Einladung für den Besuch nach Wien war etwas ganz Unerwartetes und außerordentlich!

Hedi Pope berichtet über ihre Eindrücke ihres Besuchs in Wien im Mai 2008

Liebes "A Letter to the Stars"-Team,

Seit Erhalt Eures Briefes vom 3.Juni, mit dem Ersuchen meine Eindrücke über meine Reise nach Wien im Mai 2008 zu schildern, habe ich schon viel nachgedacht wie ich denn die ganzen Gedanken darin beantworten werde. Seit meiner Emigration im Januar 1939, und der ersten Rückkehr im Sommer 1958, war ich ja viele Male in der alten Heimat. Meistens in Verbindung mit anderen Ländern in Europa, auf Ferien, oder beruflich - für meinen Mann und mich - mit Familie, ohne Familie, nur in Wien, nur "am Land" usw.
Die Einladung für den Besuch im Mai 2008 war etwas ganz Unerwartetes und außerordentlich! Beim Eingang ins Parlament, was ich als Kind immer so vom Vorbeigehen sah, ist es mir plötzlich wie ein Traum vorgekommen! Das Spielen der Gmundner Kindermusikanten und die Schauspieler, die die Schicksale alter Österreicher erzählten, waren inspirierende Minuten. Die Anwesenheit des Komponisten eines der Musikstücke war ein rührender Moment.
Dass da ein Sessel mit meinem Namen mich am Heldenplatz erwartete, konnte ich fast nicht glauben; und die ORF "Regenhaut" wird für immer ein sehr geschätztes Andenken sein. Und wie schön, dass wir es nicht brauchten!!
Christina Dumetz, Professorin an der Rudolf Steiner Schule in Hietzing, machte meinen Besuch in Ihrem Klassenzimmer sehr interessant und "gemütlich". Die Schüler saßen im Kreis herum und schienen interessiert und teilnehmend. Nach einer Stunde  gab es viele Fragen und Diskussionen. Christina gab als Aufgabe ihren Schülern Kommentare zu schreiben. Sie hat mir Kopien gegeben, was für mich sehr interessant und aufklärend war.
"A Letter to the Stars" organisierte diese Woche im Mai mit sehr viel Aufmerksamkeit  und Takt. Die Kritiker, die einige Monate vorher negative Meinungen über das Programm schrieben, waren hoffentlich anwesend und bereit ihre Urteile zu ändern.
Da ich 1938 Matura machte, sind nur wenige meiner Schulkolleginnen noch am Leben. Ich machte kurze Besuche zu zwei alten Damen, die schon immer in Wien wohnten, mit denen ich in Verbindung blieb. Sie wussten fast nichts über "A Letter to the Stars" und die Mai-Ereignisse der letzten 5 Jahre. Eure harte Arbeit verdient mehr Reklame, mehr Werbung!
Ich arbeite schon seit 15 Jahren als Volontärin im Holocaust Museum in Washington, DC. Durch deren "Survivors Speakers Bureau" habe ich Gelegenheit über meine diesjährige Mai-Woche in Wien zu sprechen, in Verbindung mit Memoiren vom März 1938 Anschluss und 9.November '38 Pogrom in Wien.
Ich freue mich schon auf das versprochene Buch, DVD, und was immer noch "Letter" senden wird zur Erinnerung an die unvergesslichen Mai Tage '08 in Wien.

Mit herzlichen Grüssen verbleibe ich Eure,
Hedi Pope

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