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Diese Geschichte wurde im Projekt "Die Letzten Zeugen" erstellt.
In einem Malprojekt mit dem Künstler Roland Haider aus Linz gestalteten die SchülerInnen der 4c Klasse großformatige Acrylbilder. Dabei wurde ein Gedicht mit 27 Verszeilen aus dem Tagebuch der Anne Frank bildnerisch umgesetzt. Jedes dieser Bilder widmeten wir einem Opfer der Familie Inge Schwarcz, indem wir es am 5. Mai 2008 nach Wien mitnahmen und dort (im Rahmen der Denk.Mal Aktion am Heldenplatz) ausstellten. Am 5. Mai fuhren alle SchülerInnen der 4. Klassen (100 Jugendliche) auf Einladung der Organisation »A Letter To The Stars« nach Wien, wo am Heldenplatz eine Feier stattfand, an der der Bundespräsident, der Bundeskanzler, Vertreter mehrerer politischer Lager, die eingeladenen Zeitzeugen und SchülerInnen aus ganz Österreich teilnahmen. An dieser Stelle begegneten wir zum ersten Mal unserer lieben »Omi Inge«. Es war im wahrsten Sinne des Wortes be-rührend. Inge umarmte und küsste jeden Schüler und jede Schülerin und jeder hatte das Gefühl, einer großartigen Persönlichkeit begegnet zu sein. Wir begleiteten sie zu unserem »DENK.MAL-Projekt«, dem Bilder-Zyklus »IF« und erklärten ihr unsere Absicht damit. Inge war total überrascht, dass jeder Schüler ein T-Shirt trug mit der Aufschrift »Liebe Oma Inge« auf der Vorderseite und mit dem Druck »Erzählen – weitererzählen – nie vergessen« auf der Rückseite. Natürlich hatten wir auch solche T-Shirts für sie, ihre Söhne Alfredo und Tommi und deren Frauen. Am nächsten Tag reiste Inge mit ihrem Sohn Tommi und dessen Frau Monika mit dem Zug nach Grieskirchen an. Im Pfarrsaal erzählte sie vor allen SchülerInnen der 4. Klassen der HS1 und am Nachmittag vor den SchülerInnen der 4. Klassen unserer Schule aus ihrem bewegten Leben. Die Schilderungen von der gemeinsamen Flucht mit ihrer Mutter aus Berlin durch mehr als die halbe Welt, von den Ängsten vor dem Unbekannten und von den vielen Zufälligkeiten, von denen ihr Leben abhing, hielt alle Anwesenden in Atem. Trotz der vielen Schicksalsschläge vermittelte Oma Inge ein Bild einer Verfolgten, der es gelungen ist, ohne Hass weiterzuleben und in ein Land zurückzukehren, welches sie auf Grund ihrer jüdischen Familienbande verlassen musste.
Inges Wunsch und Vermächtnis an die Jugend:
Nur Liebe und Respekt zählen!
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Diese Geschichte wurde im Projekt "Nicht zugeordnet" erstellt.
Ich spaziere durch die Wiener Gassen
Das alles ist für mich nicht neu
Ich fühle mich, als ob ich einmal hier war
Ich suche dich in jedem Stück von Wien
Die Palatschinken mit Marmelade
Sind heute ein Geist für meine Seele
Ich höre die Überlebenden sprechen
Und glaube, dass es eine schöne Musik ist
Wie es war als Kind und die Sidi-Großmama
So mit Erstaunen hörte
Deine Erzählungen sind heute die Realität
Und ich kann jetzt verstehen wie du deine Heimat geliebt hast
Vielleicht warst du auch in diesem Cafe
Wo ich Wienerisch sprach und hörte
Das Kaddisch in der Wiener Synagoge
War für dich, geliebter Vater
Warst du auch einmal dort?
Also ich bin nicht alleine gegangen
Ich habe dein »na ja« gehört
Das mich in jeder Ecke gut begleitete
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Diese Geschichte wurde im Projekt "Nicht zugeordnet" erstellt.
Wir waren einige Male in Deutschland und Österreich, und ich habe mich nie wirklich wohl gefühlt, denn mir fehlte der Glaube, dass die Menschen sich wirklich geändert und den schrecklichen Hass gegen die Juden vergessen haben. Dieses Mal jedoch – die alte Generation lebt kaum mehr – zeigte uns die neue Generation, dass sie kein Verständnis für die Untaten ihrer Vorfahren hat und alles tun will, um dies zu beweisen und zu verhindern, dass sich der schreckliche Holocaust wiederholen könnte.
Meine Familie und ich wurden in herzlichster Weise von Euch allen empfangen und während unseres Aufenthalts dort so verwöhnt, dass meine Zweifel langsam verschwanden, und ich mich sehr wohl mit Euch allen gefühlt habe. Besonders erwähnen möchte ich Herrn Rudolf Jung, Lehrer der Hauptschule 2 in Grieskirchen, der alles tat, um uns den Aufenthalt so angenehm als möglich zu machen. In mühsamer Vorarbeit bereitete er seine Schüler vor, die schon Monate vorher – wie auch Lehrer Jung – mit mir in brieflicher Verbindung waren und mich als »Oma Inge« gern akzeptierten. Bei meiner Lebenserzählung mit Fotografien lernten wir das sympathische Lehrer-Team in Grieskirchen kennen.
Ich war mit meiner Mutter im Jahre 1940, während des Zweiten Weltkrieges, ausgewandert. Es war dies eine Odyssee durch die halbe Welt. Wir zeigten dies alles den Kindern mit Fotos, die mein Sohn Tomas in mühseliger Arbeit – er ist vielbeschäftigter Kinderarzt –zusammengestellt hatte. Zum Schluss gratulierte uns der Direktor: »Sie haben uns heute eine geschichtliche, geografische und kulturelle Lehrstunde gegeben, für die wir Ihnen sehr danken«.
Nach gastfreundlicher und herzlicher Aufnahme im Hause von Herrn Rudolf Jung und seiner sympathischen Frau Pauli kehrten wir zufrieden und glücklich nach Wien zurück. Auch die Versammlung am 5. Mai am Heldenplatz mit den Reden und musikalischen und poetischen Vorträgen beeindruckte uns sehr, ebenso wie die phantasievollen Plakate mit ihren Botschaften »Nie wieder«, teilweise auf aufgespannten Regenschirmen, die die Phantasie der Schüler – besonders ihrer Lehrer – wirklich bewiesen.
Ich versichere Euch, dass die große Arbeit, die Ihr alle geleistet habt, nicht umsonst war und danke Euch noch einmal - auch im Namen meiner Familie - für alles.
Diese Geschichte wurde im Projekt "Die Letzten Zeugen" erstellt.
»Vermächtnis der Omi Inge: Liebe und Respekt«
Der Lehrer Rudolf Jung über das Projekt und die Begegnung mit Inge Schwarcz.
Im Juli 2007 erfolgte die Anmeldung zum Projekt und wir suchten aus einer Liste der Letzten Zeugen auf der Web-Site www.lettertothestars.at die Überlebende des Holocaust, Frau Inge Schwarcz aus Buenos Aires, Argentinien, aus. Mit dieser liebenswürdigen 87-jährigen Dame, welcher wir ein Jahr später, am 5. Mai 2008 am Heldenplatz in Wien zum ersten Mal begegnen sollten, entwickelten die SchülerInnen der 4c und der 4b Klasse einen intensiven Schriftverkehr, der bis heute andauert und hoffentlich nie endet. Inge Schwarcz bat die Kinder schon bald, sie mit »Omi Inge« anzusprechen. Auf diese Weise entstand eine sehr persönliche und berührende Beziehung.In einem Malprojekt mit dem Künstler Roland Haider aus Linz gestalteten die SchülerInnen der 4c Klasse großformatige Acrylbilder. Dabei wurde ein Gedicht mit 27 Verszeilen aus dem Tagebuch der Anne Frank bildnerisch umgesetzt. Jedes dieser Bilder widmeten wir einem Opfer der Familie Inge Schwarcz, indem wir es am 5. Mai 2008 nach Wien mitnahmen und dort (im Rahmen der Denk.Mal Aktion am Heldenplatz) ausstellten. Am 5. Mai fuhren alle SchülerInnen der 4. Klassen (100 Jugendliche) auf Einladung der Organisation »A Letter To The Stars« nach Wien, wo am Heldenplatz eine Feier stattfand, an der der Bundespräsident, der Bundeskanzler, Vertreter mehrerer politischer Lager, die eingeladenen Zeitzeugen und SchülerInnen aus ganz Österreich teilnahmen. An dieser Stelle begegneten wir zum ersten Mal unserer lieben »Omi Inge«. Es war im wahrsten Sinne des Wortes be-rührend. Inge umarmte und küsste jeden Schüler und jede Schülerin und jeder hatte das Gefühl, einer großartigen Persönlichkeit begegnet zu sein. Wir begleiteten sie zu unserem »DENK.MAL-Projekt«, dem Bilder-Zyklus »IF« und erklärten ihr unsere Absicht damit. Inge war total überrascht, dass jeder Schüler ein T-Shirt trug mit der Aufschrift »Liebe Oma Inge« auf der Vorderseite und mit dem Druck »Erzählen – weitererzählen – nie vergessen« auf der Rückseite. Natürlich hatten wir auch solche T-Shirts für sie, ihre Söhne Alfredo und Tommi und deren Frauen. Am nächsten Tag reiste Inge mit ihrem Sohn Tommi und dessen Frau Monika mit dem Zug nach Grieskirchen an. Im Pfarrsaal erzählte sie vor allen SchülerInnen der 4. Klassen der HS1 und am Nachmittag vor den SchülerInnen der 4. Klassen unserer Schule aus ihrem bewegten Leben. Die Schilderungen von der gemeinsamen Flucht mit ihrer Mutter aus Berlin durch mehr als die halbe Welt, von den Ängsten vor dem Unbekannten und von den vielen Zufälligkeiten, von denen ihr Leben abhing, hielt alle Anwesenden in Atem. Trotz der vielen Schicksalsschläge vermittelte Oma Inge ein Bild einer Verfolgten, der es gelungen ist, ohne Hass weiterzuleben und in ein Land zurückzukehren, welches sie auf Grund ihrer jüdischen Familienbande verlassen musste.
Inges Wunsch und Vermächtnis an die Jugend:
Nur Liebe und Respekt zählen!
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Diese Geschichte wurde im Projekt "Nicht zugeordnet" erstellt.
Spaziergang mit Vater
Diesen Text hat Tomas Schwarz bei seinem Besuch in Wien geschrieben.
Erinnerung an meinen Vater Bernhard Schwarz – geschrieben mit der Inspiration von Wien und der herrlichen Liebe und Zuneigung, die mir »A Letter To The Stars« bezeugten.Ich spaziere durch die Wiener Gassen
Das alles ist für mich nicht neu
Ich fühle mich, als ob ich einmal hier war
Ich suche dich in jedem Stück von Wien
Die Palatschinken mit Marmelade
Sind heute ein Geist für meine Seele
Ich höre die Überlebenden sprechen
Und glaube, dass es eine schöne Musik ist
Wie es war als Kind und die Sidi-Großmama
So mit Erstaunen hörte
Deine Erzählungen sind heute die Realität
Und ich kann jetzt verstehen wie du deine Heimat geliebt hast
Vielleicht warst du auch in diesem Cafe
Wo ich Wienerisch sprach und hörte
Das Kaddisch in der Wiener Synagoge
War für dich, geliebter Vater
Warst du auch einmal dort?
Also ich bin nicht alleine gegangen
Ich habe dein »na ja« gehört
Das mich in jeder Ecke gut begleitete
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Diese Geschichte wurde im Projekt "Nicht zugeordnet" erstellt.
»Wir wurden in herzlichster Weise empfangen!«
Inge Schwarcz beschreibt, wie sie ihre Reise in die Vergangenheit erlebt hat.
Ich möchte unsere Eindrücke und Gedanken schildern, die wir bei Eurer großzügigen Einladung nach Wien hatten. Ich muss Euch berichten, dass ich bis zum letzten Moment Zweifel hatte, ob ich fahren sollte oder nicht. Ich bin in Berlin geboren und konnte erst im letzten Moment, im August 1940, auswandern, sodass ich viel Hässliches erlebt habe, da ja bei uns in Deutschland Hitler schon im Jahre 1933 an die Macht gekommen war. Ich wurde eingeladen – als Witwe des Wieners Dr. Bernardo Schwarcz.Wir waren einige Male in Deutschland und Österreich, und ich habe mich nie wirklich wohl gefühlt, denn mir fehlte der Glaube, dass die Menschen sich wirklich geändert und den schrecklichen Hass gegen die Juden vergessen haben. Dieses Mal jedoch – die alte Generation lebt kaum mehr – zeigte uns die neue Generation, dass sie kein Verständnis für die Untaten ihrer Vorfahren hat und alles tun will, um dies zu beweisen und zu verhindern, dass sich der schreckliche Holocaust wiederholen könnte.
Meine Familie und ich wurden in herzlichster Weise von Euch allen empfangen und während unseres Aufenthalts dort so verwöhnt, dass meine Zweifel langsam verschwanden, und ich mich sehr wohl mit Euch allen gefühlt habe. Besonders erwähnen möchte ich Herrn Rudolf Jung, Lehrer der Hauptschule 2 in Grieskirchen, der alles tat, um uns den Aufenthalt so angenehm als möglich zu machen. In mühsamer Vorarbeit bereitete er seine Schüler vor, die schon Monate vorher – wie auch Lehrer Jung – mit mir in brieflicher Verbindung waren und mich als »Oma Inge« gern akzeptierten. Bei meiner Lebenserzählung mit Fotografien lernten wir das sympathische Lehrer-Team in Grieskirchen kennen.
Ich war mit meiner Mutter im Jahre 1940, während des Zweiten Weltkrieges, ausgewandert. Es war dies eine Odyssee durch die halbe Welt. Wir zeigten dies alles den Kindern mit Fotos, die mein Sohn Tomas in mühseliger Arbeit – er ist vielbeschäftigter Kinderarzt –zusammengestellt hatte. Zum Schluss gratulierte uns der Direktor: »Sie haben uns heute eine geschichtliche, geografische und kulturelle Lehrstunde gegeben, für die wir Ihnen sehr danken«.
Nach gastfreundlicher und herzlicher Aufnahme im Hause von Herrn Rudolf Jung und seiner sympathischen Frau Pauli kehrten wir zufrieden und glücklich nach Wien zurück. Auch die Versammlung am 5. Mai am Heldenplatz mit den Reden und musikalischen und poetischen Vorträgen beeindruckte uns sehr, ebenso wie die phantasievollen Plakate mit ihren Botschaften »Nie wieder«, teilweise auf aufgespannten Regenschirmen, die die Phantasie der Schüler – besonders ihrer Lehrer – wirklich bewiesen.
Ich versichere Euch, dass die große Arbeit, die Ihr alle geleistet habt, nicht umsonst war und danke Euch noch einmal - auch im Namen meiner Familie - für alles.