Diese Geschichte wurde im Projekt "Die Letzten Zeugen" erstellt.
"Es löste sich in mir ein großer Knoten ..."
Wie Uri Ben-Rehav seine Rückkehr nach Österreich erlebt hat.
Da meine Begleitperson, mein Sohn, nicht die deutsche Sprache beherrscht, schreibe ich (nur...) in meinen Namen. Sein Blickpunkt – er war schwer begeistert vom Land Österreich und Wien im Besonderen, um ihn zu zitieren: Bei allererster Gelegenheit »muss« er mit Frau in Wien als Ausgangsziel Urlaub machen.Mein absoluter Höhepunkt war, als ich meinem Sohn unsere frühere Wohnung (von außen...) zeigte. Es löste sich in mir, von tief, tief im Unterbewusstsein, ein großer Knoten, welchen ich immer so dumpf fühlte, meine verlorenen Jahre. Als ich vor dem Haus stand, wo ich zum letzten Mal meinen seligen Vater sah, packte mich ein Weinkrampf, von einer unheimlichen Intensität.
Dass es mir – nach all dem Erlebten vergönnt war – mit meinem Sohn da zu stehen, kam alles wieder zurück ...
Instinktiv umarmte mich mein Sohn, und nachdem ich wieder zu mir kam, sah ich, dass auch seine Augen nicht trocken waren ... nach all den Jahren ist der Knoten fast gelöst ... ich sah Wien mit anderen Augen ...
Das zweite Mal, dass ich ganz »weich« wurde, war, als ich den Heldenplatz betrat. Ich traf in der Menge zwei Menschen, welche eine solch starken Eindruck auf mich machten, Markus Priller vom Projektteam und Dr. Rudolf Koch, den Direktor des Gymnasiums in Klosterneuburg, in welchem ich die Ehre hatte, vor Schülern und Lehrkörper zu sprechen.
Das gesamte Team von »A Letter To The Stars« wird mir unvergesslich bleiben – mit Ihrer Aktion des Wunden-Verheilens.
Ich wünsche Euch noch viele, viele gesunde und glückliche Jahre.
Herzlichste Grüße, Uri Ben-Rehav