Liste der Ermordeten


Folgende Informationen sind von Friedrich Karl Heinz Hladik verfügbar:

geboren am 31.08.1918 in Wien
letzte bekannte Wohnadresse
andere Wohnadresse(n)
Deportation derzeit nicht bekannt- Deportationsdatum unbekannt -
gestorben in Metz am 01.05.1944
Die Recherche wurde von Lisa, 14 Jahre, grg13, wenzgasse 7, übernommen.

Die Lebensgeschichte und wie die Recherche verlaufen ist:

Der Brief an den/die Ermordete/n :

Lieber Friedrich Karl Heinz Hladik!


Wir zwei 14-jährige Schülerinnen der Wenzgasse, Klasse 4.B, arbeiten an einem Projekt, unter dem Titel „Letter to the stars“. In diesem österreichweiten Schulprojekt sollen Schüler die einzelnen Lebensgeschichten der Holocaustopfer recherchieren. Wir haben dich zugeteilt bekommen. Die ersten Hinweise über dich waren dein Geburtsdatum, der 31.8.1918 und deine letzte bekannte Wohnadresse, Wien 13, Elssergasse 5. Noch dazu erfuhren wir, dass du am Weg nach Metz bei einem Fliegerangriff getötet wurdest. Daraufhin suchten wir in einer Geschichtsstunde im Internet nach mehreren Informationen über dein Leben. Wir fanden nichts. Verärgert über deinen langen Namen, der nicht mal in die Google - Suchspalte passt, gaben wir die Hoffnung fast auf. Wir schrieben ans DOEW, diese gaben uns den Tipp, zum Stadt-, und Landesarchiv ins Gasometer zu fahren. Gesagt, getan. Aber zuerst wollten wir die Elssergasse besuchen, die wie wir glaubten, gleich neben unserer Schule liegt. Doch das war ein Irrtum, denn wir standen in der Elßlergasse. Nachdem wir ungefähr fünfzehn Leute gefragt haben wo diese Gasse sei, und sie uns immer nur antworteten „Ihr stehts mitten drin“, machten uns auf den Weg und im Archiv half uns gleich ein netter Mann. Sehr peinlich war es uns, als wir lauter Lachanfälle in seinem Büro bekommen haben. Wir wissen auch nicht weshalb, aber bei uns beiden ist das nicht ganz unüblich. Zwei ausgefüllte Formulare und einen Besuch in der Garderobe später, gingen wir in den Besucherraum, wo wir mit Hilfe eines Mikrofilmes, verschiedene Adressverzeichnisbücher und Geburtsbücher durchstöberten. Wieder war die Diagnose: nichts. Verzweifelt zogen wir von dort ab. Zu Hause fassten wir wieder neuen Mut und wir schrieben an ein weiteres Archiv, ob sie informative Meldungen für uns haben. Und wir hatten Glück. Sie schrieben uns, dass sie diese Dokumente aus dem Opferfürsorgeakt stammen. Wir erfuhren, dass du „Mischling ersten Grades“, das heißt, dass ein Elternteil von dir jüdisch war. Nach dem „Anschluss“ im Jahre 1938 bist du nach Frankreich geflüchtet. Dort wurdest du verhaftet und zur Deportation in ein nicht bekanntes KZ-Lager verurteilt. Auf dem Transport, wie schon oben erwähnt, wurdest du durch einen Fliegerangriff am 1.5.1954 getötet. Deine Mutter Irma, es wird dich freuen, das zu hören, überlebte den Holocaust. Leider war es nirgends aufgeschrieben, ob du als Halbjude gefürt wurdest. Deshalb schrieben wir an die jüdische Kultusgemeinde. Diese schrieben uns, dass du, wie wir erwartet hatten, nicht in der Geburtsmatrik verzeichnet bist. Sie wussten auch nicht, wer von deinen Eltern jüdischer Abstammung war.
Das ist leider schon alles, was wir über dich herausgefunden haben.
Ruhe in Frieden!


Marlene und Lisa, Wenzgasse, 4.B.

Der Brief an die Zukunft (stieg am 5. Mai 2003 an einem Luftballon gebunden in den Himmel):

Gedicht an die Zukunft

Hey ihr Leute hört mal her,
wir schreiben Geschichte und noch mehr!
Das Projekt „Letter to the Stars“,
brachte uns zwar nicht auf den Mars,
doch es machte uns viel Spaß.
Wir besuchten viele Archive,
das zog uns gleich in die historische Tiefe!
Weil wir haben nichts gefunden,
drehen wir immer noch unsere Runden!
Das was wir schon wissen,
würde allerdings keiner vermissen!
Hitler brachte viele Menschen um,
das finden wir mehr als unheimlich dumm!
Was war an den Juden so anders,
die Deutschen waren was besonderes - so fand er´s!
Warum erlaubten sich die Nazis so etwas zu tun,
und im nachhinein können sie noch friedlich ruhn.
So etwas darf in Zukunft nicht mehr passieren,
Ausländer sollen ihr Leben nicht riskieren!
Alle Menschen sind gleich,
ganz egal ob arm oder reich!
Auch egal ob schwarz oder weiß,
Freiheit für alle, um jeden Preis!
Wir wünschen uns Frieden für die Welt,
so, dass es allen Menschen gefällt.

Lisa & Marlene, Wenzgasse 4b

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