Folgende Informationen sind von
Osias Hermann Drucker verfügbar:
geboren am |
12.04.1910 in Stryj |
letzte bekannte Wohnadresse |
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andere Wohnadresse(n) |
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Deportation |
derzeit nicht bekannt- Deportationsdatum unbekannt - |
gestorben |
in Buchenwald am 03.11.1939
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Die Recherche wurde von
Walter, 14 Jahre, grg 13,wenzgasse 7,
übernommen.
Die Lebensgeschichte und wie die Recherche verlaufen ist:
Drucker Osias Hermann
Geburtsname: Drucker
Vorname: Osias Hermann
Geburtsort: Stryj / Stry
Geburtsdatum: 12.6.1912
Familienstand: ledig (nicht ganz sicher)
Bekenntnis: jüdischen Glaubens
Seit wann in Wien (Reichsgebiet): 1913
Beruf: Verkäufer
Geschwister: 2 männl. weibl.
Gestorben: 31. Oktober 1939 / 27 Jahre alt
Vater:
Dr. Baruch Arlyszorow
Geburtsdatum: 26.10.1873
Stand: nicht angegeben
Bekenntnis: jüdischen Glaubens
Gestorben: nicht angegeben
Mutter: Probst Franziska
Geburtsort: nicht angegeben
Geburtsdatum: nicht angegeben
Stand: nicht angegeben
Bekenntnis: jüdischen Glaubens
Gestorben: nicht angegeben
Wenige Tage nach Kriegsbeginn wurden in Wien und anderen Städten des deutschen Reiches staatenlose und Personen mit polnischer Staatsbürgerschaft inhaftiert.
Da die Gefängnisse überfüllt waren wurden Tausende Menschen in das Praterstadion gebracht. In den Berichten der wenigen Überlebenden finden sich vereinzelte Hinweise auf diese drei Wochen vor der Deportation in das KZ Buchenwald.
Zeitzeugen berichten:
Im Stadion war es für uns nicht so schlimm. Da war noch für und die Wiener Polizei zuständig und nicht die SS.
Wir wurden von ihnen auch nicht so geschlagen wie ich es später erlebt habe. Trotzdem war es eine gänzliche Veränderung. Im Stadion war Stroh aufgestreut zum Schlafen. Wir hatten noch Zivilkleidung.
Wo die Treppen waren, waren Hallen, in die man Stroh brachte und dort haben wir in einem Sektor geschlafen und wurden bewacht von der Polizei. Einmal am Tag bekamen wir eine Suppe, ein Stück Brot. Das war noch alles verhältnismäßig gut, wir waren noch nicht so ausgehungert.
Am 25. Septermbers, ein Montag , kam die Anthropologische Kommission des Naturhistorischen Museums ins Stadion und arbeitete dort täglich mit den Gefangenen.
Auf einem detaillierten Messblatt hielten Josef Wastl und die Mitglieder der Kommission die Personaldaten und die seiner Eltern fest, ebenso die Ergebnisse der Vermessung, d.h. zahlreiche Maße des Kopfes, der Extremitäten, sowie Angaben zu Augen, Haaren und Hautfarbe sowie seinem Fingerbeerenmuster. Außerdem fertigten sie ein dreiteiliges Foto an. Nach Abschluss der Untersuchungen wurden die Gefangenen , am Samstag zu Mittag, zum Westbahnhof gebracht, wo sie dann kurz noch Untersucht wurden und dann in einen Viehwaggon verfrachtet. Am zweiten Oktober kam der Transport im KZ-Buchenwald an, drei der Mithäftlinge von Osias Drucker waren bereits verstorben. Osias Drucker starb am 31. Oktober 1939, wie viele andere Opfer der Nazis. Die meisten Todesuhrsachen waren : Ruhr, aufgrund der Überfüllung des Lagers, der völlig unzureichenden Versorgung und der katastrophalen hygienischen Verhältnisse.
Wenn sie mehr über die unschuldigen Opfer, welche in Buchenwald verstorben sind, wissen wollen können sie hier Nachfragen:
1) Naturhistorisches Museum Wien
2) www.buchenwald.de
von Walter Leidenfrost Unterstützung durch Arian Simon
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Der Brief an den/die Ermordete/n :
Lieber Osias Drucker
Wir haben nun gründlich über Sie und ihren Lebenslauf nachgeforscht.Ihr Leben
hat uns sehr nachdenklich gestimmt.Da wir in Geschichte gerade den 2 Weltkrieg
fertig durchgearbeitet haben sind wir uns nun im klaren zu was Menschenhass
führen kann.Wir haben auch über sie erfahren das Sie bevor Sie nach Buchen-
wald gekommen sind u.a. vom Naturhistorischen Museum vermessen worden
sind.Als wir dort waren und unsere Daten verglichen, viel uns auf das mit ihrer
Mutter etwas nicht stimmen konnte.Wir wissen nicht ob es Absicht oder nicht
war,aber sie haben bei den Vermessungen eine andere Mutter angegeben als in
Buchenwald.Den Tot den sie erlitten haben stellen wir uns noch
grausamer und abscheulicher vor als erschossen zu werden,wobei das natuerlich
auch abscheulich ist.An einer Ruhrepedemie zu sterben ist sicher noch ein bisschen
grausamer als vergast zu werden(wobei das auch eine extrem abscheuliche Art).
Auf diese Krankheit wollen wir gar nicht weiter eingehen(Es ist eine Darm-
krankheit).Leider gibt es auch heute noch oft Rassismus.Heute heißen die
„Rechts-extremen“ Neonazis und Skinheads.Mann könnte meinen die Welt lernt
nichts aus den Fehlern.Uns hat es aber gefreut das so viele Schulen
an dem Project Letter to the Stars teilgenommen haben,da mann so wieder
anfängt zum nachdenken.
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Der Brief an die Zukunft (stieg am 5. Mai 2003 an einem Luftballon gebunden in den Himmel):
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