Liste der Ermordeten


Folgende Informationen sind von Josef Wellisch verfügbar:

geboren am 22.06.1899 in Mödling, NÖ
letzte bekannte Wohnadresse
andere Wohnadresse(n)
Deportation von Wien nach Opole am 15.02.1941
gestorben - Todesdatum unbekannt -
Die Recherche wurde von Raphael, 15 Jahre, Rudolf Steiner Landschule Schönau, übernommen.

Die Lebensgeschichte und wie die Recherche verlaufen ist:

Josef Wellisch wurde am 22.6.1899 in Mödling geboren. Er war Zahnarzt, wohnte und praktizierte in Mödling, Priessnitzgasse 21. Vom 4.8.1940 bis 13.1.1941 war er im "Umschulungslager" Gut Sandhof im Windhag bei Waidhofen an der Ybbs (Information von Mag. Zambal, Waidhofener Stadtarchiv). Seine letzte Wohnadresse war im 1. Wr. Gemeindebezirk, Salzgries 12. Er wurde am 15.2.1941 mit dem 1. Transport Nr. 519 nach Opole/Polen deportiert. Seine Frau Olivia überlebte im Exil.

Der Brief an den/die Ermordete/n :

Josef Wellisch

Grüß dich, Seele eines Holocaustopfers!
Im Rahmen des österreichweiten Forschungsprojekts „A Letter to the Stars“ recherchieren wir – die SchülerInnen der 9. Klasse der Rudolf Steiner Landschule Schönau – die Biografien von Holocaustopfern.
Ich habe mich für dich entschieden, weil du in der gleichen Stadt gewohnt und gewirkt hast, die auch in meinem Leben eine große Rolle spielte bzw. spielt, nämlich Mödling.
Josef, einige sagen, dass du in Mödling geboren wurdest und andere sagen, dass du in Wien geboren wurdest. Deshalb kann ich mir diesbezüglich kein genaues „Bild“ schaffen.
Was aber sicher ist, dass du am 22.6.1899 geboren wurdest. Du warst Zahnarzt, also müsstest du ein Studium belegt und ein ordentliches Gehalt bekommen haben. Deine letzte Adresse war Salzgries 12 im 1.- Wiener Gemeindebezirk, was darauf hinweist, dass du relativ wohlhabend warst.
Warum überlebte deine Frau Olivia im Exil und du nicht. Warst du zu arrogant, zu selbstsicher? Dachtest du, dass du mit Geld gut aufgehoben bist? Das sind nur Vermutungen., Josef.
Trotz allem – du konntest dein Schicksal als Jude in dieser Zeit und an diesem Ort wohl sicher nicht verändern und du musstest eine schwere Zeit und eine höchste seelische Belastung im „Umschulungslager“ Waidhofen/Ybbs und nachher im KZ Opole ertragen, wo du dann auch ein Ende deines Leidenweges wahrscheinlich im Jahre 1941 finden musstest.
In Trauer
Raphael

Der Brief an die Zukunft (stieg am 5. Mai 2003 an einem Luftballon gebunden in den Himmel):

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