Liste der Ermordeten


Folgende Informationen sind von Paul Meisel verfügbar:

geboren am 13.08.1909 in Wien
letzte bekannte Wohnadresse
andere Wohnadresse(n)
Deportation von Buchenwald nach am 25.09.1938
gestorben in Auschwitz am 22.01.1943
Die Recherche wurde von Katharina, 14 Jahre, BGRG 3/Kundmanngasse, übernommen.

Die Lebensgeschichte und wie die Recherche verlaufen ist:



Vor ungefähr eineinhalb Jahren begannen wir mit dem Projekt "A Letter To The Stars". Wir wählten uns Paul Meisel aus und recherchierten über ihn.
Zuerst holten wir von Fachleuten erste Informationen über jedes Opfer ein. Wir hatten Glück und erfuhren einiges: Er wurde am 13. 8. 1909 geboren, seine Adresse war Schüttaustraße 1-39/4. Von Beruf war er Tischlergehilfe. Er wurde wegen illegaler kommunistischer Betätigung (KPÖ) im April 1938 verhaftet. Allerdings hatte er schon mehrere Vorstrafen wegen Amtsehrenbeleidigung, Einmischungen in Amtshandlungen und öffentlicher Gewalttätigkeit.
Am 25. 9. 1938 wurde er schließlich ins KZ Buchenwald, das in ein "großes" und ein "kleines" Lager eingeteilt war, überstellt. Im "großen" Lager wurde gearbeitet und das "kleine" diente als Durchgangs- und Quarantänelager, Anfang 1945 auch als Sterbelager. In diesem Jahr waren in Buchenwald 114 000 Häftlinge. Die Juden wurden besonders grausam behandelt, viele von ihnen kamen bei medizinischen Experimenten ums Leben.
Am 12.3.1942 wurde er nach Natzweiler gebracht, einem der kleinsten Konzentrationslager. In diesem Lager arbeiteten zirka 2000 bis 3000 Häftlinge, später zirka 8000.
Schließlich kam Paul dann am 21.10.1942 nach Auschwitz. Der erste Transport dorthin erfolgte am 26.3.1942. Die Menschen wurden in arbeitsfähig und nicht arbeitsfähig geteilt, die Pensionisten und Kinder wurden sofort getötet. 1943 wurden vier neue Krematorien errichtet, in denen pro Tag 4756 Leichen verbrannt werden konnten. Laut Forschung sind in Auschwitz 1,35 Millionen Juden getötet worden.
Über Paul Meisels Tod gibt es verschiedene Angeben: ein Fachmann sagte, er sei am 21.10.1943 um 8:20 Uhr umgekommen, ein anderer sagte, der 22.1.1943 war sein Todestag. Sein Sohn und seine Lebensgefährtin überlebten den Holocaust.
Dann gingen wir ins Staatsarchiv. Dort bekamen wir leider keinerlei Informationen.
Jetzt besuchten wir das Stadt- und Landesarchiv. Dort fanden wir einige Dokumente, u.a. eine Vermissten- und Todeserklärung. Wir erfuhren, dass seine Lebensgefährtin Karoline Langmeier und sein Sohn Rudolf Böhm hießen. Seine Eltern waren Jakob Meisel und Frederike, geb. Brod. Sein Bruder hieß Josef Meisel. Die Einleitung des Verfahrens zur Todeserklärung beantragten seine Lebensgefährtin und sein Sohn.
Paul Meisel wurde am 23.9.1953 für Tod erklärt.

Der Brief an den/die Ermordete/n :

Der Brief an die Zukunft (stieg am 5. Mai 2003 an einem Luftballon gebunden in den Himmel):

Zurück zur Übersicht