Folgende Informationen sind von
Elsa Kuhn verfügbar:
geboren am |
24.03.1907 in |
letzte bekannte Wohnadresse |
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andere Wohnadresse(n) |
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Deportation |
von Wien nach Minsk am 28.11.1941 |
gestorben |
- Todesdatum unbekannt -
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Die Recherche wurde von
Birgit,
übernommen.
Die Lebensgeschichte und wie die Recherche verlaufen ist:
Telefonat mit Dr. Christoph Lind: schickte mich zur Gemeinde
Besuch am Pfarrhof: haben nur Daten von Christen
Besuch der Internetseiten: www.oesta.gv.at
http://www.univie.ac.at/Geschichte/
http://www.freiheitskaempfer.at/literatur.html
http://www.doew.at/projekte/wuv/opfer_erfass.html = Namentliche
Erfassung der Widerstandskämpfer
Besuch auf der Gemeinde: Gemeinde gab keine Informationen preis, weil das zu viel Arbeit wäre
2. Telefonat mit Dr. Christoph Lind: Er meinte, wir sollen das an den Kurier weiterleiten und Druck auf die Gemeinde ausüben und uns an unseren Klassenvorstand wenden. Den Kurier wollte ich allerdings nicht kontaktieren
E-Mail an mailto:post.k2archiv@noel.gv.at Nö Landesarchiv: bis jetzt keine Antwort
E-Mail an post@m08.magwien.gv.at Wiener Stadt und Landesarchiv: bis jetzt keine Antwort
9.4.2003: Besuch der Gemeinde Purkersdorf: Es gab über Elsa Kuhn keine Informationen und keinen Meldezettel
9.4.2003: Besuch am Standesamt: nicht geöffnet
22.4.2003: Besuch beim Grundbuch: Elsa Kuhn war nicht im Grundbuch eingetragen, einziger Eintrag mit dem Namen Kuhn: Magarete Kuhn
22.4.2003: Besuch am Standesamt: Das Standesamt hat erst Aufzeichnungen ab 1954
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Der Brief an den/die Ermordete/n :
Liebe Elsa,
ich habe leider nicht viel über dich gefunden. Warum das so ist, weiß ich nicht, aber ich denke mir, dass du vielleicht eine wichtige Person warst die den Nationalsozialisten schaden hätte können, oder deine Akten wurden vernichtet oder durch Schlampigkeit verloren.
Jedenfalls war das Ergebnis meiner Recherchen eher enttäuschend. Ich weiß, dass du nach Wien und dann nach Minsk transportiert wurdest und du warst bestimmt noch jung als du ins Konzentrationslager kamst, weil du erst 1908 geboren wurdest.
Du warst die Tochter von Herrn Blaschek. Laut Aussage einer älteren Dame wurdest du sehr verwöhnt. Sie erzählte auch, dass du oft im Garten im Liegestuhl gesessen bist und dich gesonnt hast. Weiteres habe ich erfahren, dass du einen Sohn in England hast. Doch keiner weiß, ob er noch in England ist oder ob er noch lebt. Ich hätte sehr gerne mit deinem Sohn gesprochen und gewusst, ob und wie er es verarbeitet hat, dass seine Mutter im Konzentrationslager gestorben ist. War er vielleicht auch im Konzentrationslager und hat es überlebt?
Fast überall wo ich suchte, gab es einen Franz Kuhn. Zwischen ihm und dir konnte ich allerdings keine Verbindung feststellen. Dein letzter bekannter Wohnort war die Wienerstraße 33. Da lebten übrigens viele Juden die verstorben sind. War das ein Versteck? Oder habt ihr eine Wohngemeinschaft gebildet? Das werde ich wohl nicht erfahren. Du bist auch nicht im Grundbuch eingetragen. Daraus schließe ich, dass du keine Grundstücksbesitzerin warst.
Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie mühsam solche Recherchen sind. Wenn man auf ein Amt geht, muss man damit rechnen, dass man zurückgewiesen wird. Viele Beamte sind nett und zuvorkommend, doch es gab auch ein paar Beamte, die sehr gereizt reagierten.
Ich finde es gut, dass unsere Klasse an diesem Projekt teilgenommen hat, weil man so, ohne Frontalunterricht, einen Einblick in die Geschichte bekommt.
Ich würde gerne wissen, warum die Menschen früher so begeistert von Hitler waren. Ich glaube, dass viele eingeschüchtert waren und viele dachten wirklich, dass es ihnen besser gehen wird. Mir ist nicht klar, wie Hitler ein Ideal des Deutschen Mannes aufstellen konnte, wo er doch selbst genau das Gegenteil war. Ich hoffe, dass Hitler dich nicht täuschen konnte.
Die Zeit im Konzentrationslager muss sehr schlimm gewesen sein. Ich hätte es nicht ausgehalten für diese Menschen zu arbeiten, wenn ich weiß, dass ich nur eine geringe Überlebenschance habe. Es war sicher furchtbar zu sehen, wie Menschen in deinem Beisein getötet wurden.
Heute gibt es noch immer Menschen die behaupten, dass das nie passiert ist. Doch Gott sei Dank sind diese Menschen in der Minderheit. Wir alle hoffen, dass sich so etwas nie wieder ereignet.
Es ist traurig dass es so viel Grausamkeit und Gewalt auf der Welt gab und immer noch gibt.
Mit diesen Worten möchte ich mich verabschieden
deine Birgit
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Der Brief an die Zukunft (stieg am 5. Mai 2003 an einem Luftballon gebunden in den Himmel):
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