Liste der Ermordeten


Folgende Informationen sind von Robert Alt verfügbar:

geboren am 23.06.1926 in
letzte bekannte Wohnadresse
andere Wohnadresse(n)
Deportation von Wien nach Opole am 15.02.1941
gestorben - Todesdatum unbekannt -
Die Recherche wurde von Karim, 14 Jahre, Grg Auf der Schmelz, übernommen.

Die Lebensgeschichte und wie die Recherche verlaufen ist:

Der Brief an den/die Ermordete/n :

Lieber Herr Alt!

Wir sind zwei österreichische Jugendliche, die im Zuge eines Projektes in der Schule Ihre furchtbare Vergangenheit erforscht haben. Wir selbst haben die schreckliche Zeit in der Ihnen und Ihrer Familie so viel Leid zugefügt wurde Gott sei dank nicht mehr erleben müssen. Es waren unsere Großväter und Großmütter, die in dieser Zeit gelebt haben. Vielleicht hat Ihnen auch meiner Vorfahren Leid zugefügt oder es zumindest nicht geschafft diesen Irrsinn zu verhindern. Genau deshalb, dass so schreckliche Dinge nicht mehr passieren können, versuchen wir in der Schule diese traurige Vergangenheit aufzuarbeiten. Gerade das Schicksal einer einzelnen Person, wie Sie Herr Alt hilft uns das Leid der Menschen damals besser zu verstehen und daraus zu lernen. Es tut uns sehr leid dass wir Sie nicht mehr treffen können, denn Sie hätten uns alles über die schreckliche Zeit erzählen können. Zum Glück haben einige Ihrer Leidensgenossen überlebt und einen großen Beitrag geleistet um die Verbrechen aufzuklären und auch noch einige wenige Verantwortliche zu finden. Denn die meisten dieser Verbrecher sind natürlich auch schon tot, ein paar Leben aber noch und die sollen ja für Ihre Taten bestraft werden. Das Wichtigste aber ist zu verhindern, dass in der Zukunft nochmals so etwas passieren kann.
Bei Ihnen können wir leider nichts mehr gutmachen, aber in unserem täglichen Leben können wir auch dazu beitragen um allen Menschen, egal welcher Religion, Rasse oder Nation sie angehören ein Leben in Würde und Frieden zu gewähren. Wir beide haben da besonders gute Voraussetzungen, denn auch wir sind Angehörige anderer Rassen und können Sie daher besonders gut verstehen. Der eine von uns ist sogar ein Mischling. In seiner Familie leben zwei verschiedene Kulturen friedlich vereint. Wir sind aber beide in Wien geboren und fühlen uns auch wohl hier. Zum Glück können wir heute in Österreich ohne Nachteile gegenüber den anderen in diesem Land geborenen Menschen leben. Manchmal gibt es noch Leute die gegenüber Angehörigen anderer Rassen oder Religionen ablehnend sind. Zum Glück sind dies nur wenige Leute die nicht gut ausgebildet sind und einfach zu wenig über andere Kulturen wissen und sie daher ablehnen. Dies kann uns Jungen nicht mehr passieren, denn wir lernen sehr viel über andere Länder und leben hier in Österreich schon ziemlich internatonal. Es gibt sicher noch viel zu verbessern denn in vielen Ländern der Erde geht es genauso schrecklich zu wie zu Ihrer Zeit in Österreich.

Ihr Karim und Ashor

Der Brief an die Zukunft (stieg am 5. Mai 2003 an einem Luftballon gebunden in den Himmel):

Liebe Zukunft


Wir leben jetzt in einer Zeit, wo es leider auf der Welt noch ganz anders zugeht als wir uns das wünschen würden. Die Menschenrechte werden in vielen Ländern der Erde mit Füßen getreten. Wir leben zwar in einem sogenannten zivilisierten Land in dem Wohlstand herrscht, trotzdem gibt es auch bei uns immer wieder Menschenrechtsverletzungen. Und in unserer Vergangenheit sieht es leider sehr schwarz aus. Menschen sind wegen ihrer Religion oder Rasse verfolgt, geknechtet und schließlich ermordet worden. Die Generation unserer Großväter hat da eine große Schuld auf sich geladen. Die Menschen waren nicht stark genug, um diese Grausamkeiten zu verhindern und viele haben auch mitgemacht. Nachher haben aber fast alle eingesehen dass es falsch war, aber da war es schon zu spät . Tausende Unschuldige mussten ihr Leben lassen oder in die Ferne auswandern. Man sollte meinen dass die folgenden Generation aus diesen Fehlern gelernt haben, aber leider ist es nicht so. Es gibt noch immer Rassenverfolgungen und die Menschen werden wegen ihrer Hautfarbe oder Religion diskriminiert. Auch hier bei uns in Österreich kann zum Beispiel ein Mensch mit dunkler Hautfarbe noch Ungerechtigkeiten ausgesetzt sein oder manchmal wird er sogar beschimpft, dass er doch in seine Heimat zurückgehen soll. Deshalb finden wir es sehr wichtig, dass wir junge Menschen uns viel mit diesem Thema beschäftigen, damit so ein Wahnsinn nicht mehr passieren kann.
Leider wird gerade jetzt auf einem anderen Erdteil ein Krieg ausgetragen, der den Menschen dieser Region auch sehr viel Kummer und Leid bringt. Von einem Diktator befreit, stürzt man sie in eine ungewisse Zukunft und ist doch eigentlich nur an den Bodenschätzen, wie Erdöl interessiert. Wir glauben es ist nur scheinheilig wenn die sogenannten Befreier behaupten, dass sie nur das Wohl des Volkes im Sinn haben. An so viel Uneigennützigkeit und Güte können wir nicht glauben. Denn es ist ja nicht das erste Mal dass der große Befreier aufgetreten ist. Hoffentlich kann das betroffene Volk wenigstens einen kleinen Nutzen aus dem Irrsinn des Krieges ziehen, dass die bis jetzt schon umgekommenen Leute doch nicht ganz umsonst gestorben sind. Liebe Zukunft glaubst Du werden wir noch eine Zeit erleben wo alle Menschen gleich sind und auch als solche leben dürfen, wo es keine Kriege und Konflikte gibt und Ruhe herrscht. Wirst Du uns so eine Zeit bescheren oder ist das nur ein unerfüllbarer Wunsch von uns. Trotzdem sind wir zuversichtlich denn die Zukunft liegt in der Hand der Jungen also auch im gewissen Sinne in unserer Hand. Hoffentlich machen wir keine Fehler und können unseren kleinen Beitrag leisten um allen Menschen ein friedliches Leben auf der Erde zu ermöglichen.

Dein Karim und Ashor

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