Liste der Ermordeten


Folgende Informationen sind von Gisela Jellinek verfügbar:

geboren am 19.09.1877 in Salzburg, Sbg.
letzte bekannte Wohnadresse
andere Wohnadresse(n)
Deportation von Wien nach Theresienstadt am 10.09.1942
gestorben in Theresienstadt am 09.08.1943
Die Recherche wurde von Lisa, 14 Jahre, BGZ, übernommen.

Die Lebensgeschichte und wie die Recherche verlaufen ist:

GISELA JELLINEK


Gisela Jellinek wurde am 19.7.1877 in Salzburg geboren, ihr Mädchenname war Mandl.
Die Familie Jellinek war in Salzburg nicht heimatberechtigt, sie sind nicht
in der Heimatsrechtsmatrik eingetragen. Gisela wohnte mit ihrem Mann Johann
Jellinek (Arzt) bis 1938 im Haus Platzl,2 Dreifaltigkeitsgasse 1.
Sie wurden von den Nazis und ihren Nutznießern beraubt und verjagt.
Ihr Eigentum wurde bis heute de facto nicht zurückgegeben.
Gisela Jellinek floh 1938 nach Wien und wohnte dort in einer Sammelwohnung in Wien2, Haasgasse 8.
Gisela Jellinek hatte einen Sohn namens Kurt Jellinek.
Kurt Jellinek, Dr. prakt. Arzt geboren am 7 April 1907 (wohnte in der Lasserstr.23, in VMA: Linzer Bundesstr. 29).
Kurt Jellinek war Arzt in Gnigl. Seine Praxis wurde 1938 aufgelöst (Berufsverbot).
Betriebsvermögen 7000 RM, Arakte.
Er wanderte im Herbst 1939 nach Amerika aus, dort heiratete er.
Seine Frau heißt Jellinek Mary.

Im Salzburger Landsarchiv gibt es einen Akt der Rückstellungskommission
(Karton 13, RK 209/48, Jellinek Kurt und Jellinek Mary (USA) gegen Maria
Scheuba, ( Primararztgattin in Braunau, Lederergasse 22), Liegenschaft Lasserstr.23, EZ 262 KG Salzburg Schallmoos).
Offenbar gehörte den Jellineks auch ein Haus oder Grundstück "Riedenburg
10/182" (in Salzburg).

Dr. Kurt Jellinek, Lakeville Stat Sanatorium, Middleboro, Massachusetts,
USA, stellte 1948 einen Rückstellungsantrag, Streitwert 56.700, - S,
Rechtsvertreter war Dr. Karl Leskowitz, Linz, Marienstr. 10. Dieser Antrag wurde am 21.
April 1949 zurückgenommen - kurz vor einer bereits angesetzten Verhandlung
vor der Rückstellungskommission. Entweder gab es irgendeine "Einigung", die
wohl in einer schäbigen Abschlagszahlung bestand, oder Kurt Jellinek resignierte und wurde von der "Aussichtslosigkeit" seines Rückstellungsbegehrens überzeugt.

Johann Jellinek kam im Sommer 1938 nach Wien und soll dort gestorben sein.

Am 10.9.1942 wurde Gisela Jellinek mit dem 40.Transport IV/10 und der Nummer 838 von Wien nach Theresienstadt deportiert, wo sie am 9.8.1943 verstarb.

Sohn Kurt ließ sie im Jahre 1947 für tot erklären (48 T3726/47).


WIR BEDANKEN UNS GANZ HERZLICH BEI DEM PROJEKTTEAM A LETTER TO THE STARS,
HR.WOLFRAM P. KASTNER, THOMAS WEIDENHOLZER, ALBERT LICHTBLAU, GEORG HUFGARD VON DER THERESIENSTÄDTER INITIATIVE.
OHNE IHRE HILFE WÄREN UNS DIESE GENAUEN RECHERCHEN NICHT GELUNGEN!

DANKE!!!

Der Brief an den/die Ermordete/n :

Meine Gedanken und meine Wünsche für die Zukunft:

Es ist schwierig die passenden Worte für das zu finden, was ich denke. Es ist mir ein Rätsel, wie ein Mensch nur so brutal mit dem Leben seiner Mitmenschen umgehen kann, leider passiert das heute noch immer. Nehmen wir als Beispiel den Irakkrieg: Menschen sterben , Familien werden getrennt, Kinder verlieren ihre Eltern, ihre Familie, Bomben zerstören das ganze Hab und Gut , es ist schrecklich. Kriege sind schrecklich , es sterben so viele Unschuldige, die gar nichts dafür können.
Es passieren heute noch immer dieselben Dinge wie damals, manche Herrscher gibt es noch immer, die tun und lassen was sie wollen, wie im Irak. Es ist nicht ganz so schlimm wie damals aber es gibt noch immer Leute,die in anderen Ländern ins KZ kommen, die in Ghettos gebracht werden.
ES STERBEN NOCH IMMER SO VIELE MENSCHEN.
Ich bin für den Frieden, sicher es gibt immer kleine Streitereien und ich finde das auch nicht immer negativ es hat sogar manchmal etwas Positives, solange man nicht Menschen mit einbezieht, die nichts damit zu tun haben. Ich merke schon,dass ich mich öfters wiederhole aber ich finde es ist so. Auch wenn andere das vielleicht nicht so empfinden. Es ist meine Meinung.
Das,was damals passiert ist,war schrecklich. Mein Opa hat im Krieg genauso gekämpft ,obwohl er eigentlich dagegen war ,aber wenn man etwas dagegen gesagt hat wurde man gleich von der Gestapo gefangen genommen und selber ins KZ gebracht.
Ich finde es direkt ein Wunder,dass mein Opa mit einem Herzstreifschuss überlebt hat genauso wie seine 13 Geschwister, wenigsten wurde diese Familie nicht auseinandergerissen. Ich finde das Projekt A Letter to the stars einfach toll, dass man die Jugend darauf aufmerksam macht,was damals passiert ist, dass man sogar Recherchen über gewisse Personen macht, die leider ihren Tod in den KZs fanden, wie Gisela Jellinek.
Ausländerfeindlichkeit gibt es noch immer und es wird auch , glaube ich, noch lange dauern bis ALLE Menschen gleichstellt werden, wenn es überhaupt
irgendwann passiert, was ich jedoch sehr hoffe.
Wenn man sich vorstellt dass das alles noch gar nicht lange her ist, ist
man jedoch geschockt, ich zu mindestens. Es gibt noch Leute die das alles selbst miterlebt haben, die alles noch genau wissen. Leider werden es immer weniger , ich finde,dass auch noch die nächsten Generationen über den Holocaust Bescheid wissen sollten, weil ich es schrecklich finde, dass so viele Juden ihre Grundstücke verlassen mussten , obwohl sie gar nichts getan haben , wie z.b: Gisela Jellinek,die mit ihrem Mann ihre Heimat verlassen musste und später ins KZ deportiert wurde. Ich hoffe,dass Gisela jetzt ihren Frieden gefunden hat.

Eva Metzenbauer

Der Brief an die Zukunft (stieg am 5. Mai 2003 an einem Luftballon gebunden in den Himmel):

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