Liste der Ermordeten


Folgende Informationen sind von Nelly Frommer verfügbar:

geboren am 07.05.1906 in
letzte bekannte Wohnadresse
andere Wohnadresse(n) Wien 11, Fuchsröhrengasse 38/6
Deportation von Wien nach Maly Trostinec am 06.05.1942
gestorben in Maly Trostinec am 11.05.1942
Die Recherche wurde von Martina, 17 Jahre, Grg11 Geringergasse, übernommen.

Die Lebensgeschichte und wie die Recherche verlaufen ist:

Leider wurde ich bei meiner Recherche nicht fündig. Über Nelly Frommer waren nur die Eckdaten bekannt. Sie wurde am 7.5.1906 geboren. Ihr Geburtsort ist leider nicht bekannt.
Ihre letzte bekannte Wohnadresse war Fuchsröhrenstraße 38/6 im 11. Bezirk von Wien.
Das Haus in dem sie gelebt hat steht noch genau so wie es war. Es ist immer noch ein Wohnhaus.
Nelly Frommer wurde am 6.5.1942 von Wien nach Maly Trostinec gebracht. Sie starb am 11.5.1942.
Ich habe über die „Letter to the stars“ Homepage diese Eckdaten erfahren. Aber mehr war leider nicht. Zum Glück hatte ich aber mit meiner Familie über dieses Thema geredet. Und wie es das Schicksal so will, meine Urgroßmutter und Nelly Frommer wohnten in dem selben Haus. So erfuhr ich noch ein paar kleine Dinge über sie die mir bei meinem Brief ein wenig geholfen haben

Der Brief an den/die Ermordete/n :

Liebe Nelly!

Viel Zeit ist vergangen seit der Nationalsozialismus in Österreich an der Tagesordnung stand.
Heute gedenken wir an die vielen Opfer dieser schlimmen Tage. Die Aktion „Letter to the stars“ (Briefe in den Himmel) macht genau das. In ganz Österreich wurden Schülern Namen von damaligen Opfern gegeben, um über deren Leben zu recherchieren. Und so bin ich dann an deinen Namen gekommen.
Anfangs wusste ich ehrlich gesagt nicht wie ich das Ganze anfangen sollte. Mein Glück war aber, dass ich zu Hause von dieser Aktion erzählt habe. Meine Oma sagte mir nämlich, dass das Haus in dem du gewohnt hattest, auch ihr Elternhaus war. Meine Urgroßeltern und sie lebten dort und sie kannten dich. Und so hatte ich außer den wenigen Daten über dich eine kleine Lebensgeschichte aus der ich mir einen Brief an dich zusammenstellen konnte.
Das Haus in dem du gelebt hast ist heute noch ein Wohnhaus. Nach dem Tod meiner Urgroßmutter wurde die Wohnung in der Fuchsröhrenstraße aufgegeben. Ich kenne das Haus nur vom Vorbeigehen. Wie ich erfahren habe, warst du nie ein sehr gesprächiger Mensch. Du hast zurückgezogen gelebt. Was ich gut verstehen kann. Es war damals nicht leicht sich zu dem zu bekennen was man ist/war. Und ich denke der Judenstern den man tragen musste hat nicht sehr viel zum Wohlbehagen beigetragen. Meine Oma hat mir auch von dem Tag erzählt wo sie dich abholten, es war eine sehr traurige Geschichte. Auch habe ich ein paar Informationen über das Lager erhalten in das sie dich gebracht hatten. Furchtbar. Ich frage mich wie man so etwas einem Menschen antun kann. Man wird wie Vieh behandelt obwohl man doch meinen könnte, dass wir Menschen wüssten was wir tun.
Aber selbst heute in einer modernen Welt gibt es nicht nur Frieden. Auch hier werden Menschen aus anderen Ländern oft grausam behandelt. Alles nur weil sie anders aussehen, anders reden, andere Sitten und Bräuche haben als „Inländer“. Obwohl es nicht nötig wäre tun wir es immer wieder. Man könnte sagen, dass immer wieder irgendwo ein kleines Fünkchen Nationalsozialismus aufflackert.
Manchen Menschen denken, dass sie „die Herren der Schöpfung“ sind, dass sie über Leben und Tod bestimmen dürfen, dass sie beurteilen dürfen wer besser und wer schlechter ist. Aber diese Menschen denken nicht. Denn auch wenn wir modernste Techniken haben, denken viele genauso primitiv wie unsere Vorfahren.
Für mich ist so ein Verhalten unmöglich, denn jeder hat das Recht auf dieser Erde zu leben so wie er/sie geboren wurde und erzogen wurde. Auch glaube ich, dass diese Welt genug Platz hat jeden seinen Lebensraum zu geben und ihn dort so leben zu lassen wie sein Glaube oder seine Erziehung es vorschlagen.
Und so beende ich meinen Brief an dich. Ich hoffe, dass es dir gut geht dort wo du jetzt bist.
Denn auf Grund allem was man die angetan hat hast du es verdient!

Mit freundlichen Grüßen,
Martina Schneeweiss

Der Brief an die Zukunft (stieg am 5. Mai 2003 an einem Luftballon gebunden in den Himmel):

Brief an die Zukunft

Dies ist ein Brief, indem wir Schüler schreiben was wir uns für die Zukunft wünschen. Aber ist das wirklich so einfach wie es klingt? Nein. Denn wir wissen zwar was wir wollen, können es aber nicht so ausdrücken wie wir es meinen.

Wenn ich mich so auf der Strasse umschaue, sehe ich viele die ihre Wurzeln nicht in z.B. Wien/Österreich haben. Vielen ist es egal. Viele haben Freunde die aus einem anderen Land kommen. Leider denken nicht alle so. Es gibt immer wieder Berichte über Schlägerein zwischen Ausländern und Inländern. Ist das wirklich nötig? Kann man sich nicht vertragen und friedlich nebeneinander leben? Ich glaube, Sie haben jetzt zumindest einen meiner Wünsche an die Zukunft verstanden. Friede. Das wäre nicht schlecht.
Was sollte dieser Irak Krieg? Wie viele Menschen wurden dabei verletzt? Wie viele starben? Aber vor allem die Frage: wie viele Unschuldige waren dabei? Frauen, Kinder usw. die nichts dafür konnten. Aber man musste ja unbedingt Krieg führen eine andere Möglichkeit kam ja anscheinend nicht in Frage. So viele Menschen hatten Angst. Sie versteckten sich. Genau wie damals zur Zeit der Nationalsozialisten. Nur heute werden Kriege, Auseinandersetzungen,... mit hoch modernen Waffen geführt. Nur eines hat sich nicht geändert. Die, die den Kampf wollen und an oberster Stelle sitzen, stehen nicht an der Front um eigentlich das zu tun, was sie befehlen: kämpfen. Aber im Prinzip ist es immer dasselbe. Eine Gruppe gegen ein „Feindbild“. Das ist doch nicht nötig. Kann denn nicht jeder in Frieden leben? Viele „Ausländer“ suchen Schutz in unserem Land oder einfach nur Arbeit um ihre Familie ernähren zu können. Und wir beschimpfen sie und wollen sie wieder „loswerden“. Die Menschen sollten einmal nachdenken! Wenn wir in Urlaub fahren, sind wir dann nicht genau so Ausländer? Wir werden als Touristen gesehen, weil wir nach zwei bis drei Wochen wieder abreisen. Manche leben in einem anderen Land. Haben sich ein Haus gebaut vielleicht nur für den Sommer, für die Pension oder für immer. Sie könnten jetzt genau so sagen: „Verschwindet aus unserem Land und lebt wo anders!“. Aber sie tun es nicht.
Wir sollten uns ein Beispiel an ihnen nehmen.
Jede Kultur hat andere Sitten und Bräuche. Toleranz ist hier ein wichtiges Stichwort. Denn wir sollten jeden akzeptieren so wie er oder sie ist. Und ich glaube dann hätten wir eine Chance toleranter zu werden.

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