Liste der Ermordeten


Folgende Informationen sind von Adolf Karl Ferdinand Neustadtl verfügbar:

geboren am 29.10.1913 in Wien
letzte bekannte Wohnadresse
andere Wohnadresse(n)
Deportation von Mauthausen nach - Deportationsdatum unbekannt -
gestorben in Mauthausen am 23.03.1943
Die Recherche wurde von Lukas, 14 Jahre, grg 13,wenzgasse 7, übernommen.

Die Lebensgeschichte und wie die Recherche verlaufen ist:

Lebenslauf


Adolf Karl Ferdinand Neustadl, der Sohn eines verarmten jüdischen Putzereibesitzer, wurde am 29.10.1913.in Wien geboren. 1927 ist die Familie Neustadl in die Hütteldorferstraße umgezogen und hat dort eine kleine Putzerei eröffnet. In der Zeit der Besatzungsjahre Hitlers geriet er auf grund seiner Mitgliedschaft in einer sozialistischen Widerstandsgruppierung in große Gefahr. Er konnte den Gesetzen des deutschen Reiches nicht entkommen und wurde am 10.03.1941 von der Gestapo in ein politisches Gefangenenhaus gebracht. Genau einen Monat später wurde er schließlich ins Landesgericht überstellt. Am 17.05.1941 konnte er beim Transport ins AKH zu einer Ohrenuntersuchung entweichen und untertauchen. Nach einem Jahr am 13.07.1942 wurde Adolf Neustadl erneut gefangengenommen und hat bis zum 21.03.1943 die Zeit im Polizeigefangenenhaus verbracht. Am Tag darauf wurde er ins K.Z. Mauthausen gebracht und hat dort an die Häftlingsnummer 25160 auf seinem Arm stehen. Am 23.03.1943 ist Adolf Karl Ferdinand Neustadl ermordet worden.



aus dem Totenbuch Mauthausen


Sterbeurkunde Bericht der Z.M.A vom 21.04.1953

Der Brief an den/die Ermordete/n :

Brief an das Opfer



Hallo Adolf, oder Dolfi wie dich deine Freunde auch nannten. Diesen alten Spitznamen von dir hat uns ein netter alter Herr verraten. Den haben wir glücklicherweise getroffen, wie wir dein Haus in der Hütteldorferstraße besichtigten um es für das Projekt zu fotografieren. Er wohnt mittlerweile schon seit 75 dort und zog dort ein als er drei Monate alt war. Außerdem schloss er gerade die Hauptschule ab als du gefangengenommen wurdest.
Er hat uns auch erzählt, dass dein Vater ein sehr gescheiter, hilfsbereiter und freundlicher Mann war und den Nachbarskindern bei den Aufgaben geholfen hat. Wir wissen, dass du und deine Familie eine kleine Putzerei besessen habt. Da ihr sehr arm wart konntet ihr euch kein Haus leisten und habt deshalb in der Putzerei gewohnt. Zum waschen hattet ihr nicht mehr als einen Wassertrog und ihr musstet im Hinterstüberl schlafen. Später bist du dann einer sozialistischen Widerstandsgruppe beigetreten und warst somit Hitlers späterer Regimegegner. Du konntest der Gestapo nicht entkommen und wurdest am 10.03.1941 aufgrund deiner politischen Meinung inhaftiert und in ein politisches Gefangenenlager gebracht.
Am 10.04.1941 also ein Monat später wurdest du ins Landesgericht überstellt.
Beim Transport zu einer Ohrenuntersuchung ins AKH hast du es geschafft zu entweichen.
Bis zum 13.07.1942 warst du auf freiem Fuß und wurdest dann aber erneut in ein Gefangenenhaus gebracht. Deinen Freunden wurde erzählt, dass du am 10.03.1943 am Schafott geköpft worden bist. In Wirklichkeit aber warst du noch am Leben und wurdest zwölf Tage darauf, also am 22.03.1943 nach Mauthausen deportiert. Dort bekamst du die Häftlingsnummer 25160. Wir wissen zwar nicht wie du ermordet wurdest weil die Gerichtsmediziner Freitod durch erhängen als Todesursache angegeben haben aber uns ist klar, dass das nicht die Todesursache war. Wir wissen nur dass du gleich am Tag darauf um 2:30 von der SS ermordet worden bist.
Nach dem Tod deines Vaters übernahm deine Mutter die Putzerei.
Wir bewundern deinen Mut zu zeigen dass du gegen Hitler warst und nicht sowie viele Andere stillschweigend zugesehen hast wie Hitler die Massen unterdrückt und ermordet hat.

Dank dieses Projekts werden uns alle Opfer des Nationalsozialismus in Erinnerung bleiben.



Der Brief an die Zukunft (stieg am 5. Mai 2003 an einem Luftballon gebunden in den Himmel):

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