Folgende Informationen sind von
Madeleine Esther Koss verfügbar:
geboren am |
15.02.1943 in Westerbork |
letzte bekannte Wohnadresse |
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andere Wohnadresse(n) |
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Deportation |
von Westerbork nach Sobibor- Deportationsdatum unbekannt - |
gestorben |
in Sobibor am 23.07.1943
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Die Recherche wurde von
Magdalena, Miriam, 14 Jahre, HS d. Barmherzigen Schwestern,
übernommen.
Die Lebensgeschichte und wie die Recherche verlaufen ist:
Recherchebericht
Wir haben uns für Madeleine Esther Koss entschieden, weil wir total erschüttert waren, als wir erfahren haben, dass die Nazis nicht einmal davor zurückschreckten, Babys wie Madeleine zu ermorden.
Als wir die Unterlagen von Madeleine bekamen, schrieben wir zuerst ihren Lebenslauf, um einen besseren Überblick zu bekommen. Schließlich verarbeiteten wir den Lebenslauf in den „Brief an die Vergangenheit“. Als nächstes schrieben wir den Brief an die Zukunft, der uns besonders viel bedeutet, da wir dort Dinge hineinschrieben, die uns sehr beschäftigen und die uns auch sehr an die Zeit von Madeleine erinnern.
Heute, am 24.4.2003, schreiben wir den Recherchebericht.
Uns hat das Projekt sehr gut gefallen, weil wir viel über die Vergangenheit erfahren haben und uns nun viel besser in diese Zeit hineinversetzen können.
Trotzdem werden wir nie wissen, wie es wirklich war und was diese Menschen Grausames erlebt haben.
Miriam und Magdalena
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Der Brief an den/die Ermordete/n :
Liebe Madeleine!
Wir, Magdalena und Miriam, haben uns in den letzten Wochen mit deinem kurzen Leben beschäftigt.
Wir wissen nun, dass du am 15. Februar 1943 auf die Welt kamst. Zu diesem Zeitpunkt waren deine Eltern wahrscheinlich schon auf der Flucht vor den Nazis oder in Westerborg interniert. Als du erst wenige Monate alt warst, wurdest du mit deinen Eltern von Westerborg nach Sobibor deportiert. Im Alter von 5 Monaten wurdest du in Sobibor am 27. Juli 1943 ermordet.
Als wir hörten, dass so kleine Babys wie du in KZs umgebracht wurden, konnten wir es zuerst gar nicht glauben, so betroffen waren wir. Für uns ist das unvorstellbar.
Auch deine Eltern hat das gleiche Schicksal getroffen.
Dein Vater, Leopold, der am 12. 2. 1910 in Wien geboren wurde, wurde mit dem gleichen Transport, wie du Madeleine, nach Sobibor gebracht und sofort nach seiner Ankunft, am 23. 7. 1943, umgebracht.
Auch deine Mutter, die am 30. 11. 1918, geboren wurde, wurde am gleichen Tag wie du und dein Vater in Sobibor ermordet.
Wir wissen nicht, was du erlebt hast, aber wir wünschten, wir könnten es ungeschehen machen.
Liebe Grüße
Miriam und Magdalena
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Der Brief an die Zukunft (stieg am 5. Mai 2003 an einem Luftballon gebunden in den Himmel):
Liebe Madeleine!
Obwohl wir nicht genau wissen, wie es damals, im 2. Weltkrieg, war, hoffen wir, dass uns so etwas nie widerfährt.
Aber es ist leider gut möglich, dass wir einen schlimmeren Krieg miterleben müssen – mit Atombomben und Biowaffen.
Im Moment dreht sich dieser Krieg nur um die USA und den Irak, aber es wird sicherlich nicht mehr lange dauern, bis der 3. Weltkrieg ausbricht.
Wann wird die Menschheit endlich verstehen, dass es egal ist, welche Hautfarbe man hat, welcher Religion man angehört oder was für eine Sprache man spricht – Gott liebt jeden, so wie er ist.
Die Menschen der Gegenwart, die die letzten Kriege nicht erlebt haben, schätzen den Frieden einfach nicht, Hauptsache es geht ihnen gut. Es ist ihnen auch egal, wie es den Menschen in ihrer Umgebung geht.
Egoismus und Krieg regiert die Welt.
Liebe Madeleine, das hört sich jetzt bestimmt schrecklich an, aber es ist die Realität, das, was du erlebt hast – Krieg, Rassenwahn, Habgier, Tod!
Wollen wir hoffen, dass sich noch alles zum Guten wendet, dass die Menschheit endlich versteht, dass Krieg mit Waffengewalt zu nichts führt.
Vielleicht MUSS der 3. Weltkrieg kommen, damit die Menschen ENDLICH verstehen, dass man jeden Menschen so akzeptiert, wie er ist – egal, ob er Jude, Christ, Moslem oder einer anderen Religion angehört, egal ob er behindert oder gesund ist, egal ob er schwarz oder weiß ist, egal ob er reich oder arm ist.
Liebe Grüße von der Zukunft
Miriam und Magdalena |
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