Liste der Ermordeten


Folgende Informationen sind von Alexander Fleissig verfügbar:

geboren am 11.01.1882 in Wien
letzte bekannte Wohnadresse
andere Wohnadresse(n)
Deportation derzeit nicht bekannt- Deportationsdatum unbekannt -
gestorben in Recebedou am 19.10.1941
Die Recherche wurde von Claudia, übernommen.

Die Lebensgeschichte und wie die Recherche verlaufen ist:

Ich bin auf Alexander Fleißig gestoßen, da er am selben Tag wie ich Geburtstag hat.
Bei den Recherchen habe ich mir etwas schwer getan, da mein Opfer Alexander Fleißig, geboren am 11.01.1882 in Wien, gestorben in Recebedou am 19.10.1941, eben im Ausland ums Leben gekommen ist. Das Lager Recebedou bei Toulouse in Frankreich war nur einen kleines Lager und wenn Alexander in das Sammellager Drancy gekommen wäre, wäre es ihm noch schlechter gegangen. Seine Frau Julie überlebte dieses Lager und wohnte dann in England.
Bei meinen Recherchen mit der Suchmaschine google stieß ich meistens auf französische Seiten und diese musste ich erst einmal übersetzten lassen, um Informationen zu erhalten. Trotzdem habe ich profitiert davon.

Der Brief an den/die Ermordete/n :

Hallo Alexander!!!


Im Rahmen eines Schulprojektes haben wir uns ein Holocaustopfer ausgesucht und ich habe dich gewählt. Du bist mir eigentlich eher zufällig ins Auge gestochen. Ich habe zuerst nach einer Claudia gesucht oder eine Person, die in meinem Ort gestorben ist. Leider fand ich niemanden, der entweder meinen Namen trägt oder in meinem Wohnort ums Leben gekommen ist. Ich suchte verzweifelt weiter und gab einige Male mein Geburtsdatum in den Computer ein, doch auch da fand ich nichts. So zog ich den Namen meines Freundes heran, der genauso wie du heißt, Alexander. Es fanden sich sehr viele mit dem Namen Alexander und so suchte ich mir einen aus. Auf einmal sprang mir dein Name ins Gesicht. Mir gefiel der Name und dann sah ich auch noch, dass du am selben Tag wie ich geboren wurdest. Ich bin also ca. 103 Jahre jünger als du und so wollte ich mehr über dich erfahren. Ja und so war für mich klar, ich sollte dich wählen. Du warst einfach mein „Opfer“, dem ich mein Interesse schenken wollte. So recherchierte ich ein wenig über dich und bemerkte, dass du einer der wenigen bist, der in einem ausländischen KZ verstorben ist und das machte dich noch interessanter. Leider fand ich über dich nicht besonders viel im Internet, aber ich weiß, dass du nach Frankreich vor den Nazis geflüchtet bist. Leider wurdest du im französischen Lager Recebedou bei Toulouse in Frankreich festgenommen und dort verstarbst du auch. Deiner Ehefrau Julie gelang es nach England zu flüchten, wo sie überlebte.

Laut meinen Recherchen ging es in dieser Zeit furchtbar zu. Ich habe einige Informationen gesammelt und fand ein Konzentrationslager und berichte dir kurz darüber, weil ich mir nicht sicher bin, ob du weißt, wie schlimm diese Zeit war. Also du wurdest in das Lager Recebedou gebracht. Leider fehlt mir von dort die Information, aber ich weiß wohin du dann gekommen wärst, weil in Drancy das Sammellager war. Also schreibe ich dir einige Infos über dieses Sammellager.


1939: Bevor die Nazis in Frankreich eindrangen, hatte die französische Regierung die Lager entworfen, um die spanischen Flüchtlinge zu empfangen, die dem faschistischen Regime von Franco entgehen wollten. Diese Lager wurden von der französischen Polizei geschützt und im Sommer 1940 wurden allen Flüchtlingen den Nazis überreicht.


Das Lager von Drancy war ein Durchgangslager, das nicht weit von Paris gelegen ist. Die Lebensbedingungen dort waren extrem schwierig. Es fehlte an allen persönlichen menschlichen Notwendigkeiten, der ausreichenden Nahrung, an Hygiene und Platz.


Klaus Barbie, der "Metzger von Lyon" wurde von Holland nach Dijon, in die besetzte Zone von Frankreich (Juni 1942) versetzt, wo er sich das "Eiserne Kreuz" durch die Tötung von Juden erworben hatte.


1941 wurden an die 8.000 Männer verhaftet und in den Lagern Pithiviers, Beaune le Rolande, Compiègne und Drancy interniert.




Aus einer Zeitung: Am 11. Juni 1941 wurden in Mauthausen (Österreich) dreihundert Jungen zwischen 14 und 19 Jahren in die ersten Gaskammern geschickt, um deren Wirksamkeit zu prüfen. Es gab keine Überlebenden.


Ich habe aus diesem Projekt eigentlich sehr viel gelernt und schätze erst jetzt die Zeit, in der ich lebe.




Liebe Grüße Claudia


Der Brief an die Zukunft (stieg am 5. Mai 2003 an einem Luftballon gebunden in den Himmel):

Brief an die Zukunft!




Momentan herrscht zwischen Irak und Amerika Krieg. Ich fürchte mich etwas, dass noch mehrere Länder am Krieg beteiligt sein werden. Wenn dies passieren sollte, vermute ich, dass niemand mehr aufgeben will und immer mehr Machtgier herrschen wird. Leider befürchte ich auch dann, dass wieder ein Weltkrieg ausbrechen wird und ich habe wirklich panische Angst, dass sich die Machtgier und der Menschenhass wieder so entwickeln könnte, wie im 1. und 2. Weltkrieg.


Ich finde es äußerst traurig, dass man nicht einfach friedlich miteinander umgehen kann und dass manche Menschen, trotz Wohlstand, immer noch mehr und mehr haben wollen, aber leider sind Menschen eben so.


Ich habe mir auch schon öfters gedacht: „Warum gibt es eigentlich Kriege?“ Eigentlich gibt es Kriege nur wegen der Politik oder der Religion. Was würde sein, wenn es diese zwei Bereiche nicht mehr geben würde? Worum würde man dann Kriege führen? Nicht mehr um Macht oder um zu zeigen, dass seine Religion die bessere ist? Ich schätze, man würde neue Sachen entdecken, worum sich Menschen gegenseitig töten und streiten.


Ich finde es wirklich schade, dass Menschen nur so dumm sein können und nicht merken, wenn beide Seiten etwas nachgeben würden, dass sie auch sich selbst retten würden. Leider gibt es Vernunft, meiner Ansicht nach, nur in der Tierwelt. Wann führen Tiere Krieg? Eigentlich nie... oder? Sie streiten höchstens ein paar Mal, aber sie würden nie auf die Idee kommen mit Waffen zu kämpfen. Sie kämpfen mit ihrer eigenen Kraft und wenn sie sehen, sie sind der Schwächere, ziehen sie sich zurück.

Mit einigen Worten gesagt, finde ich, dass wir total hilflose, machtgesteuerte und beeinflussbare Geschöpfe sind. Ich finde es auch sehr witzig, dass wir immer sagen, wir sind höher entwickelte Lebewesen und haben einen hohen Intelligenzquotienten. Wir haben vielleicht eine Menge an Allgemeinwissen, aber von den wirklichen Dingen des Lebens haben wir keineswegs eine Ahnung.

Ich würde mir wünschen, dass Menschen nicht immer auf mehr und mehr aus sind, sondern an Mitmenschen denken und vielleicht ab und zu nachgeben würden.




Liebe Grüße Claudia

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