Folgende Informationen sind von
Grete Jelinek verfügbar:
geboren am |
in |
letzte bekannte Wohnadresse |
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andere Wohnadresse(n) |
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Deportation |
derzeit nicht bekannt- Deportationsdatum unbekannt - |
gestorben |
- Todesdatum unbekannt -
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Die Recherche wurde von
Mario, 14 Jahre, GTMS 22, Anton-Sattlergasse 93,
übernommen.
Die Lebensgeschichte und wie die Recherche verlaufen ist:
Der Brief an den/die Ermordete/n :
Liebe Grete Jelinek !
Wir arbeiten in der Schule an einem Projekt, bei dem wir uns mit den jüdischen Opfern des Nationalsozialismus befassen. Das Projekt heißt „Letter to the stars“.
Wir, Alex, Manuel, Christian und Mario beschäftigen uns mit deinem Leben, weil du in unserem Bezirk, der Donaustadt in Wien gelebt hast.
Um zu sehen, wo du gewohnt hast, haben wir dein ehemaliges Wohnhaus am Genochplatz in Stadlau besucht. Wir wissen auch, dass du bei deinen Eltern gewohnt hast, wahrscheinlich war es schwer, eine eigene Wohnung zu finden. Außerdem glauben wir, dass es für deine Familie schwer war zu existieren und ihr alle zusammenhalten musstet. Deine Mutter war wahrscheinlich Hausfrau und im Geschäft deines Vaters kauften keine Arier mehr ein und es ging fast zu Grunde.
Wir stellen uns vor, dass es fast unmöglich war, in dieser schweren Zeit zu leben.
Wir versuchen uns vorzustellen, wie ein Tagesablauf bei dir aussah. Wir glauben, dass du früh am Morgen auf den Markt am Genochplatz gegangen bist, damit du noch alles erhältst was du brauchst. Vielleicht wolltest du auch möglichst wenigen Menschen begegnen, die dich als Jüdin verspotteten. Durch das Tragen des Judensterns warst du für jeden als Jüdin erkennbar, das war sicher eine zusätzliche Belastung.
Vielleicht warst du früher öfter im Bad am Genochplatz, das war aber zur Zeit der Herrschaft der Nationalsozialisten sicher nicht mehr erlaubt für Juden. Vielleicht haben dich deine Verwandten immer wieder gedrängt, dass du aus Österreich flüchten sollst und dass es von Tag zu Tag schlimmer wurde.
Wir finden es schade, dass wir keine Antworten mehr auf unsere Fragen bekommen können. Es ist traurig, dass du so viel Leid ertragen musstest.
Wir besuchten mit meiner Klasse auch noch den Gedenkwald für die jüdischen Opfer, die zwischen 1938 und 1945 gestorben sind. Vor einigen Jahren haben Wiener Schulkinder in Essling, nicht weit von Stadlau entfernt, 65 000 Bäume zur Erinnerung an die 65 000 getöteten österreichischen Juden gepflanzt.
Im Vergleich zu deinem Leben geht es uns heute sehr gut, wir wünschen uns auch, dass es so bleibt!
Mit lieben Grüßen
Manuel, Alex, Christian und Mario
Wien, 5.5.2003
Anmerkung eines Nachkommen
Ich habe zufällig über die Suchmaschine Google etwas über das alte "Stadelowe" gesucht und entdeckte eure Seite.
Ohne genauere Recherchen musste ich gleich Antworten.
Mein Vater ist ein Holocaustopfer und der Sohn von Frau Rudolfine und Herrn Theodor Jelinek und sowie der Bruder von Grete, Ernst, Margarethe, Rosalie, usw.
Mein Vater (Geb.: 12.11.1911) ist mittlerweile 94 Jahre alt und ich werde gleich von dieser sehr ergreifenden Internetseite Berichten.
Danke für euer Werk
Jelinek Robert |
Der Brief an die Zukunft (stieg am 5. Mai 2003 an einem Luftballon gebunden in den Himmel):
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