Liste der Ermordeten


Folgende Informationen sind von Ernestine Widrich verfügbar:

geboren am 18.01.1870 in
letzte bekannte Wohnadresse
andere Wohnadresse(n)
Deportation von Wien nach Theresienstadt am 27.08.1942
gestorben in Theresienstadt am 18.09.1942
Die Recherche wurde von Ute, 14 Jahre, BG Völkermarkt, übernommen.

Die Lebensgeschichte und wie die Recherche verlaufen ist:

Der Brief an den/die Ermordete/n :

Liebe Ernestine WIDRICH!
>
> Mein Name ist Ute Widrich, ich bin 14 Jahre alt und besuche ich die 4.
> Klasse des Gymnasiums in Völkermarkt (Kärnten).
>
> Im Geschichtsunterricht lernen wir schon seit einiger Zeit vom zweiten
> Weltkrieg und den furchtbaren Gräuetaten, die das
> nationalsozialistische Regime während des Krieges an den Menschen
> verbrochen hat.
>
> Unsere Geschichtsprofessorin erzählte uns von der Aktion `Letters to the
> stars`und jeder Schüler suchte sich seinen "star".
> So trägt mein Engel den Namen Ernestine Widrich.
>
> Aufgrund deiner Kurzbiographie war zu entnehmen, dass du ja schon den
> ersten Weltkrieg mit erlebt hast. Dies muss schon eine sehr schwere
> Zeit gewesen sein. Auch dachtest du damals bestimmt, dass sich so etwas
> hoffentlich nie mehr wiederholt. Doch die Geschichte lehrt uns, dass es
> nur ein Wunschgedanke war.
> So erlebtest du auch mit, wie der zweite Weltkrieg ausbricht und Hitler
> in Österreich einmarschiert sind.
> Was aber vorher auch nur nie jemand für möglich gehalten hat, wird
> nun alltägliche grausame Wirklichkeit. Die Menschen werden nach ihrem
> Glauben und ihrer Herkunft "sortiert". Nun zählte die Glaubensfreiheit
> nichts mehr.
> Aus Sicht der Nationalsozialisten waren die "Juden" der Feind und
> mussten vernichtet werden. Auch lernen wir, wo bzw. wie dies vom
> damaligen NS-Regime durchgeführt wurde. Heute kann man es sich nicht
> vorstellen, dass nur aufgrund eines anderen Glaubens die Menschen so
> behandelt bzw. diskriminiert wird. Das noch furchtbarere daran ist,
> dass damals solchen Menschen einfach das Recht auf Leben aberkannt
> wurde und sie teils wie Tiere gehalten und getötet wurden.
> Dass dieses Schicksal auch dich traf und du nach Theresienstadt
> abtransportiert wurdest, fand ich besonders schlimm.
> Ich stelle mir immer wieder vor, wie absolut furchtbar dies gewesen sein
> muss und was sie und alle diese armen Menschen damals mit gemacht
> hatten. Es ist einfach mit nichts auf der Welt zu rechtfertigen.
>
> Von ganzem Herzen hoffe ich, dass sich solche Ereignisse, wie sie damals
> stattgefunden bzw. an der Tagesordnung standen , zu keiner Zeit der Welt
> sich bei uns wiedrholen bzw. je stattfinden werden.
>
> Ihre
>
> Ute Widrich

Der Brief an die Zukunft (stieg am 5. Mai 2003 an einem Luftballon gebunden in den Himmel):

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