Liste der Ermordeten


Folgende Informationen sind von Siegfried Epstein verfügbar:

geboren am 27.10.1888 in Wien
letzte bekannte Wohnadresse
andere Wohnadresse(n)
Deportation von Budapest nach unbekanntes Lager- Deportationsdatum unbekannt -
gestorben - Todesdatum unbekannt -
Die Recherche wurde von Anja+Lisa, BGRG XIII,Fichtnergasse, übernommen.

Die Lebensgeschichte und wie die Recherche verlaufen ist:


Das bereits verstorbene Opfer, über den sich meine Freundin und ich informierten hieß Siegfried Epstein. Der Herr ist vor mehr als hundert Jahren, am 27.10.1888 in Wien geboren und wurde nach langer Studienzeit Ingenieur. Seine letzte Adresse befand sich in Wien 13, Ghelengasse 4, wo er mit seiner Gattin Frieda Epstein wohnte. Sie kam am 08.12.1887 in Wien zur Welt und arbeitete später als Kellnerin. Frau Frieda träumte schon lange davon, endlich ein Kind zu bekommen und so gebar sie einen Buben namens Ernst, den sie im November des Jahres 1914 zur Welt brachte. Dieser verbrachte sein Leben ebenfalls in Wien. Die dreiköpfige Familie flüchtete nach dem „Anschluss“ nach Ungarn. 1944 wurden sie in Budapest festgenommen und von dort in ein unbekanntes Lager nach Auschwitz deponiert. Nach dem Krieg beantragten zwei Verwandte unter bestimmten Nummern Todeserklärungen für ihre umgekommenen Angehörigen, die am 14.12.1949 im Amtsblatt der Wiener Zeitung veröffentlicht wurden.

Der Brief an den/die Ermordete/n :



Lieber Herr Siegfried Epstein,

Es war meiner Freundin und mir eine große Ehre, uns über Ihr Leben zu informieren. Als wir uns Ihre Biographie durchlasen, konnten wir uns in Ihr Leben nicht wirklich hineinversetzen. Dafür wissen wir wahrscheinlich viel zu wenig über Sie. Die „unwichtigen“ Dinge wissen wir zum Beispiel nicht. Die Dinge im Leben, die in Wirklichkeit die wichtigsten sind, die man sich selber am besten merkt. Doch eines wussten wir: Sie müssen gelitten haben! Wie stark, ist für jemand Außenstehenden wahrscheinlich unmöglich nachzuvollziehen. Doch sicher haben Sie sehr viel mitgemacht, denn selbst im Jahre 2003, versetzen wir uns in die Hitlerzeit hinein. Wie grausam muss dieser Mensch gewesen sein, dass er so viele Menschen verletzt hat! Ob es für Sie Bedeutung hat, wenn wir heute an Sie denken, wissen wir nicht! Aber falls es so ist, wenn Sie vielleicht gerade von oben auf uns herabsehen, freuen Sie sich bitte, dass Jugendliche noch im Jahre 2003 an Sie denken, denn dies wäre unser Ziel... Sie nicht als irgendeines von hunderten Opfern zu betrachten, sondern als Menschen. Denn jeder ist wertvoll und hat ein Recht darauf, nicht nur eine Nummer in der Weltgeschichte zu sein...
Schöne Grüße,

Anja Effenberger & Lisa Gnilsen

Der Brief an die Zukunft (stieg am 5. Mai 2003 an einem Luftballon gebunden in den Himmel):

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