Folgende Informationen sind von
Otto Zeichner verfügbar:
geboren am |
19.02.1921 in Klagenfurt, Ktn. |
letzte bekannte Wohnadresse |
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andere Wohnadresse(n) |
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Deportation |
von Westerbork nach Auschwitz- Deportationsdatum unbekannt - |
gestorben |
in Auschwitz am 11.08.1942
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Die Recherche wurde von
burger, 16 Jahre, ORG St. Ursula Klagenfurt,
übernommen.
Die Lebensgeschichte und wie die Recherche verlaufen ist:
RECHECHE DER LEBENSGESCHICHTE VON OTTO ZEICHNER!
Otto Zeichner wurde am 19. Februar. 1921 in Klagenfurt geboren. Als der Krieg begann, flüchtete er mit seinen Eltern nach Holland, dort wird er allerdings festgenommen und in das Durchgangslager Westerbork gebracht. Anschließend wurde er am 15. Juli 1942 nach Auschwitz deportiert, wo er als „Arbeitshäftling“ die Nr. 47679 auf den Unterarm tätowiert bekam. Er starb am 11.August 1942 in Auschwitz.
Seine Mutter wurde ebenfalls deportiert und sein Vater überlebte im Exil.
Das Lager Westerbork wurde von den Nazis nicht als KZ gebaut, sondern von der niederländischen Regierung als Flüchtlingslager im Jahre 1939 eröffnet. Die ersten Flüchtlinge kamen am 9. Oktober. 1939 an.
Das Lager wurde 15 Kilometer vom Dorf Westerbork errichtet.
Nachdem die Nazis in den Niederlanden eindrangen, wurde das Lager zu einem „Durchfahrtslager“. Am 15.Juli.1942 fuhr der erste Deportationszug vom Bahnhof Hooghalen ab. Im November 1942 wurden die Schienen bis direkt ins Lager verlegt. Ab Anfang Februar 1943 gab es einen wöchentlichen Rhythmus.
Westerbork war sehr merkwürdig, denn es gab einen Friseur, eine Schule und sogar einen Gasthof.
Als die Verbündteten Westerbork befreiten, befanden sich noch ca. 1200 Menschen im Lager. Nach der Befreiung wurde das Lager komplett zerstört.
Österreichische Juden 1938-1945
In Österreich machte die jüdische Bevölkerung vor dem zweiten Weltkrieg 3% der gesamten Bevölkerung Österreichs aus. Nach dem Krieg gab es fast keine jüdischen Gemeinden und Dörfer mehr.
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Der Brief an den/die Ermordete/n :
Lieber Otto Zeichner!
Ich habe ihre Geschichte erforscht, so gut es gegangen ist!
Über ihr Leben brauche ich ihnen ja nichts zu erzählen. Viel lieber erzähle ich ihnen über ihren Deportations- und Todesort.
Als erstes will ich ihnen etwas über Westerbork berichten: Es war eigentlich für jüdische Flüchtlinge, aus Deutschland, im Jahr 1939 eröffnet worden. Es wurde aber bald zum Durchgangslager und zum Portal von Auschwitz (1942-1945). Das Lager von Westernbork wurde ungefähr 15 Kilometer vom Dorf Westernbork erbaut. Jetzt stellen sie sich sicher die Frage warum 15 Kilometer vom Dorf entfernt! Der Grund war der dass, die Bürger nicht wollten das die Flüchtlinge sie bei ihren täglichen Aufgaben beobachten. Das Lager war allgemein sehr merkwürdig denn es hatte sogar einen Friseur, eine Schule und ein Gasthaus.
Im Februar 1942 wurden für die Flüchtlinge neue Regeln geschaffen wie z.b.: alle Flüchtlinge die über vierzehn waren wurden in Arbeitsgruppen eingeteilt. Als die Nazis am 10 Mai 1940 in die Niederlande eindrangen, hatten ca. 1150 Flüchtlinge das Lager aufgesucht. Jeden Dienstag wurden 20-40 jüdische Flüchtlinge durch ein Auswahlskomite nach Auschwitz deportiert.
Wie ich herausgefunden habe wurden sie am 15. Juli 1942 nach Auschwitz deportiert. Sie waren im ersten Zug der von Westernbork weg gegangen war. Ende Juli waren bereits fast 6.000 Juden nach Auschwitz deportiert, insgesamt waren es aber 110.000 Juden. Am Anfang wurden die Übertragungen an der Station von Hooghalen gemacht, aber im November 1942 wurden die Schienen direkt in das Lager verlegt.
Die Transporte wurden im September 1944, als die Verbündeten Westerbork befreiten gestoppt. Zu diesem Zeitpunkt befanden sich noch ca. 900 Gefangene im Lager. Nach der Befreiung wurde das Lager komplett zerstört.
Als zweites möchte ich ihnen etwas über Auschwitz erzählen.
Im Frühjahr 1940 wurde nahe der polnischen Stadt Oswiecim mit dem Aufbau des KZ Auschwitz begonnen, dies war aber nur der erste Teil, insgesamt gab es drei verschiedene Teile. Die erstmalige Verwendung von Cyanwasserstoff zur Menschentötung erfolgte im Herbst 1941. Ab dem Sommer 1942 wurden bei sogenannten Selektionen durch SS-Ärzte noch arbeitsfähige Menschen zur Arbeitsleistung ausgewählt, alle anderen, wie alte Menschen und Kinder, wurden sofort in die Gaskammern gebracht.
Bei der Befreiung am 27. Jänner 1945 fand die Rote Armee noch 7.500 Häftlinge vor. Forschungen der letzten Jahre ergaben das mindestens 1,35 Millionen Menschen getötet worden, unter diesen waren auch Juden aus Österreich, wie sie.
Über ihre Mutter habe ich leider nichts erfahren was mit ihr passiert ist, ich weiß nur das sie ebenfalls deportiert wurde. Ihr Vater hat im Exil überlebt, wo er sich aber aufgehalten hat weiß ich ebenfalls nicht.
Heute gibt es so etwas Gottseihdank nicht mehr, aber es gibt Atombomben und Naturkatastrophen. Jetzt werden sie der Meinung sein das es ja zu der Zeit in der sie gelebt haben auch Naturkatastrophen gab! Ja, es gab welche aber sicherlich nicht in dem Ausmaß wie es sie jetzt gibt z.b.: letztes Jahr gab es in Deutschland, Österreich und Tschechien schwere Überschwemmungen.
Vor ein paar Wochen ist im Irak der Krieg ausgebrochen, nur weil der Präsident von den Vereinigten Staaten von Amerika meint dass der Irak Massenvernichtungswaffen produziert, in Wirklichkeit will dieser aber nur das Öl dass der Irak besitzt.
Anna Ott
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Der Brief an die Zukunft (stieg am 5. Mai 2003 an einem Luftballon gebunden in den Himmel):
Klagenfurt, März 2003
Lieber Otto Zeichner!
Das Lager, in dem Sie sich befanden, wurde von der niederländischen Regierung als Flüchtlingslager im Jahre 1939 erbaut. Als die Nazis aber die Niederlande besetzten, wurde das Lager zu einem „Durchfahrtslager“ für gefangen genommenen Juden. Jeden Dienstag wurden 1000 Gefangene mit dem Zug aus dem Lager deportiert. Sie befanden sich im ersten Zug, der von Westerbork weg ging. Die ersten Züge gingen vom Bahnhof Hooghalen weg, später aber wurden die Schienen bis ins Lager verlegt, damit der Abtransport ohne Probleme über die Bühne ging.
Der letzte Transport fuhr am 13.September 1944 ab. Als die Verbündeten Westerbork befreiten, befanden sich noch ca. 1000 Personen im Lager. Nach der Befreiung ist das Lager total zerstört worden. Heute gibt es dort nur mehr ein Denkmal, das erinnern, soll was damals passiert ist und damit so etwas nicht mehr geschieht.
Liebe Grüße
Anna Ott
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