Liste der Ermordeten


Folgende Informationen sind von Gregor Wohlfahrt verfügbar:

geboren am 24.7.1921 in St. Martin/Techelsberg
letzte bekannte Wohnadresse
andere Wohnadresse(n)
Deportation derzeit nicht bekannt- Deportationsdatum unbekannt -
gestorben in Brandenburg am 14.3.1942
Die Recherche wurde von , übernommen.

Die Lebensgeschichte und wie die Recherche verlaufen ist:

Gregor Wohlfahrt, geboren am 24. Juli 1921, wächst am Bauernhof seiner Eltern Gregor und
Barbara in St. Martin/ Techelsberg in der Nähe des Wörthersees zusammen mit den fünf
Geschwistern auf. Seine Eltern werden kurz nach dem 1. Weltkrieg Zeugen Jehovas.
Als der 2. Weltkrieg beginnt, wird Gregors Vater zum Wehrdienst einberufen. Er verweigert
und wird vom Reichskriegsgericht zum Tod durch Enthauptung verurteilt. Er wird am 7.
Dezember 1939 in Berlin-Plötzensee hingerichtet.


Durch die gute Belehrung des Vaters, nämlich fest im Glauben zu bleiben, ist es Gregors
Mutter und den Kindern möglich, diese schwere Zeit zu ertragen. Seine Mutter bekommt
keine Lebensmittelkarten oder sonstige staatliche Unterstützung. Die Familie kann nur durch
festen Zusammenhalt und durch Mithilfe von anderen Zeugen Jehovas überleben. Es dauert
nicht lange, bis der älteste Bruder, Franz, zum Reichsarbeitsdienst einberufen wird. Er
verweigert den Eid auf Hitler und wird schließlich in das Konzentrationslager Rollwald
gebracht.

Gregor ist ein sehr fröhlicher, humorvoller junger Mann, und er sorgt sich pflichtbewusst um
seine Mutter und Geschwister, indem er schwer als Holzarbeiter tätig ist.
Am 31. Juli 1941 wird auch er zum Militär einberufen und verweigerte wie sein Vater. Am
18. Dezember 1941 wird er durch das Reichskriegsgericht zum Tode verurteilt. Das
Todesurteil wird am 14. März 1942 in Brandenburg, durch Enthaupten vollstreckt. Während
der 4 Monate bis zur Hinrichtung übt man auf verschiedene Weise Druck auf ihn aus, um ihn
zu einem Kompromiss zu bewegen. Hände und Füße werden in schwere Ketten gelegt. Wie
man seinen Abschiedsbriefen entnehmen kann, bleibt er aber standhaft bis zum Schluss.
"Ich habe durchaus nicht das Empfinden, dass ich für immer von euch scheide! Der Glaube an
ein frohes Wiedersehen ist bei mir zur Selbstverständlichkeit geworden. Und möge es vor der
Welt noch so töricht erscheinen, jedoch ich glaube daran! Alles muss erkämpft werden!"

(Auszug aus dem Brief vom 8.1.1942)
"Wenns auch manchmal Tränen regnet,


der Schöpfer es doch später segnet

nun lassen wir es sein,

desto klarer nach dem Regen,
(Auszug aus dem Brief vom 8.1.1942)



Siehe auch Wölbitsch, Lieselotte: "In tiefer Nacht beginnt der Morgen. Franz Wohlfahrt
überlebt den NS-Terror.", Hermagoras Verlag, Klagenfurt 2000


ist der Sonnenschein!"

Der Brief an den/die Ermordete/n :

Der Brief an die Zukunft (stieg am 5. Mai 2003 an einem Luftballon gebunden in den Himmel):

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