Folgende Informationen sind von
Mali Rosenzweig verfügbar:
geboren am |
09.12.1860 in St. Georgen, NÖ |
letzte bekannte Wohnadresse |
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andere Wohnadresse(n) |
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Deportation |
von Wien nach Theresienstadt am 20.08.1942 |
gestorben |
in Theresienstadt am 27.10.1942
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Die Recherche wurde von
Katrin, Hollenstein/Ybbs,
übernommen.
Die Lebensgeschichte und wie die Recherche verlaufen ist:
Mali Rosenzweig (es könnte auch sein, dass sie Malke oder Amalie geheißen hat) wurde am 9. 2. 1860 in St. Georgen, in Niederösterreich, geboren. Ihr Mädchenname war Neumann. Ihre letzte Wohnadresse lautete Wien 2, Zirkusgasse 3.
Am 20. 8. 1942 wurde sie mit Transport 37 nach Theresienstadt deportiert. Dort verstarb sie am 27. 10. 1942. Ihre Enkelin, Erika Mugrauer, ließ sie 1947 für tot erklären. Die Todeserklärungsnummer lautet: 2257/47.
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Der Brief an den/die Ermordete/n :
Liebe Mali!
Ich heiße Katrin und bin 16 Jahre. In der Schule müssen wir über ein Holocaust-Opfer recherchieren. Dabei bin ich auf dich gestoßen, weil ich über jemanden aus der Nähe von meinem Wohnort recherchieren wollte.
Am 5. Mai 2003 gedenken wir den Opfern, die im 2. Weltkrieg ums Leben gekommen sind.
Ich kann mir denken, dass die Zeit in Theresienstadt für dich eine der schrecklichsten Abschnitte deines Lebens war. Immerhin wurdest du mit 82 Jahren dorthin gebracht und ich kann mir vorstellen, dass es dort für eine alte Frau nicht gerade leicht war.
Ich möchte allen, die diesen Brief lesen einen kleinen Einblick geben, welche Umstände in Theresienstadt herrschten:
Die Lebensbedingungen in Theresienstadt waren kaum zu ertragen. Kälte, Mangel an Nahrungsmitteln, Enge und minimale Ausstattung der Unterkünfte sowie fehlende Medikamente für grassierende Krankheiten forderten hohe Todeszahlen. Etwa 33.500 Menschen starben in diesem Lager, das unter dem Kommando der Schutzstaffel (SS) stand und von tschechischer Gendarmerie bewacht wurde. Dennoch galt Theresienstadt als nationalsozialistisches "Vorzeigeghetto". Dank einer großen Zahl von Künstlern, Schriftstellern und Wissenschaftlern gab es im Ghetto Konzerte, Lesungen und Theateraufführungen. Eine im Ghetto eingerichtete Bibliothek umfasste über 60.000 Bände. Das NS-Regime nutzte die kulturellen Aktivitäten in Theresienstadt für Propagandazwecke und gestattete einer Delegation des Internationalen Roten Kreuzes Theresienstadt zu besuchen.
Dort bist du am 27. 10. 1942 gestorben. Das heißt, du musstet dort 2 Monate und 7 Tage ertragen. Man denkt sich vielleicht, dass 2 Monate nicht lange sind, aber wenn man bedenkt, wie viel Angst man dort hat, waren diese 2 Monate bestimmt kaum auszuhalten.
Ich hoffe, du bist dort glücklich, wo du jetzt bist.
Liebe Grüße
Katrin
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Der Brief an die Zukunft (stieg am 5. Mai 2003 an einem Luftballon gebunden in den Himmel):
Hallo Zukunft!!
Ich denke, man sollte sich nicht zu viel von der Zukunft erwarten, da es meist anders kommt als man denkt. Zum Beispiel der Krieg im Irak: Nur weil sich Bush und Hussein nicht verstehen, sterben Tausende von Menschen. Wir denken bestimmt anders als die Menschen, die im Irak leben. Uns betrifft der Krieg Gott sei Dank nicht. Und ich hoffe auch, dass es so bleibt.
Wenn ich mir das Leben auf unserer Erde ansehe, dann fällt mir auf, dass nur ein kleiner Teil der Weltbevölkerung zu den Begünstigten gehört. Leider sind Güter und lebenserhaltende Grundnahrungsmittel ziemlich ungerecht verteilt. Daraus resultieren immer wieder Kriege die die Armut in bestimmten Bevölkerungsschichten weiterhin verschlimmern. Meine Idee ist es, in die Forschung zu investieren um Hilfsmittel zu bekommen, die es ermöglichen ohne Erdöl Maschinen und Kraftfahrzeuge anzutreiben. Nur wenn die Jagd nach dem Erdöl beendet wird, kann ich mir vorstellen, dass den Mächtigen dieser Erde ein trifftiger Grund zur Heraufbeschwörung von Kriegen genommen wird. Ich möchte auch, dass ein Umdenken mit unseren natürlichen Ressourcen passiert. Nur wenn wir wieder Hochachtung vor jedem Leben gewinnen, wird uns ein friedliches miteinander gegönnt sein. Ich finde wir sollten den Nächsten als Individuum so akzeptieren wie er ist. Wenn es uns gelingt, die Augen offen zu halten für die Not anderer und unsere Hilfsbereitschaft ohne Forderungen einsetzen, dann sind wir auf den richtigen Weg. Alles was wir geben, kommt hundertfach zurück das heißt, wenn du jemanden etwas Gutes tust, wird dieser Mensch immer darauf achten, dass es auch dir gut geht.
Ich würde mir wünschen, dass überall auf der Erde Friede herrscht und sich die Völker untereinander endlich verstehen lernen, dass wir andere Kulturen achten und tolerieren ohne unsere eigene Identität aufzugeben.
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