Liste der Ermordeten


Folgende Informationen sind von Mia Holzhacker verfügbar:

geboren am 18.03.1925 in Wien
letzte bekannte Wohnadresse
andere Wohnadresse(n)
Deportation von Wien nach Minsk am 28.11.1941
gestorben - Todesdatum unbekannt -
Die Recherche wurde von ronja, 12 Jahre, 1160 wien,schuhmeierplatz7, übernommen.

Die Lebensgeschichte und wie die Recherche verlaufen ist:

Mia Holzacker wurde am 18.3.1925 geboren und lebte zuletztin Wien 9 , Porzellangasse 13/21. Ihr Vater war Leib Holzacker(geb. 12.6.1881 in Kudzynce) und ihre Mutter war Berta Holzacker geborene Mosberg (geboren 19.2.1887). Mia hatte drei Geschwister Trude, Norbert und Kurt. Kurt ist der Großvater der recherchierenden Schülerin . Er floh mit seinem Bruder Norbert nach Israel und auch die ältere Schwester Trude wandert nach ihrere Heirat 1933 aus. Norbert gelang die Flucht und überlebte den krieg . Trude kehrte mit ihrem Mann Herbert nach Österreich zurück und ist vor kurzem verstaorben . Doch ihr Mann lebt noch und die Schülerin möchte ihn demnächst besuchen um näheres zu erfahren und sich auch alte Fotos anzuschauen . Kurt heirate in Israel Fanny und kehrte mit ihr nach Österreich zurück . Er starb schon vor der Geburt von der Schülerin . Fanny lebt heute noch in Wien . Die Famile dachte, dass Mia und ihre Eltern bereits 1938 deportiert wurden , doch nun musste sie erfahren , dass dies erst 1941 geschah. Das Haus in der Porzellan gasse steht noch und zur zeit wohnt dort eine Frau Schmid. Auch der alte Wohnsitz in der Hahngasse ist noch existent. Das Opfer und ihre Famile wurden am 28.11.1941 mit dem Transport 12 nach Minsk /Maly Trostinec gebracht.

Der Brief an den/die Ermordete/n :

Der Brief an die Zukunft (stieg am 5. Mai 2003 an einem Luftballon gebunden in den Himmel):

Name: Mia Holzacker (Holocaustopfer)
Letzte Adresse: Wien 9 Porzellangasse 13/21
Geboren 18.3.1925
Deportiert am 28.11.1941 mit dem Transport 12 nach Minsk/Maly Trostinec
Familie: Vater Leib Holzacker , geb. 12.6.1881
Mutter Berta Holzacker, geb. 19.2.1887, Mädchenname Mosberg
Schwester Trude, Brüder Kurt und Norbert
Liebe Mia!
Als ich mit dieser Recherche anfing, dachte ich du hättest nur den gleichen Familiennamen wie mein Vater, aber dann fand ich heraus, dass du meine Tante und ich damit deine Großnichte bin. Du wurdest als Jüngste von vier Geschwistern in eine nicht einfache Familiensituation geboren. Nach dem Krieg versuchten deine Schwester Trude und dein Bruder Kurt, mein Großvater herauszufinden, was mit dir und deinen Eltern geschehen war. Die Nachbarn behaupteten damals , ihr wurdet schon 1938 abtransportiert und jetzt erfahren wir, dass ihr erst Ende 1941 , fast vier Jahre später , deportiert wurdet und zwar nach Minsk/Maly Trostinec. Auch das war uns nicht klar. Ich habe euer Haus in der Prozellangasse und auch das frühere in der Hahngasse angesehen. Beide stehen noch. In der Porzellangasse wohnt im Moment eine Frau Schmid, früher eine Frau Cäsar. Als wir, mein Vater und ich, zu deinem Haus gingen, begann mein Vater mir zum ersten Mal in meinem Leben wirklich etwas über seinen Vater und meine Familie zu erzählen. Er erzählte mir wie mein Großvater mit elf Jahren der Sozialistischen Partei beigetreten ist und er mit vierzehn ettäuscht war, weil er wegen einer Schweinsborste im Spital war und deshalb nicht am Bürgerkrieg teilnehmen konnte. Außerdem erzählte er mir, Kurt wurde eingesperrt , weil er Flugblätter verteilt hatte. Später gelang es ihm mit seinem Bruder Norbert nach Israel zu flüchten. Auch Trude gelang es, wie du sicher wusstest, durch eine Heirat schon 1933 auszuwandern. Leider ist sie die einzige deiner Geschwister, die ich kennen lernen durfte. Das ist sehr schade. Über Norbert weiß ich leider nur zu sagen, dass ihm die Flucht gelungen ist und er den Krieg überlebte. Kurt , mein Großvater, traf in Israel meine Großmutter Fanny, der es im Moment leider nicht sehr gut geht und heiratete sie. Später kehrte er nach Österreich zurück. Kurt ist schon vor meiner Geburt gestorben. Trude kam später auch mit ihrem Mann zurück und ist vor kurzem gestorben. Ich möchte demnächst ihren Mann Herbert besuchen , gehen, denn er hat alte Fotos von dir, deiner Mutter und deinem Vater. Obwohl ich am Anfang gar nicht bei diesem Projekt mitmachen wollte, bin ich froh, dass ich es doch getan habe. Ich wünschte du wärst hier um alle meine Fragen zu beantworten und nicht nur deshalb. Wie habt ihr die Jahre zwischen 1938 und 1941 verbracht? Ward ihr versteckt?Wenn ja, wer hat euch versorgt? Wie hast du dich gefühlt? Was für ein Mensch warst du... Ich habe so viele Fragen und kann dir keine einzige stellen. Das finde ich sehr schade. Was dir und überhaupt allen Juden angetan wurde ist einfach schrecklich. Obwohl ich versucht habe, einen persönlichen Brief an dich zu schreiben, schließlich bist du meine Großtante, glaube ich nicht, dass es mir gelungen ist. Ich hoffe, du verstehst das , denn es ist gar nicht so einfach, sich richtig auszudrücken .
Deine Ronja

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