Folgende Informationen sind von
Martha Gold verfügbar:
geboren am |
18.11.1930 in Wien |
letzte bekannte Wohnadresse |
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andere Wohnadresse(n) |
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Deportation |
von Wien nach Maly Trostinec am 02.06.1942 |
gestorben |
in Maly Trostinec- Todesdatum unbekannt -
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Die Recherche wurde von
Jan, 14 Jahre, BG/BRG Purkersdorf,
übernommen.
Die Lebensgeschichte und wie die Recherche verlaufen ist:
Protokoll
Martha und Erika Gold wurden beide am 18.11.1930 in Wien geboren. Diese Zwillingsschwestern haben im zweiten Wiener Bezirk in der Hollandstraße 3/8 gelebt .
Sie hatten einen Bruder namens Walther. Er hat überlebt, weil er rechtzeitig geflüchtet ist und heute in Israel lebt.
Die Cousine meines Großvaters Harry Zimmermann heißt Ruth. Sie emigrierte 1938 mit ihrem späteren Mann Walther Gold mit dem Schiff nach Israel.
Walther Gold musste seine Mutter und seine Zwillingsschwestern zurücklassen, weil der Schiffstransport nur für Jugendliche bestimmt war. Sie wurden später deportiert
und in der Gaskammer ermordet.
Bei Martha und Erika handelt es sich sicher um die zwei Schwestern, denn es sind die einzigen Zwillinge, die 1930 unter dem Namen Gold geboren wurden.
Die ganze Familie wohnte in der Hollandstraße, das ist bekannt (auch mein Großvater wohnte dort) und deckt sich mit den Angaben über Erika und Martha.
Walther Gold hat sich in Israel nieder gelassen, er lebt in Haifa, Kiriat Bialik, Weizmann Avenue, mit Ruth, seiner Frau und seinen Kindern und Enkeln.
Ich konnte ihn telefonisch nicht erreichen, werde ihm aber einen Brief schreiben und über Details fragen.
Meine Mutter erzählte mir am 23.4.03 die Informationen über Martha und Erika
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Der Brief an den/die Ermordete/n :
Liebe Martha, liebe Erika!
Ich habe über euch recherchiert und weiß auch jetzt eine Menge .
Ihr wart gerade mal 12 Jahre alt , als man euch nach Maly Trostinec deportierte .Wenn ihr nur ein paar Jahre älter gewesen wärt ,dann hättet ihr genauso wie euer Bruder Walther flüchten können, aber dann wäre eure Mutter zurückgeblieben. Es muss schrecklich für jemanden sein zu flüchten und zu wissen, dass die Geschwister und die Mutter ziemlich sicher sterben werden. Und es muss einen Menschen das ganze Leben lang quälen, dass die Schwestern von
Nazis getötet worden sind, die die Befehle und verrückten Ideen eines einzigen Mannes, Adolf Hitler, verwirklicht haben. Man wird nie wieder wirkliche Ruhe finden , und immer eines empfinden: rasende Wut und Hass.
Ich kenne euren Bruder Walther. Er ist ein ganz lieber, freundlicher Mensch. Er wirkt nicht hasserfüllt. Vielleicht hat er verzeihen können?
Ihr zwei wart noch so jung und voller Lebensenergie, mit vielen Wünschen und Träumen ,ihr habt so viele schöne Dinge im Leben verpasst und das wurde alles zunichte gemacht von einem Mann. Aber das schlimmste ist, dass es heute noch immer Nazis gibt.
Ich hoffe es wird einmal so sein, dass die ganze Welt frei von Nazis ist, aber das wird nie passieren.
Ich hoffe, ihr zwei hattet wenigstens bis zum 2.6.1942 ein schönes Leben.
So hier ist mein Brief zu Ende.
Tschüss, euer Jan!
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Der Brief an die Zukunft (stieg am 5. Mai 2003 an einem Luftballon gebunden in den Himmel):
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