Liste der Ermordeten


Folgende Informationen sind von Mathilde Drucker verfügbar:

geboren am 24.03.1889 in Wien
letzte bekannte Wohnadresse
andere Wohnadresse(n)
Deportation von Wien nach Litzmannstadt am 28.10.1941
gestorben in Chelmno am 11.09.1942
Die Recherche wurde von Marcia, 13 Jahre, MHS Lamprechtshausen, übernommen.

Die Lebensgeschichte und wie die Recherche verlaufen ist:

Der Brief an den/die Ermordete/n :







Liebe Frau Drucker!

Ich schreibe Ihnen diesen Brief, damit Sie wissen, dass wir Sie nicht vergessen haben. Heuer ist ein nationaler Gedenktag für alle Opfer des Holocaust. Damals starben Tausende von Menschen, an die wir in letzter Zeit viel gedacht haben. Einige Schüler suchten sich eines der 80.000 Jüdischen Opfer aus und recherchierten deren Lebensgeschichte. Sicher hatten auch andere Personen eine ähnliche Lebensgeschichte wie Sie, doch ich wählte Sie, da ich mich von Anfang an sehr für Ihr Leben interessierte.
Damals war eine grauenhafte Zeit, in der viele Unschuldige starben. Viele Menschen glaubten und hofften, dass so etwas nie wieder geschehen wird. Doch jetzt zeigt sich, dass Menschen oft nicht lernfähig sind. Es können noch so grauenvolle Dinge geschehen, und sie lernen nichts daraus. Manchen ist die Macht einfach wichtiger ist, als das Leben der Menschen. Bomben fallen, Granaten explodieren und Menschen sterben. Seit einiger Zeit herrscht Krieg im Irak. Viele sagen, wenn sie etwas ändern könnten, würden sie die Vergangenheit ändern – Warum arbeiten sie nicht an der Zukunft???
Die Amerikaner geben für Waffen und Panzer Milliarden von Dollar aus. Doch auf der anderen Seite verhungern täglich hunderte Menschen. Warum können Menschen so etwas tun???
Viele wissen keine Antwort auf diese Frage. Sie sagen, sie würden es gerne ändern. Und doch unternehmen viele nichts, um dem Terror ein Ende zu bereiten. Warum nicht??? – Weil sie zu feige sind.
Ich glaube auch damals, 1938, als Hitler an der Macht war, trauten sich viel zu wenige Menschen, ihm zu widersprechen. Er hatte alle in der Hand. Und die wenigen, die sich wehrten, wurden auch verfolgt und ermordet.
Sicher waren Sie nicht allein mit Ihrem Schicksal. Und doch ist es bei jedem einzelnen unvorstellbar, wie unmenschlich sie behandelt wurden. Das Leid, das Ihnen angetan wurde und das Sie täglich erleben mussten, machte Sie bestimmt zu einem traurigen Menschen. Sicher haben Sie oft zu Gott gebetet und hofften, dass sich etwas ändert. Mit diesem Wunsch waren Sie bestimmt nicht allein und doch wurden damals weiter Tausende Menschen getötet. Und auch in der Zwischenzeit haben viele Kriege stattgefunden und viele Menschen wurden ermordet.
Auch vorletztes Jahr starben tausende Menschen, als ein Flugzeug – beabsichtigt – in das World Trade Center stürzte.
Auch ich hoffe natürlich, dass sich so etwas nicht mehr wiederholt. Ich hoffe nur, Sie können Hitler und seinen „Helfern“ das verzeihen, was Ihnen angetan wurde. Ich glaube, wenn die Menschen lernen könnten zu verzeihen und auch zu vergessen, und einmal an die Menschen, anstatt an die Macht zu denken, dann würden sich solche Geschichten nicht mehr wiederholen.
DOCH – Wie lange müssen wir warten, bis die Menschen das verstanden haben???


Marcia Sacha

Der Brief an die Zukunft (stieg am 5. Mai 2003 an einem Luftballon gebunden in den Himmel):









Früher waren es die Juden, heute sind es die Schwarzen und morgen sind es vielleicht die Christen, Wissenschaftler oder vielleicht sogar Lehrer. Ich hoffe nicht. Doch, was soll ich dagegen unternehmen??? Auch jetzt werden gerade Tausende unschuldige Menschen verletzt und getötet. Lange kann ich gar nicht über diese Grausamkeiten nachdenken, man kann sich einfach nicht vorstellen, wie brutal manche Menschen sein können.
Ich hoffe, dass in Zukunft auch langsam die Vorurteile gegen Juden und andere Religionen, sowie die Vorurteile gegen Schwarze verschwinden.
Auch wenn es nie so sein wird, dass alle Menschen in Frieden miteinander leben werden, wäre das mein größter Wunsch und hoffentlich auch der anderer Menschen.
Menschen werden lernen müssen, dass nicht nur ihr im Recht sein and ihre Macht wichtig ist sondern auch die Gefühle und Wünsche anderer wichtig sind und auch respektiert werden sollten.
Es darf nie wieder etwas ähnliches geschehen, wie damals, als Adolf Hitler regierte. Es dürfen nie wieder Menschen wegen ihrer Religion verachtet, gepeinigt, verfolgt und ermordet werden. Nie wieder soll jemand mit hundert anderen Menschen in einem engen Waggon transportiert werden und danach in einem Arbeiterlager ausgebeutet und ausgenutzt werden. Damals bekamen die Menschen am Tag gerade einmal einen halben Laib Brot und in der Früh einen „Ersatzkaffee“ der aus Eicheln gemacht wurde. Sie mussten sich oftmals am Tag zu den Zählungen aufstellen und durften sich manchmal sogar stundenlang nicht rühren, ansonsten wurden sie erschossen. Damit niemand vermisst wurde, mussten sie ihre gestorbenen „Leidensgenossen“, die vor Hunger, Kälte, oder sogar von den SS-Männern erschlagen und erschossen worden waren daneben legen. Im Winter, wenn dann einige Zentimeter Schnee auf den Verstorbenen lag, konnte man deutlich ihre Umrisse erkennen.
Auch wenn man spät am Abend schlafen gehen konnte, war das keine wirkliche Erholung, da auch die sogenannten Betten nicht viel länger als 1. 80m und 50cm breit waren, in denen sie aber nur mit ein bisschen Stroh zudecken konnten. Während oft von der Decke die Eiszapfen hingen, da die Räume nicht beheizt waren. Doch auch dieses Problem wurde von den Deutschen gelöst, denn die Betten wurden oftmals sogar von fünf (!) Personen – aus Platzgründen – geteilt. Und dennoch mussten manche auf dem Holzboden schlafen.
Wenn manche Leute nicht wegen den schon genannten Gründen starben, kamen sie in der schweren Arbeit um. In Mauthausen zum Beispiel fielen hunderte Menschen die sogenannte „Todesstiege“ , die zu dem Steinbruch hinunter führte, hinab und rissen, bei den Versuchen sich festzuhalten ihre Kollegen mit sich in den Tod. Andere starben in den Gaskammern, die extra für die Vernichtung von Menschen errichtet wurden.

Man kann sich das Leid, was diese Menschen erfahren haben nicht vorstellen. Doch wenn wenigstens einige Menschen versuchen das zu verstehen, werden sie versuchen, die Zukunft nicht wieder so oder ähnlich aussehen zu lassen.
Wenn sie sich bemühen, alle Menschen als das zu sehen, was sie sind und zwar Menschen . Und sie ihre Bedenken nicht immer allen mitteilen sondern versuchen ein wahres Bild zu schaffen, wird es eine bessere Zukunft, für uns ALLE geben.


Marcia Sacha

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