Folgende Informationen sind von
Theodor Jelinek verfügbar:
geboren am |
15.01.1877 in Tremles |
letzte bekannte Wohnadresse |
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andere Wohnadresse(n) |
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Deportation |
derzeit nicht bekannt- Deportationsdatum unbekannt - |
gestorben |
- Todesdatum unbekannt -
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Die Recherche wurde von
Andreas, 14 Jahre, GTMS Anton-Sattlergsse 93,
übernommen.
Die Lebensgeschichte und wie die Recherche verlaufen ist:
Der Brief an den/die Ermordete/n :
Lieber Theodor Jelinek !
Wir, das sind Andi, Christoph, Manuel, Matthias und Steven nehmen am Projekt „Letter to the stars“ teil. Im Rahmen dieses Projekts beschäftigen sich Schüler aus ganz Österreich mit den Schicksalen von Opfern des Nationalsozialismus in Österreich.
Wir beschäftigen uns mit deinem Leben, weil du, so wie wir heute, im 22. Bezirk in Wien gelebt hast.
Wir waren am 27.03.03 in der Stadlauerstraße, dort wo du mit deiner Familie gewohnt hast. In dem Wohnhaus befindet sich heute eine Bank. Der Markt gegenüber auf dem Genochplatz existiert noch immer. Auch das Gebäude, in dem früher das „Tröpferlbad“ war. Es wurde renoviert, darin befindet sich heute ein Orthopädiezentrum. Wir würden sehr gerne wissen, wo sich dein Geschäft befunden hat!
Sicher war es in der Zeit nach 1938 sehr schwierig als Jude ein Geschäft zu führen. Bestimmt sind viele deiner „arischen“ Kunden nicht mehr gekommen, denn sie durften ja nicht in jüdischen
Geschäften einkaufen. Musstest du dein Geschäft zusperren?
Wovon haben deine Frau, deine Tochter und du gelebt? Nicht nur in deinem Geschäft wurdest du unterdrückt, sondern überall wo du hinkamst.
Du und deine Frau wart zu diesem Zeitpunkt schon über 60 Jahre alt. Deine Tochter Grete Jelinek war vermutlich 30-40 Jahre alt. Irgendwann seid ihr dann aus Stadlau verschwunden. Wir wissen nicht, wann du mit deiner Familie in das Konzentrationslager gekommen bist.
Unserer Gruppe, die sich mit dir und deiner Familie beschäftigt, fällt es schwer, sich vorzustellen, wie es in einem KZ zugegangen ist. Wir hörten darüber, und wir haben das KZ Mauthausen besucht. Du wurdest bestimmt früh am Morgen geweckt, danach gab es sehr lange harte Arbeitszeiten, eine Stunde Pause und dann wieder lange Arbeitszeiten. Zu Essen gab es nur sehr wenig und am Abend musstest du ein Bett mit anderen Häftlingen teilen. Wir können uns nicht vorstellen im KZ zu ,,leben‘‘!
65 000 andere Juden aus Österreich hatten das gleiche Schicksal wie du und deine Familie. In Essling, im 22. Bezirk in Wien, nicht weit entfernt von deinem Wohnort, gibt es ein Denkmal, das an die jüdischen Opfer des nationalsozialistischen Terrors erinnert. Dort haben Wiener Schulkinder einen Wald gepflanzt, einen Baum für jedes Opfer.
Leider gibt es noch immer Menschen in Österreich, die von der Zeit des Nationalsozialismus schwärmen. Denen solltest du deine Lebensgeschichte erzählen!
Wir werden uns bemühen, alles dazu beizutragen, damit sich diese furchtbaren Ereignisse nicht mehr wiederholen!
Mit lieben Grüßen
Andi, Christoph, Manuel, Matthias, Steven
Wien, 5. 5. 2003
Anmerkung eines Nachkommen
Ich habe zufällig über die Suchmaschine Google etwas über das alte "Stadelowe" gesucht und entdeckte eure Seite.
Ohne genauere Recherchen musste ich gleich Antworten.
Mein Vater ist ein Holocaustopfer und der Sohn von Frau Rudolfine und Herrn Theodor Jelinek und sowie der Bruder von Grete, Ernst, Margarethe, Rosalie, usw.
Mein Vater (Geb.: 12.11.1911) ist mittlerweile 94 Jahre alt und ich werde gleich von dieser sehr ergreifenden Internetseite Berichten.
Danke für euer Werk
Jelinek Robert |
Der Brief an die Zukunft (stieg am 5. Mai 2003 an einem Luftballon gebunden in den Himmel):
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