Liste der Ermordeten


Folgende Informationen sind von Lea Fränkel verfügbar:

geboren am 22.11.1931 in Wien
letzte bekannte Wohnadresse
andere Wohnadresse(n)
Deportation von Wien nach Theresienstadt am 09.10.1942
gestorben - Todesdatum unbekannt -
Die Recherche wurde von Ulla, Natalie, 14 Jahre, GRG1 Stubenbastei, übernommen.

Die Lebensgeschichte und wie die Recherche verlaufen ist:

Lea Fränkel wurde am 22.11.1931 (oder am 22.09.1931) in Wien geboren, wobei Fränkel der Mädchenname ihrer Mutter war. Sie wuchs auf mit ihren Eltern, Zeew Kamiel und Rachel, und ihrer jüngeren Schwester Mirjam in Wien auf.
Die letzte bekannte Wohnadresse war ebenfalls in Wien, in der Glockengasse 4/5 im 2. Bezirk.
Am 09.10.1942 wurde sie mit ihrer ganzen Familie zuerst ins Konzentrationslager Theresienstadt deportiert, später, am 19.10.1944 schickte man sie weiter nach Auschwitz, wo sie schließlich im Alter von nur 13 Jahren durch Vergasung starb. Der am 17.Juli 1942 von Wien abgehende Transport mit ungefähr 1.000 Menschen führte direkt nach Auschwitz. Mehr als 4.100 Österreicher wurden von Theresienstadt, ca. 500 Personen in Einzeltransporten dorthin transportiert, wo sich unter anderem wahrscheinlich die Familie Fränkel befand. Zwischen dem 26. Oktober 1942 und dem 1. Februar 1943 wurden in sechs Transporten 8.867 Personen nach Auschwitz deportiert. Dort wurden sie, wie in Auschwitz üblich, einer Selektion unterworfen. Die meisten starben in den Gaskammern.
















Der Brief an den/die Ermordete/n :

Liebe Lea,

es tut mir leid, was dir passiert ist. Es klingt derb und ich weiß, man kann es nicht mehr rückgängig machen. Das möchte ich auch gar nicht. Ich denke, dass so etwas früher oder später auch so gekommen wäre, und ich glaube die Menschheit hat aus genau diesen Ereignissen besonders viel gelernt. Opfer muss es bei solchen Lernprozessen offensichtlich doch immer geben, anders würden es die Menschen scheinbar nicht begreifen, aber ich denke, dass die Informationen die man heutzutage über diese Zeit in Geschichtsbüchern erhält, lehrt uns.
Außerdem ist es wichtig, dass Thema immer wieder aufleben zu lassen und nicht einfach tot zu schweigen und nur ja schnell vergessen.
Ich weiß es nicht anders zu umschreiben, also sag ich dir einfach wie ich mich fühle. Und ich möchte mich dafür entschuldigen, dass es die Art Individuums „Mensch“ gibt, das in der Lage ist, seine eigenen Mitmenschen zu foltern und umzubringen, ohne jeden ersichtlichen Grund, einfach nur aus Antipathie manchen Rassen gegenüber. Ich entschuldige mich dafür, dass du keine Kindheit hattest. Ich weiß es nicht anders auszudrücken, dein Schicksal tut mir buchstäblich einfach leid.
Du durftest deine Jugend nicht ausleben, und 13 Jahre sind nicht lange, du warst gezwungen auf vieles zu verzichten. Und all das nur wegen einigen dunklen Jahren der Geschichte.
Es ist nicht einfach dir, als Opfer, etwas zu deinem Unglück zu sagen, deine Recherche war nicht schwer, allerdings den Umständen entsprechend auch nicht leicht. Aber ich finde es besonders wichtig, sich auf diese Art über das Thema zu äußern.

Mit lieben Grüßen
Ulla & Nati

Der Brief an die Zukunft (stieg am 5. Mai 2003 an einem Luftballon gebunden in den Himmel):

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