Folgende Informationen sind von
Adele Kurzweil verfügbar:
geboren am |
31.05.1925 in Graz, Stmk. |
letzte bekannte Wohnadresse |
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andere Wohnadresse(n) |
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Deportation |
von Drancy nach Auschwitz am 09.09.1942 |
gestorben |
- Todesdatum unbekannt -
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Die Recherche wurde von
Kathi,
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Die Lebensgeschichte und wie die Recherche verlaufen ist:
Adele Kurzweil wurde am 31. Jänner 1925 als einziges Kind von Bruno und Gisela Kurzweil in Graz geboren. Bruno Kurzweil war in den Zwanziger- und Dreißigerjahren ein bekannter Rechtsanwalt und hatte als solcher die steirische Sozialdemokratie bzw. Funktionäre der Partei in einer Reihe spektakulärer Verfahren vertreten – auch nachdem die Sozialdemokratie nach den Februarkämpfen 1934 in die Illegalität gedrängt worden war. Adele wuchs ungeachtet dieser stürmischen Zeit in einem wohl behüteten Umfeld auf und hatte eine glückliche Zukunft vor sich.
Dann übernahmen 1938 die Nationalsozialisten die Macht. Bislang war Adele mit dem Judentum kaum in Berührung gekommen, nun galt sie – obwohl aus der Israelitischen Kultusgemeinde ausgetreten – als Jüdin. Die Familie Kurzweil wurde von all jenen antijüdischen Maßnahmen getroffen, die unmittelbar nach dem „Anschluss“ erlassen worden waren. Bruno Kurzweil wurde aus der Rechtsanwaltskammer ausgeschlossen und erhielt Berufsverbot. Zudem musste die Familie ihr Vermögen deklarieren, eine vorbereitende Maßnahme zur späteren "Arisierung". Für Adele bedeutete der "Anschluss" an das nationalsozialistische Deutschland, dass sie ab Herbst 1938 keine Möglichkeit mehr gehabt hätte, die Schule weiter zu besuchen. Aus diesen – und aus politischen – Gründen entschlossen sich die Kurzweil im Sommer 1938 nach Paris zu emigrieren, wo zu diesem Zeitpunkt bereits viele ihrer Bekannten und Parteifreunde weilten.
Jugend im Flüchtlingsheim
Während sich Bruno Kurzweil in Paris der "Auslandsvertretung der österreichischen Sozialisten" anschloss und für deren Exilzeitschrift Artikel verfasste, trat Adele in die Rote-Falken-Gruppe "Freundschaft" ein, wo den Kindern inmitten der tristen Lage als Flüchtlinge ein Gemeinschaftsgefühl und die Hoffnung auf eine bessere – sozialistische – Welt vermittelt wurde. Die Idylle des Sommers 1939 wurde jedoch je durch den Kriegsbeginn und damit zusammenhängend die Verhaftung aller "feindlichen Ausländer" – und dazu gehörten auch die österreichischen jüdischen Flüchtlinge – unterbrochen. Bruno Kurzweil wurde in das Internierungslager Meslay-du-Maine gebracht. Adele kam daraufhin in das vom Wiener sozialdemokratischen Pädagogen Ernst Papanek geleitete jüdische Flüchtlingsheim nach Montmorency. Während sie von dort aus die Schule besuchte, begann ihr Vater, nachdem er im Februar 1940 aus der Internierung entlassen worden war, sich intensiv in der österreichischen Exilorganisation "Zentralvereinigung österreichischer Emigranten" zu betätigen.
Weitere Fluchtetappe: Montauban
Nachdem im Mai 1940 die deutsche Offensive im Westen begonnen hatte, beschloss die sozialistische Exilorganisation auf Anraten des ehemaligen französischen sozialistischen Ministerpräsidenten Léon Blum in den Süden Frankreichs, nach Montauban, zu gehen. Da dieser von Vichy aus regierte Teil Frankreichs keine Sicherheit und auch keine Möglichkeit bot, politisch aktiv zu bleiben, verließen die führenden Funktionäre – wie etwa Karl Hans Sailer – Frankreich bald. Nach deren Abreise in die USA übernahm Bruno Kurzweil die "Agenden der Verlassenschaft" der österreichischen Sozialdemokratie in Frankreich. Er organisierte mit Unterstützung aus den USA das Überleben der in Montauban Gebliebenen, versuchte Visa für die USA bzw. Mexiko zu bekommen und verteilte das Geld, das von den bereits nach Amerika Emigrierten nach Frankreich geschickt wurde.
Ermordet in Auschwitz
Inhaftierungen, bürokratische Schranken und mangelnde Arbeitsmöglichkeiten prägten das Leben der in Montauban auf die Visa Wartenden. In diesen Jahren besuchte Adele Kurzweil das Lycée Michelet in Montauban. Nachdem im Jänner 1942 die Nationalsozialisten auf der "Wannsee-Konferenz" die "Endlösung der Judenfrage" beschlossen hatte, forderte das Deutsche Reich von Frankreich die Auslieferung der Juden. Für die Familie Kurzweil begann wie für Tausende andere auch ein Wettlauf mit der Zeit. Während die rettenden Visa auf sich warten ließen, kam es zu Razzien: 12.000 ausländische Juden wurden am 16. und 17. Juli in Paris verhaftet, Ende August begann eine große Razzia in der Provinz Tarn et Garonne. Allein am 26. August 1942 wurde neben der Familie Kurzweil, die in Auvillar nahe Montauban verhaftet wurde, noch 170 Personen festgenommen und in das Camp de Septfonds gebracht, von wo alle in der Nacht vom 1./2. September nach Drancy und am 9. September mit dem Transport Nr. 30 nach Auschwitz deportiert und ermordet wurden.
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Der Brief an den/die Ermordete/n :
Der Brief an die Zukunft (stieg am 5. Mai 2003 an einem Luftballon gebunden in den Himmel):
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