Folgende Informationen sind von
Philppine Offer verfügbar:
geboren am |
14.07.1889 in |
letzte bekannte Wohnadresse |
|
andere Wohnadresse(n) |
|
Deportation |
von Wien nach Opole am 26.02.1941 |
gestorben |
- Todesdatum unbekannt -
|
Die Recherche wurde von
Philip, 13 Jahre, Akademisches Gymnasium,
übernommen.
Die Lebensgeschichte und wie die Recherche verlaufen ist:
Vorname: Philippine Puru
Nachname: Offer (geb.:Offer)
geboren: am 14.7.89
Ort: Wien
Eltern: unbekanntt
Familienestand:vw.
Ehemann(verst):unbekannt
Glaube: mos.
Beruf: Arzthelferin
Wohnort: Wien 13 Kuppelwiesergasse 28
Mitbewohner: Giulio Gentiluomo, deportiert 02.11.1941 nach Litzmannsstadt
Johanna Gentiluomo, deportiert 02.11.1941 nach Litzmannsstadt
Alprecht Pasternak, deportiert 19.021941 nach Kielce
Markus Fleischner, deportiert 19.10.1941 nach Litzmannstadt
Mathilde Fleischner, deportiert 19.10.1941 nach Litzmannstadt
Ihr Haus wurde von berühmten Architekten, Adolf Loos, im Jahr 1918 gebaut. |
Der Brief an den/die Ermordete/n :
Liebe Philippine Offer!
Wir hoffen, es ist in Ordnung, wenn wir Sie mit du ansprechen.
Du wirst dich sicher wundern, warum sich zwei Tiroler Schüler(Philip und Luca) für dich und deine Lebensgeschichte interessieren. Es ist ganz einfach zu erklären: Unsere Klasse, die 4e eines Gymnasiums in Innsbruck, hat sich beim Projekt: Letter to the stars“ beteiligt, bei dem die Lebensgeschichten der österreichischen Holocaustopfer am 5. Mai in Wien, am Heldenplatz in weißen Luftballons steigen lassen.
Da wir aus Innsbruck kommen und deine letzte Wohnadresse in Wien, Kuppelwiesergasse 28 war, fiel es uns zu Beginn gar nicht leicht, etwas über dich herauszufinden.
Schlussendlich sind wir, unserer Meinung nach, zu einem guten „Ergebnis“ gekommen. Obwohl unsere Kontaktpersonen unfreundlich waren, haben sie uns zahlreiche, wichtige Informationen vermittelt.
Wenn es dich nicht stört, möchten wir einige Fragen an dich stellen:
· Wie war es unter der NS-Diktatur für die österreichischen Juden?
· Anschließend kamst du nach Opole, wo Juden in Ghettos lebten, aber wie können wir uns ein Ghetto vorstellen?
· Deine Mitbewohner in Wien waren: Giulio und Johanna Gentluamo, Albrecht Paternak und Markus und Mathilde Fleischerer. Hatten sie einen bestimmten Stellenwert in deinem Leben, waren sie auch Juden?
· Hattest du eine Familie oder freunde?
· Als du nach Opole transportiert wurdest, warst du ja schon 61 Jahre alt. Daher möchten wir dich fragen, wie es vor der NS-Diktatur für dich war?
Heute ist das Haus, in dem du wohntest, leerstehend. Wenn wir einmal in Wien sein werden, möchten wir es besuchen.
Wir hoffen, dass dich unser Brief gefreut hat. Für uns war es eine große Ehre, dein Leben recherchieren zu dürfen.
Herzliche Grüße
Philip u. Luca
|
Der Brief an die Zukunft (stieg am 5. Mai 2003 an einem Luftballon gebunden in den Himmel):
Wir denken hinsichtlich der Zukunft, dass so ein schrecklicher Weltkrieg wie der Zweite auch in Zukunft gut möglich ist. Wir wissen, viele Menschen haben viel aus dem Zweiten Weltkrieg gelernt, doch dennoch gibt es welche, die nichts daraus gelernt haben.
Wenn man sich die aktuelle Situation in der Welt ansieht, merkt man, dass Menschen - egal wie viele Opfer es gibt- nichts aus Kriegen lernen.
Amerika greift Irak an und Menschen sterben, doch keiner kann etwas dagegen tun. Da fragen wir uns: Was haben wir aus dem 1. und 2. Weltkrieg gelernt???
Anscheinend nichts, rein gar nichts!!!!!!
Menschen können blutrünstige Monster sein, wenn es zum Beispiel um ihre eigenen Interessen und Profite geht. In solchen Situationen scheuen sie vor keinen Kriegen zurück. Ich hoffe, das ändert sich in Zukunft, denn kein Mensch sollte für die Profite oder Interessen eines anderen Landes wegen sterben müssen.
Eigentlich wünschen wir uns für die Zukunft nur Frieden. Wir verstehen natürlich, dass sich Politiker nicht immer einig sind, doch muss man diese Auseinandersetzungen in Form eines Krieges lösen?
Wir glauben, unsere größte Schwäche ist, dass wir einander nicht respektieren können. Dadurch fällt uns das Zusammenleben mit Menschen anderer Kultur oder Hautfarbe sehr schwer. Außerdem gibt es dann in jedem Land so etwas wie ein Nationalgefühl und dieses Nationalgefühl kann aus jedem noch so harmlosen Menschen einen Tyrannen machen. Wir denken, wir sollten aufhören uns nur aus einem Land aus zu betrachten, wir sind Menschen und wir leben auf der Erde: Warum können wir dann nicht die Erde als unsere Nation sehen!!!!
Wir glauben, wenn wir es schaffen würden die ganze Bevölkerung als eine Nation zu sehen, wären wir bereit die Fehler der Vergangenheit in Zukunft zu vermeiden.
Es wäre schon ein großer Schritt, wenn wir beginnen würden, ohne Vorurteile zu leben.
Wir glauben aber auch, dass die neue Generation ohne Vorurteile erzogen wird.
Besser gesagt, wir hoffen es, denn das Leben wird nur durch diese Vorurteile erschwert. Wir denken, das Leben ist zu kurz um es uns zu erschweren. |
Zurück zur Übersicht
|