Liste der Ermordeten


Folgende Informationen sind von Valerie Kohn verfügbar:

geboren am 09.01.1899 in Wien
letzte bekannte Wohnadresse
andere Wohnadresse(n)
Deportation von Wien nach Litzmannstadt am 23.10.1941
gestorben in Litzmannstadt am 11.05.1942
Die Recherche wurde von Klasse 4B, 14 Jahre, pBORG St.Ursula, übernommen.

Die Lebensgeschichte und wie die Recherche verlaufen ist:

Der Brief an den/die Ermordete/n :

Liebe Valerie!

Wir haben versucht mehr über deine Vergangenheit heraus zu finden als Geburtsdatum, Adresse und Name. Wir wissen, dass du am 9.1.1899 in Wien geboren wurdest und dass deine letzte Wohnadresse Wien 13, Steckhovengasse 6/14 war.
Wir wissen auch, dass du am 23.10.1941 nach Polen deportiert wurdest. Genauer nach Litzmannstadt. Wir wissen auch, dass du früher Mandl geheißen hast. Es ist uns auch bekannt, dass du von deinen Schwägerinnen Marie Hildebrand und Franziska Reichsfeld verraten wurdest. Es ist uns auch zu Ohren gekommen, dass dein Mann, Arnold Kohn, geboren am 8.8.1876 Lederhändler war und zur selben Zeit wie du gestorben bist.
Da wir nicht mehr von dir herausgefunden haben, versuchen wir uns deinen Lebensstandard vorzustellen: Wir hoffen, dass du deinen Weg ohne Hast und Eile gehen konntest. Wir würden uns erfreuen, wenn du stolz auf deine Erfolge warst. Hoffentlich warst du für jedes Jahr, das du leben konntest dankbar, denn im Augenblick aller Dürre und Enttäuschung sind die Sonnenstunden doch immer während wie das Gras!
Elisabeth Lindic, Isabella Gusenbauer, Stefanie Vorlicky, Simona Nemec, Kathi Schermann, Sophie Sponer

Der Brief an die Zukunft (stieg am 5. Mai 2003 an einem Luftballon gebunden in den Himmel):

Zukunft:
Zukunft bedeutet für mich, dass ich glücklich und zufrieden leben kann. Ohne Angst und ohne Streit zu leben.
Viele Leute sagen, dass es nur Friede und Gerechtigkeit auf der Welt geben soll. Aber es wird immer einen geben, der gegen das Gute ist und Böses macht. Ich bin kein Pessimist nur weil ich denke das es immer Böses gibt . Denn ich weiß, dass wir es verhindern können und so auch die Welt verändern können.
Ich wünsche mir für die Zukunft, dass jeder Mensch so sein kann egal welche Religion oder Hautfarbe er hat, wie er ist. Denn ein Mensch soll nicht gejagt werden weil er anders ist. Denn „anders“ wird man, wenn man sich anders benimmt oder anders ausschaut. Aber Gott hat alle Menschen anders erschaffen und darum gibt es keinen anderen Menschen und so ist es nicht richtig einen Menschen wegen seines Äußeren zu jagen.
Ich wünsche mir noch für die Zukunft, dass wir uns nicht selber auslöschen. Dass meine Kinder und deren Kindern nicht durch die Menschen selber und deren Waffen getötet oder vernichtet werden. Sie sollen an einem natürlichen Tod sterben und nicht durch Menschen Hand.
So soll für mich Zukunft aussehen und doch wird die Zukunft immer von dem Schicksal gekreuzt.
Isabella Gusenbauer


Jeder macht sich Gedanken über seine Zukunft: werde ich viel Geld verdienen,
Kinder haben, glücklich sein, ... ???
Um das Beste aus der Zukunft zu machen müssen wir zuerst bei der Gegenwart
anfangen.
Man sollte jeden Tag genießen, denn man weiß nicht, wie viele man zur
Verfügung hat.
Man soll mit offenen Sinnen durchs Leben gehen.
Man soll sich für die Menschen, die einem begegnen, Zeit nehmen, egal wie
anders sie sind.
Jeder sollte das Recht haben zu leben, sich mit anderen freuen oder mit
anderen weinen zu dürfen, an seine Religion glauben,...
Von der Zukunft wünsche ich mir:
Dass die guten Nachrichten in Zeit-im-Bild überwiegen;
Dass ich mehr Tränen des Lachens als die der Traurigkeit weinen darf.
Und dass ich aus jedem Tag das Beste machen darf.
Stefanie Vorlicky

Brief an die Zunkunft:

Man sollte jeden Tag leben als wäre es der letzte und jeden Menschen fair behandeln als würde es der letzte Tag mit ihm sein. Man kann nie wissen, was der nächste Tag bringt, wie bei den Menschen, die von den Nazis verschleppt wurden. Von einem Tag auf den anderen verloren sie alles, was sie besaßen, ihre Familie, ihre Träume und ihre Zukunft. Manche von ihnen hätten noch ein ganzes Leben vor sich gehabt, wichtige Erfahrungen zu machen oder den nächsten Frühling zu erleben, grausam wurde ihnen das Leben genommen, Man sollte immer heute so viel machen, wie man machen kann, denn vielleicht ist es morgen zu spät dafür.
Sophie Sponer

Liebe Valerie!
Ich weiß, dass du sehr früh auf Grund der Nazis gestorben bist. Es muss schrecklich gewesen sein für dich, als plötzlich Fremde vor deiner Tür standen um dich und deinen Mann mitzunehmen. Ich kann mir gut vorstellen in welch großer Angst du dich befunden hast. Diese vielen Stunden der Ungewissheit, als du mit Tausenden von anderen Menschen in diese Wagen gepfercht wurdest. Du wusstest nicht, wohin die Reise ging und was dich am Ende erwarten würde. Aber warum das alles? – Nur weil man einem anderen Religionsbekenntnis angehört? Gott wollte das bestimmt nicht.
Noch zu bedenken sind die vielen schönen Dinge, die du nie erleben durftest: Wie z.B. die Mondlandung, die auch für dich ein schönes Erlebnis gewesen wäre. Oder deine Enkelkinder, die du nie in die Arme nehmen durftest um sie zu drücken.
Noch zu erwähnen sind die anderen tausend Dinge, die du nicht mehr erleben durftest. Aber so nimmt die Zeit nun mal seinen Lauf – man kann sie nicht zurückdrehen – das einzig wirklich Sinnvolle ist, dass man alles in der Macht stehende tut, um es nicht zu einer Wiederholung kommen zu lassen.
Simona Nemec


Die Zukunft

Zukunft? Was ist das?
Manchmal kommt sie so, wie man sich das wünscht, ein anderes mal tritt genau das Gegenteil ein!
Eines ist klar, egal ob es einem gefällt oder nicht, die Zukunft kann man nicht vorbestimmen. Sie kommt, wie sie kommt. Jetzt sitze ich hier und denke an die Zukunft, und schon ist sie vorbei und die nächste wartet!
Was sie wohl die Leute im Nationalsozialismus von ihrer Zukunft erwartet haben?
Sie konnten vieles nicht mehr machen, was sie sich fest vorgenommen hatten und für ihrer Zukunft geplant hatten!
Man kann sehr vieles vorplanen, doch die Zukunft kann leicht einen Strich durch die Rechnung machen.
Obwohl unsere Zukunft etwas unerreichbares ist, gestalten wir sie dennoch selbst.
Es liegt an uns, ob wir sie zum guten oder zum schlechten wenden!
Für mich hängt die Zukunft mit meinen Träumen zusammen, mit dem, was ich einmal sein will. Doch das bleiben doch nur Träume, die Realität sieht anders aus. Trotzdem muss man immer versuchen, das Beste aus seiner Zukunft zu machen!
Lindic Elisabeth

Liebe Zukunft!

Ich wünsche dir, dass Du Deinen Weg ohne Eile und Hast gehen kannst.
So wie ich versuche, deine Situationen, die wahrscheinlich mit Angst und Unsicherheit gefüllt waren, zu verstehen, wünsche ich dir, dass du deine Mitmenschen akzeptierst. Jeder Mansch hat Sorgen. Schon als Kleinkind sorgt man sich, denn die Sorgen werden mit dem Alter nicht größer sonders nur „anders“. Sei stolz auf deine Erfolge und bleib´ du selber. Sei dankbar für jedes Jahr, das du erleben durftest.
Versuche schlechte oder ungute Situationen zu bewältigen und genieße die Sonnenstunden umso mehr!
Denn im Augenblick aller Dürre und Enttäuschung sind die Sonnenstunden doch immerwährend wie das Gras.
Kathi Schermann



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