Liste der Ermordeten


Folgende Informationen sind von Johann Schuloff verfügbar:

geboren am 15.11.1884 in
letzte bekannte Wohnadresse
andere Wohnadresse(n)
Deportation von Wien nach Theresienstadt am 01.04.1943
gestorben in Theresienstadt am 04.04.1945
Die Recherche wurde von Renee Pia, übernommen.

Die Lebensgeschichte und wie die Recherche verlaufen ist:

Recherche zu Dr. Johann Schuloff

Geburtsdatum: 15.11.1884
Geburtsort: Wien
Geburtsmatrike: Pfarre Rossau
Religion: römisch – katholisch

Vater: Albert Johann Christian Schuloff
23.07.1849 - 31.12.1890
Wien Pf. Rossau - Pf. Favoriten

Mutter: Elisa (Elisabeth) Schuloff
18.12.1856 -
Geb. Feder in Wien/NÖ Pf. Schottenfeld

Geschwister: Pf. Rossau:
Elisabeth Schuloff 25.10.1881 -
Ing. Alfred Schuloff 02.05.1883 -
Dr. iur. Kurt Schuloff 24.11.1886 -

Die gesamte Familie Schuloff war römisch – katholisch

Zur Person:

Johann war 1,64 groß, Brillenträger (kurzsichtig) und sprach Deutsch und Französisch.

Johann besuchte das Gymnasium und die Universität. Er studierte „Rechtswissenschaften“.

Am 31.Okt. 1914 (mit 30 Jahren) meldete sich Johann freiwillig auf Kriegsdauer zum Kriegsdienst. Er diente bei den k. u. k. Tiroler akademischen Jägern in Innsbruck.

Er begann seine militärische Laufbahn als Kadett, wurde 1915 zum Fähnrich i.d.Res, 1916 zum Leutnant i.d.Res. und 1918 zum Oberstleutnant befördert.

Johann wurde 1915/1916 mit den Tapferkeitsmedaillen in Silber 1. und 2. Klasse wegen besonderer Tapferkeit vor dem Feind ausgezeichnet.

In seiner Beurteilung ist folgendes vermerkt:
Charakter: initiativ, tapfer, schneidig, militärisches Verständnis, kaltblütig; überlegend;
Eignung: Besitzt die volle Eignung zur Führung eines Kompanie Kommandos. Von sehr guten Einfluß auf seine Untergebenen, dienstfördernd, streng, gerecht, besitzt die Anhänglichkeit seiner Untergebenen.
Physisch zwar schwach, infolge seiner großen Selbstüberwindung sehr leistungsfähig.

Er wurde im 1. Weltkrieg verletzt und wurde lt. eigenen Angaben zu über 75 Prozent invalid.

1919. wurde er aus dem Militärdienst „entlassen“ und erhielt eine Wartegebühr in der Höhe von 600 Kronen.

Johann übersiedelte nach Baden und war ab dem 09.11.1920 zur Rehabilitation in der Staatlichen Krankenanstalt in der Vöslauerstr.9 und ab 04.02.1922 im Kurhaus W. Kreuz F.M. in der Weilburgstr.13a gemeldet.

Weitere Adressen:
29.04.1922 - 01.12.1934 Eliasgasse 20
03.12.1934 - 12.09.1935 Antonsgasse7
15.12.1935 – 09.04.1943 Gymnasiumstr. 9

Ihm wurde Aufgrund seiner Verwundung im 1.Weltkrieg eine Tabak-Trafik in Baden, Breyerg.4 zugesprochen, die er betrieb.

Aufzeichnungen gibt es auch darüber(1938 Juva-Akte), dass Johann als Rechtsanwaltsanwärter bei RA Dr. R. Meixner in Baden, Wassergasse2, tätig war (die Gebäude Wassergasse 2 und Breyergasse 4 gehörten 1933/34 dem Kriegsgeschädigtenfonds).

Am 29.12.1934 heiratete Johann im Alter von 50Jahren Clara Spitz (61 Jahre) in der Pfarre St. Stephan.

Lt. Eintragung in den Grundzettel (Gemeinde Baden) wurden Johann und Clara Schuloff am 09.04.1943 von der Gestapo Wien abgeholt.

Hier gibt es Unstimmigkeiten, denn lt. DOEW wurden Johann und Clara am 01.04.1943 mit dem Transport 46g nach Theresienstadt deportiert. Dies wird auch von der „Initiative Theresienstadt“ bestätigt, in Theresienstadt hatte dieser Transport am 01.04.1943 von Wien kommend die Nummer IV14g. Johann hatte die Transportnummer IV14g-506.

Johann verstarb in Theresienstadt am 04.04.1945 im Alter von 61 Jahren.

Aus folgenden Unterlagen wurden diese Informationen entnommen:

Kopie Judenvermögensanmeldung (Juva-Akte) NÖ.Landesarchiv
Kopie Grundzettel Gemeinde Baden
Kopie Heimatrolle Gemeinde Baden
Kopie Aufzeichnungen 1.WK , Kriegsarchiv
Kopie Trauungsbuch Pfarre St.. Stephan
Mail MA61 d. Stadt Wien ( Staatsbürgerabt./ Ahnenforschung)
Mail Initiative Theresienstadt
Pers. Stadtarchiv Baden

Folgende Institutionen wurden kontaktiert, hatten aber keine Informationen über Johann oder Clara Schuloff:

Standesamt Gemeinde Baden
Bezirksgericht Baden (Grundbuch)
Israelitische Kultusgemeinde Baden
Israelitische Kultusgemeinde Wien
Jüdisches Museum Wien
Wiener Stadtarchiv
Österreichisches Staatsarchiv

Der Brief an den/die Ermordete/n :

Der Brief an die Zukunft (stieg am 5. Mai 2003 an einem Luftballon gebunden in den Himmel):

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