Liste der Ermordeten


Folgende Informationen sind von Ernst Herlinger verfügbar:

geboren am 10.02.1881 in Csakaturn
letzte bekannte Wohnadresse
andere Wohnadresse(n)
Deportation von Dachau nach am 12.11.1938
gestorben in Dachau am 23.11.1938
Die Recherche wurde von Katrin, 14 Jahre, Hauptschule I Deutschlandsberg, übernommen.

Die Lebensgeschichte und wie die Recherche verlaufen ist:

1. Schüler haben sich aus der Opferliste einen Namen ausgesucht.
2. durch ein Mail an das Archiv des Meldeamtes konnte man erfahren, wie lange Ernst Herlinger in Graz gelebt hat und welche Adressen er in Graz hatte.
3. Besuch des Landesarchives, Einsicht in die Arisierungsakte Ernst Herlingers
4. Einsicht in die verlangte Vermögensaufstellung mit dem Auftrag, dieses Vermögen zum Verkauf anzubieten.
5. Deportation nach Dachau war die Folge
6. Mit einem Datum nach dem Tod ist in der Arisierungsakte noch eine Vermögensanfrage an die dafür eingerichtete Verkehrsstelle in der Schmiedgasse in Graz zu finden.
7. Euthanasieopfer Franz Muhri
Seine Geschichte wird durch einen Zeitzeugen und durch Anfragen in Brandenburg und Berlin erforscht.

Der Brief an den/die Ermordete/n :

Lieber Ernst Herlinger!

Wir wissen über dein jüdisches Leben bescheid und wir können uns vorstellen wie qualvoll und grausam es für euch gewesen sein muss.
Du bist am 10.02.1881 in Csakaturn geboren. Es ist uns auch bekannt, dass du mit Elsa Herlinger, geb.Friedrich- der Rasse nach jüdisch, verheiratet warst.
Wir haben aus Unterlagen erfahren, dass du bis zu deinem Deportationsdatum, als Kaufmann tätig warst. Bis zu dem Zeitpunkt, wo Hitler Bestrafungen für Behinderte, Homosexuelle und vor allem Juden erteilte, führtest du ein "normales" Leben.
Am 12.11.1938 wurdest du dann ins Konzentrationslager Dachau transportiert. Nach elf Tagen- am 23.11.1938 musstest du unter qualvollen Bedingungen im KZ Dachau sterben.

Wir hoffen, dass nach deinem Tod, deine Seele mit Hilfe Gottes, in den Himmel aufgefahren ist und wünschen dir, dass du ein sorgenfreies und wunderbares Leben führen kannst.
Wo du auch immer sein magst, wünschen wir dir weiterhin Viel Glück!
Für uns, ist es bis heute noch ein Rätsel, wie ein Mensch so charakterlos und bösartig zu anderen Menschen sein konnte. Nur weil sie eine andere Abstammung haben oder nicht Hitlers Vorstellungen entsprachen, kann man doch keinen Menschen einfach sterben lassen.
Jeder Mensch auf der Welt hat das Recht in Freiheit zu leben und eine eigene Meinung zu haben. Man kann nichts dafür, wenn seine Vorfahren andere Abstammungen haben.
Sogar Hitler hatte jüdische Verwandte!

Der Brief an die Zukunft (stieg am 5. Mai 2003 an einem Luftballon gebunden in den Himmel):

Wir sind der Meinung, dass es nun schon genug Krieg auf der Welt gab um zu wissen, dass Krieg bis noch keine GUTE Lösung erbracht hatte, bzw. nur eine Lösung für den Sieger. Es gibt auch noch jetzt unzählige andere Kriege, die man auch beachten SOLLTE und nicht darauf warten bis es zu spät ist, um Hilfe leisten zu können.
Wir, die 4c Klasse der HSI Deutschlandsberg haben uns in den letzten Wochen mit Antisemitismus und mit der Zeit des Nationalsozialismus beschäftigt. Wir fanden es sehr grausam, wie man Menschen nur wegen ihrer Hautfarbe, herkunft oder "Rasse" verurteilen konnte bzw. kann.
Man weiß nichts über diesen Menschen, geschweige denn über ihren Charakter. Und was spielt es für eine Rolle, welche Hautfarbe sie habe?
Warum wurden die Juden verfolgt und verurteilt? Wir hoffen, dass es in der Zukunft besser wird und dass Menschen aanderen Kulturen offen gegenüber treten und sie akzeptieren.
Wir hoffen, dass so etwas wie zur Nazizeit in Deutschland und Österreich geschehen ist nie wieder passieren wird. Diese Verfolgung von Juden und Zigeunern, auch die Verfolgung von Behinderten und Andersdenkenden sollte auf keinen Fall in der Zukunft noch einmal passieren. Wir hoffen, dass dieser Brief erhört wird und dass nie wieder Leute unter diesem Vorwand sterben müssen.
Für die Zukunft wünschen wir uns vor allem Frieden. Die Menschen sollten toleranter, was die verschiedenen Völker, Religionen angeht, werden, damit sich Geschehnisse, wie die Verfolgung von Juden, Zigeunern oder von Andersdenkenden und vielen anderen während des Zweiten Weltkriegs nicht mehr wiederholen.

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