Liste der Ermordeten


Folgende Informationen sind von Anna Maria Bernfeld verfügbar:

geboren am 18.04.1894 in
letzte bekannte Wohnadresse
andere Wohnadresse(n)
Deportation von Wien nach Izbica am 09.04.1942
gestorben - Todesdatum unbekannt -
Die Recherche wurde von Yvonne, 16 Jahre, BRG Lienz, übernommen.

Die Lebensgeschichte und wie die Recherche verlaufen ist:

Anna Maria Bernfeld, geb.18.04.1894

Sie lebte zuletzt in Wien 21,Töllergasse 15. Sie wurde mit dem Transport 17 am 9.04.1942 nach Izbica deportiert.
Zwischen dem 9. April und dem 5. Juni 1942 gingen insgesamt vier Deportationstransporte mit 4.000 jüdischen Männern, Frauen und Kindern vom Wiener Aspangbahnhof nach Izbica ab. Der Ort Izbica liegt etwa 18 km südlich der Kreishauptstadt Krasnystow im Distrikt Lublin. Die ursprüngliche Einwohnerschaft von ca. 6.000 Personen bestand etwa zu 90 Prozent aus Juden. Durch Deportationen aus anderen Teilen Polens, aus dem "Protektorat" (darunter auch Österreicher), aus dem "Altreich" und aus Wien stieg die Anzahl der jüdischen Bewohner zeitweise auf bis zu 12.000 Personen. Das Ghetto Izbica war anfänglich nicht umzäunt. Auch gab es nach Zeugenaussagen zumindest anfangs keine Posten, die der Bevölkerung den Ausgang aus der Stadt verwehrten. Den jüdischen Bewohnern war es jedoch bei massiver Strafandrohung verboten, den Ort ohne einen Erlaubnisschein zu verlassen. Als Zivilverwaltungsorgan amtierte in Izbica ein "volksdeutscher" Bürgermeister. Die jüdische Bevölkerung Izbicas wurde durch einen sogenannten Judenrat von zwölf Personen vertreten, der in erster Linie als Befehlsempfänger der deutschen Behörden fungierte. Offensichtlich um Platz für die Neuankömmlinge zu schaffen, wurden bereits am 24. März 1942 ca. 2.200 Menschen aus Izbica in das Vernichtungslager Belzec deportiert. Hatte dieser von der deutschen Kreisverwaltung organisierte und vom Judenrat zusammengestellte Transport teilweise noch auf freiwilligen Meldungen in der Hoffnung auf eine Verbesserung der Lebensumstände beruht, so wurde beim nächsten Transport im April bereits zu Zwangsmaßnahmen gegriffen.Nach einer Pause von einigen Monaten übernahm im Sommer 1942 ein "Umsiedlungsstab" der SS die Organisation der nun wieder anlaufenden Deportationen. Nun sandte die SS jeweils einen Unteroffizier mit 15 SS-Männern, zumeist ukrainischen "Hilfswilligen", in das Ghetto, um die Menschen gewaltsam aus ihren Unterkünften zu holen. Dabei kam es immer wieder zu Misshandlungen und Erschießungen.Spätestens ab Sommer 1942 muss Izbica als ein "Warteraum" für das Vernichtungslager Belzec gesehen werden, dessen Belegung durch die Kapazitäten der Vergasungsanlagen von Belzec bestimmt wurde.Am 15. Oktober 1942 wurden 10.000 Juden auf dem Bahnhof von Izbica zusammengetrieben, von denen 5.000 abtransportiert wurden. Bei dieser Selektion kam es zu einem Massaker, bei dem ca. 500 Menschen erschossen wurden.Niemand von den 4.000 nach Izbica deportierten österreichischen Juden überlebte.
(Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes)

Der Brief an den/die Ermordete/n :

Der Brief an die Zukunft (stieg am 5. Mai 2003 an einem Luftballon gebunden in den Himmel):

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