Liste der Ermordeten


Folgende Informationen sind von Anna Hillebrand verfügbar:

geboren am 18.08.1867 in Warschau
letzte bekannte Wohnadresse
andere Wohnadresse(n)
Deportation von Wien nach Theresienstadt am 28.07.1942
gestorben in Theresienstadt- Todesdatum unbekannt -
Die Recherche wurde von Melissa, 13 Jahre, VBS In der Krim 6, übernommen.

Die Lebensgeschichte und wie die Recherche verlaufen ist:

Frau Anna Hillebrand (geb.Königstein) wurde am 18.6. 1867 in Warschau als Tochter von Joska K. und Baile Gitte, geb. Heldenberg geboren. Am 5.8.1890 wurde sie in Przemysl, Galizien mit Schije oder Siegmund Hillebrand,geb. 1865, rituell getraut. So durften die beiden auch in der gleichen Wohnung leben; in Wien 9, Rögergasse 3. Der Mann war ein Geschäftsagent aus Jassy. Am 14.Juli 1891 heirateten die beiden in Wien Leopoldstadt. Annas Beruf war Hausfrau. Die letzte, bekannte Wohnadresse in Wien war 1020 Wien, Herminengasse 21/8 . Dieses Haus gehört heute Frau Etta Fischmann. Am 28. Juli 1942 wurde Frau Hillebrand nach Theresienstadt deportiert. Ihre
Transportnummer war 34/403. Sie starb dort 1943 in Folge der Entbehrungen. Auch ihr Sohn Josef, geb.29.5.1892 in Wien und ihre Schwiegertochter Regina, geb. 9.8.1896 in Lemberg, wurden deportiert. Bis zu ihrer Deportation nach Riga am 6. Februar 1942 hatten sie in 1020, Lilienbrunngasse 11/9 gewohnt. Über das Schicksal von Hr.Hillebrand ist nichts bekannt.

Der Brief an den/die Ermordete/n :

Sehr geehrte Frau Anna Hillebrand !

Im Rahmen eines Schulprojektes hatten wir die Möglichkeit, über das Leben und Schicksal eines Opfers der Nazizeit zu recherchieren. Ich habe Sie ausgewählt, weil mein Nachname ebenfalls Hillebrand ist. Es tut mir sehr leid, dass Ihr Leben ein so grauzsames Ende hatte.
Ich kann es mir nicht vorstellen, ständig Angst um mein Leben haben zu müssen. Ich bin über die Bedingungen, die in den Konzentrationslagern herrschten, entsetzt. Ich hoffe, dass sich die Menschen an diesen Holocaust erinnern und so etwas verhindern. Ich habe aus Ihrer Geschichte etwas gelernt.

Es tut mir leid, dass Ihnen so viel Ungerechtes passiert ist.

Melissa Hillebrand

Der Brief an die Zukunft (stieg am 5. Mai 2003 an einem Luftballon gebunden in den Himmel):

An die Zukunft

Ich finde, dass die Opfer der Nazizeit wurden wie Tiere, sogar noch schlimmer, behandelt.
Sie mußten erniedrigende Arbeiten durchführen. Ich hoffe, dass die Menschheit aus der Vergangenheit gelernt hat und diese schweren Fehler nicht noch einmal machen. Ich wünsche mir, dass die Menschen auch genug Verstand haben, um so etwas zu verhindern. Viele junge, sowie alte Meschen starben, weil sie einen anderen Glauben oder eine andere Herkunft hatten. Dafür konnten sie nichts. Man sollte die Menschen so akzeptieren, wie sie sind. Die Menschenrechte wurden missachtet.
Als ich die Geschichte eines Opfers recherchiert habe, habe ich auch sehr viel über die Lebensbedingungen der Juden erfahren. Sie mußten sich verstecken und wurden von ss Männern einfach grundlos verprügelt. Ich halte Rassismus und Krieg für unnötig. Jeder Mensch, egal was für eine Herkunft, Religion ...... hat ein Recht auf ein gerechtes Leben und einen friedlichen Tod.

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